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Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

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sich in ein Lan dr ech tsb uc h, das Johann von Buch später in 3 Bücher teilte, u nd in ein<br />

Leh nr ec ht sb uc h. Auch in Polen, Holland und Livland wurde der Sachsenspiegel verbreitet<br />

und übersetzt. Der Ob er h of (Schöppenstuhl) war seit dem Mittelalter mit Kollegien<br />

von Schöppen (Schöffen), ursprünglich von Laien, Ratsherren, Bürgermeistern usw.<br />

besetzt, später wurden immer mehr Rechtsgelehrte zugezogen, so daß seit dem 16. Jh. in<br />

den Universitätsstädten vielfach die Juristenfakultäten an die Stelle der Schöppenstühle<br />

traten. Berühmte Schöppenstühle waren die von Mgdb., Leipzig, Lübeck, Brandenburg<br />

und Halle.<br />

Deutscher Orden. Ursprünglich Krankenpflegerorden, durch Papst Innocenz III. am<br />

19.2.1189 in einen geistlichen Ritterorden verwandelt, der außer den Mönchsgelübden die<br />

Verpflichtung zum Heidenkampf übernahm (weißer Mantel mit schwarzem Kreuz). Der<br />

Orden erwarb Besitz in Unteritalien, Griechenland, Spanien, Frankreich, am meisten aber<br />

in Deutschland. Der Hochmeister wurde auf Lebenszeit gewählt. Kaiser Friedrich II. verlieh<br />

1226 dem Hochmeister das Kulmer Land und Preußen für den Fall der Eroberung als<br />

Reichslehen. Nach 13jährigem Krieg (1453-66) verlor der Orden Westpreußen mit Ermland<br />

an Polen, für Ostpreußen mußte er die Oberhoheit Polens anerkennen. Hochmeister<br />

Alb r ec ht vo n Ho hen zoller n , * 16.5.1490, † 20.3.1568, bekannte sich zur Reformation<br />

und wandelte auf Luthers Rat den Ordensstaat in einen weltlichen Staat um, nachdem<br />

er seinen Oheim, den Polenkönig, dafür gewonnen hatte. Die erbliche Belehnung erfolgte<br />

1525 in Krakau. Sitz des Hochmeisters w ar Königsberg. Kaiser und Papst sow ie die Ritter<br />

im Reich erhoben gegen die Beraubung der Kirche vergeblich Widerspruch. Albrechts<br />

Aechtung blieb wirkungslos. Für den Fall des Aussterbens der preußischen Linie der Hohenzollern<br />

wurden 1569 Kurfürst Joachim II. und seine Nachkommen mitbelehnt, so kam<br />

Ostpreußen 1618 an Brandenburg.<br />

Die Schwertbrüder, geistl. Ritterorden, 1202 auf Anregung des Bischofs Albert von Riga<br />

gegründet, 1204 päpstlich bestätigt, erhielten 1207 vom Bischof 1/3 von Livland, eroberten<br />

bis 1224 Estland mit Reval. Sie schlossen sich 1237 dem Deutschen Orden an, behielten<br />

aber unter dem bis 1521 vom Hochmeister des Ordens ernannten, dann w ieder von<br />

den Schw ertbrüdern gewählten Lan dm eist er einige Selbständigkeit (weißer Rock und<br />

Mantel, auf der Brust ein rotes Kreuz, darunter ein mit der Spitze nach unten gerichtetes<br />

rotes Schw ert). Ihr Hauptsitz w ar seit 1237 Riga.<br />

Ostseeprovinzen (Estland, Kurland, Livland). Gründer des deutschen Staates in Livland<br />

w ar Bischof Albert von Riga (1199-1229). Die Waffenfähigen waren Vasallen des Ordens<br />

oder eines der geistlichen Herren und hatten sich zu Ritterschaften vereinigt. Neben Bischöfen,<br />

Orden und Ritterschaften standen die Städte als bedeutende Mitglieder des Hansabundes.<br />

1255 wurde Riga Erzbistum mit den Bischöfen von Dorpat, Oesel und Kurland.<br />

Das Bistum Reval gehörte zu Dänemark. Das übrige Land bildete seit 1237 das Gebiet des<br />

deutschen Ordens, unter dessen Führung Alt-Livland trotz vieler Zw istigkeiten zwischen<br />

den Bischöfen und den Ordensmeistern sich bis 1561 als Glied des deutschen Reiches<br />

behauptete. Die Reformation fand seit 1522 rasche Verbreitung, woran Luther selbst<br />

durch sein Schreiben an die Räte von Riga, Reval und Dorpat (August 1523) tätigen Anteil<br />

nahm.<br />

Riga, Hauptstadt von Lettland, 1201 von Bischof Albert von Bremen gegründet, seit 1255<br />

Erzbischofssitz, um 1282 der Hansa beigetreten, spielte in den Kämpfen zwischen dem<br />

Erzbischof und dem Deutschen Orden oft eine ent-<br />

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