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Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

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5. Ueber die jüngsten Generationen Blankenfeld usw . werden vielleicht die Berliner<br />

Kirchenbücher (St. Nicolai seit 1583) noch näheren Aufschluß geben. Nachforschungen<br />

sind aber z. Zt. untunlich, da für Berlin eine Zentralstelle für Auskunft geschaffen wird<br />

und die Kirchenbücher jetzt auf Sippen usw . durchgearbeitet w erden.<br />

Johann Blankenfeld, Erzbischof.<br />

Johann Blankenfeld wurde um 1480 geboren, w ar 1499 als Student in Bologna, das<br />

damals mit seinen hochberühmten Rechtslehrern als die bedeutendste Rechtsschule galt,<br />

und promovierte am 2.8.1503 zum Doctor utriusque juris. Nach einer bedeutenden Rede,<br />

die er selbst hielt, wurde er dadurch geehrt, daß ihn der Dekan vom Hochaltar in einer<br />

festlichen Ansprache feierte. In großem Aufzuge wurde er zu seiner Wohnung gebracht,<br />

w o er allen Doktoren und Scholaren einen ausgezeichneten „Doktorschmaus“ gab. In<br />

Heinrich Bogers (poeta laureatus) Gedicht ist er als Zierde der juristischen Fakultät gepriesen<br />

und der akademischen Jugend als Vorbild hingestellt w orden mit den Worten,<br />

Deutschland könne stolz auf ihn sein und brauchte sich solchen Rechtsgelehrten nicht<br />

nach fremden umzusehen.<br />

Am 23.4.1504 wurde er in Leipzig „De natione Saxorum“ immatrikuliert „Egregius<br />

dominus Johannes Blankenfelde de Berlin, U. F. D.“.Er hat hier vom Herbst 1504 bis<br />

Frühjahr 1506 bürgerliches Recht gelehrt. Aus der Bezeichnung „dominus“ wird gefolgert,<br />

daß er damals bereits die niederen Weihen empfangen hatte. Der Kurfürst Joachim I.<br />

berief ihn an die neue Univ. Frkf. (Od.) (100 Gulden reinisch ierlich, nach 5 Jahren 50<br />

Gulden dazu für die Lebenszeit), er verfaßte die Intimatio des neuen Studiums, die Joachim<br />

am Tage der Vokation (4.10.1505) erließ. Bei der Einweihung der Univ. am<br />

26.4.1506 ging er im Festzuge gleich hinter Joachim I. und dem Markgrafen Albrecht. In<br />

der Marienkirche hielt er eine Dank- und Lobrede auf die Fürsten. 1507 führte er das<br />

zweite Rektorat der Univ., inzwischen hatte er die Pfarrei zu Kottbus erhalten, die aber<br />

von einem Vikar verw altet wurde. Am 26.11.1507 wurde ihm von den Fürsten das erste<br />

erledigte Bistum zugesagt. Johann hatte sich auf 3 Jahre für das Ordinariat der Univ. und<br />

zum Hofdienst mit 4 gerüsteten Pferden verpflichtet. Er wurde zu politischen Geschäften<br />

verwendet und so in die Zahl der kurf. Räte aufgenommen. Als kurf. Gesandter in Rom<br />

w ar er am 4.10.1507 vom Pabst Julius II. zum Protonator (hohe Würde) ernannt w orden.<br />

Küster äußert über eine Mission: „Als Johann von Blankenfelde einmal w egen einer<br />

Grenzstreitigkeit nach Polen geschickt worden war, schien er der Republik noch nicht<br />

Mannes genug zu sein. Allein wie sie sahen, daß die Wissenshaft nicht nach den Jahren<br />

abgemessen werden müsse, fassete sie eine ganz andere Meinung und Blankenfeld kam,<br />

nachdem er seinen Zweck glücklich erreichet, zum Vergnügen des Kurfürsten zurück.“ In<br />

der Juristenfakultät in Frkf. führte Johann bis zum Sommer 1509 allein die Geschäfte, erst<br />

am 4.7.1509 wurde Molner zum ersten Dekan gewählt. Am 12.9.1509 wurde er Koadjutor<br />

des Dompropstes zu Havelberg, für die Zeit seiner Abwesenheit w ar ein ständiger Vertreter<br />

bestimmt worden. Auch am Reichskammergericht in Worms ist Johann im Auftrage<br />

Kurbrandenburgs als Assessor tätig gewesen (28.9.1509 – 1512). Gegen Ende 1512 verließ<br />

er Worms. Dann war er nur noch politisch und diplomatisch tätig. Er ging an den<br />

päpstlichen Hof als Orator des Kurfürsten sow ie als Generalprokurator<br />

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