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Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

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mehr zu rechnen w ar. Er erreichte zwar einige Breven in der von ihm mitgebrachten<br />

Form, aber es w aren nur Scheinerfolge; denn durch ein Breve war dem Hochmeister bereits<br />

die Leistung des Lehnseides befohlen w orden; auch hatte der Kaiser den Orden<br />

(Wiener Verträge vom 22.7.1515) gänzlich fallen lassen. Johann versuchte daher nur, das<br />

Allerschlimmste, die Bestätigung des ew igen Friedens, abzuw enden. Es gelang ihm noch<br />

einmal. Im Dezember 1516 nahm er am 11. Laterankonzil teil und verlas dort eine Bulle<br />

gegen die Predigtmißbräuche bei den Dominikanern. Unterm 1.5.1517 sicherte Leo X.<br />

dem Bischolf von Reval für den Fall des Freiw erdens die Abtstellen der Zisterzienserklöster<br />

zu Padis und Runa in Gotland zu. Am 14.6.1518 gab das Kardinalkollegium die Genehmigung,<br />

daß Johann Bischof von Dorpat würde und dabei das Stift Reval behielte. Der<br />

Papst bestätigte ihn auch zum Bischof von Dorpat. Johann war schon im September 1517<br />

nach Deutschland gereist, und zw ar mit der vollen Gewalt eines päpstlich Legaten und mit<br />

allerlei Aufträgen für Joachim I. und den Erzbischof Albrecht. In Berlin (Dezember 1517)<br />

beteiligte er sich an den Verhandlungen für den Deutschritterorden, da der erschienene<br />

Hochmeister Hilfe und Schutz gegen den Polenkönig suchte. In Deutschland herrschte<br />

w egen der finanziellen Ausbeutung, wegen des Handels mit geistlichen Stellen und wegen<br />

des Ablaßhandels große Unzufriedenheit. Als nun Dr. Martin Luther den Funken in diesen<br />

Zündstoff warf, brach die Flamme hell hervor. Ueberall fand die neue Lehre Anhänger.<br />

Die Präkaten und Fürsten versuchten den Strom zu dämmen. Johann Blankenfeld arbeitete<br />

als Vertreter des Papstes mit aller Energie für die Erhaltung des alten Glaubens, schon von<br />

Berlin aus erließ er Briefe an die Livländer, Preußen und Märker. Am 25.6.1518 erteilte er<br />

auf Wunsch der Petrikirche zu Cölln a. d. Spree einen Ablaß von 100 Tagen. Anfang Juli<br />

befand er sich auf der Reise nach Livland. Dort fand er neue Schwierigkeiten, er hatte das<br />

Domkapitel, das den Bischof von Kurland gewählt hatte, gegen sich. Mit Hilfe Plettenbergs<br />

erlangte er aber die Besitznahme und leistete anfangs 1519 den Eid für die Kirche<br />

Dorpat. Er hatte dort eine viel mächtigere Stellung als in Reval, da er als Lehns- und Gerichtsherr<br />

der alleinige und unmittelbare Landesherr war und durch den Reichtum und die<br />

Macht seiner Stiftsritterschaft großen Einfluß besaß. Johann war nach einem Briefe vom<br />

28.4.1518 immer noch kurf. Rat von Brandenburg. Im Oktober 1519 kündigte der Bischof<br />

dem Hochmeister seinen Posten als Prokurator, w eil dieser Krieg führen wollte. Der Krieg<br />

zwischen dem Ordenslande Preußen und Polen war im November 1519 ausgebrochen.<br />

Johann hatte den Hochmeister durch 100 Last Roggen unterstützt und sich auch für ihn<br />

w egen Geld bemüht. Am 5.4.1521 wurde ein vierjähriger Waffenstillstand geschlossen.<br />

Wiederholte Anträge des Hochmeisters, der Bischof möge für ihn nach Rom reisen, lehnten<br />

die Stände ab, w eil angesichts der von den Russen drohenden Gefahr der Bischof von<br />

Dorpat-Reval im Lande dringend nötig sei (1524). Die Reformation hatte große Fortschritte<br />

gemacht, seit März 1524 war es auch in Riga zu Ausschreitungen gegen die Klöster<br />

gekommen, der Bischof sollte die Bewegung mit starker Faust unterdrücken. Er war<br />

daher zum Koadjutor und Nachfolger des Erzbischofs von Riga gew ählt worden, die Stadt<br />

Riga hatte zugestimmt und die Ritterschaft des Stiftes hatte ihm gehuldigt. Die päpstliche<br />

Ernennung vom 29.11.1523 lautete dahin, daß er beim Ableben des Erzbischofs auch als<br />

Erzbischof von Riga das Bistum Dorpat behalten dürfe. Der Erzbischof starb am<br />

29.6.1524, Johann nahm seine Stelle ein und besetzte Reval<br />

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