Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann
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Art der Sippenforschung, Vererbung,<br />
Verwandtschaft<br />
Um ein möglichst vollständiges Bild eines Geschlechts zu bekommen, ist es nötig, das<br />
Augenmerk nicht nur auf Geburts- und Sterbedaten, sondern auch auf die Zeit der Niederlassung<br />
an einem Orte, auf Wachstum und Abnahme, Ansehen, Reichtum oder Verfall<br />
und deren Ursachen zu richten. Wichtig sind Angaben über Seuchen (vgl. Heft 1, S. 20),<br />
die vorzeitige Todesfälle erklären können. In Mitteldeutschland haben die Pest und andere<br />
Seuchen gew ütet: 993-995 in der Magdeburger Gegend besonders, 1315, 1344, 1348,<br />
1349, 1350 (das große Sterben, dem allein in Deutschland rund 2 Millionen Menschen<br />
zum Opfer fielen), 1357, 1363, 1375, 1376, 1404, 1405, 1415, 1428, 1450, 1463, 1470,<br />
1473, 1476, 1481, 1482, 1483, 1484, 1485, 1495, 1502, 1516, 1521, 1529, 1536, 1539,<br />
1543, 1548, 1552, 1553, 1562, 1563, 1565, 1573, 1576, 1578, 1581, 1582, 1585, 1588,<br />
1597, 1598, 1610, 1625, 1631, 1636, 1637, 1638, 1680, 1681 bis 1683, 1709, Pocken<br />
1684, 1727, 1766, 1772, 1801, Blattern 1750, Scharlach 1802. Oft sind in solchen Zeiten<br />
die Forschungsunterlagen (<strong>Kinder</strong>bücher der Innungen, Kirchenbücher usw .) lückenhaft.<br />
Familienbilder aus alten Zeiten sind erw ünscht, gegebenenfalls wird um Einsendung<br />
einer Photographie gebeten, die für den Druck verwendet werden kann. Für das Sippenarchiv<br />
und eventuell für den Druck w olle jedes Mitglied ein gutes Bild liefern. Auf der<br />
Rückseite neben der Mitgliednummer Vor- und Zuname, Geburtstag, Jahr der Bildherstellung<br />
vermerken. Die Forschung bietet vielleicht auch einen Anhalt für die Erkenntnis, ob<br />
und wie sich gewisse Neigungen und Fähigkeiten ebenso w ie körperliche und seelische<br />
Eigenschaften in gutem und bösem Sinn durch die Geschlechterfolgen hindurch vererbt<br />
haben. Wenn wir auch die Erbmasse als etwas Gegebenes hinnehmen müssen, so liegt es<br />
doch vielleicht in unserer Macht, sie vor weiteren Schädigungen zu bewahren. Man denke<br />
an die Verwandtenehen, bei denen die Gefahr des Zusammentreffens zweier gleichartiger<br />
krankhafter Erbanlagen von den beiden Eltern her besonders groß sein muß. Lägen bei<br />
Blutsverwandten nur gesunde Anlagen vor, so könnte für die Nachkommenschaft wohl<br />
eher Vorteil als Nachteil entstehen. Aber die meisten Völker haben den sicheren Weg<br />
eingeschlagen und die Ehe unter nahen Blutsverw andten verboten. Die Erfahrung hat<br />
ergeben, daß die Erbanlagen, die in Zw eizahl vorhanden sind (Vater und Mutter), auch<br />
getrennt auf die Nachkommen, und zwar unter Ueberspringung von Generationen weitergegeben<br />
werden. So ist es denkbar, daß auch die Eigenschaften der alten <strong>Ziering</strong>er usw. in<br />
der jetzigen Generation noch hier und da zum Durchbruch gelangen, zumal die alten<br />
Ratsgeschlechter nur unter sich heirateten und so ihren Nachkommen gew issermaßen eine<br />
verstärkte Erbmasse übergeben haben.<br />
Unter „Verw andtschaft“ ist die sogenannte Blutsverwandtschaft zu verstehen (§ 1589<br />
BGB.). Wir unterscheiden zwischen „gerader Linie“ und „Seitenlinie“. Der Enkel ist mit<br />
seinem Großvater in gerader Linie im 2. Grade und mit dem Bruder seines Vaters in der<br />
Seitenlinie im 3. Grade verwandt. Bei der Zählung der Grade geht man stets über den<br />
gemeinsamen Ahnen.<br />
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