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Kinder - Familienverband Ziering-Moritz-Alemann

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gesucht würde: Nämlich die Unterdrückung des göttlichen Wortes und die Wiederaufrichtung<br />

des antichristlichen Papstums. Es kam zu w eiteren Kämpfen. Am 1.10.1551 ermächtigte<br />

Karl V endlich <strong>Moritz</strong>, der langen und erfolglosen Belagerung ein Ende zu machen.<br />

So kam es am 11.10.1551 zu einem Vergleich, der am 4.-5.11.1551 unterschrieben w urde.<br />

Die früher geforderte Strafsumme von 200 000 Gulden war auf 50 000 Gulden, die Zahl<br />

der abzuliefernden Geschütze von 24 auf 12 heruntergesetzt w orden. Alle Ungrade sollte<br />

fallen, die Stadt bei ihren Privilegien, Gerechtsamen, Freiheiten usw . bleiben, es sollte<br />

vollständige Amnestie eintreten. Aber die Acht blieb bestehen, w eil die Stadt die geforderte<br />

„fußfällige Abbitte“ nicht leistete (Aufhebung erw irkten erst am 12.7.1562 in Prag<br />

Magdeburger Abgesandte unter Führung von Bm. Jacob Gericke). Die Stadt mußte eine<br />

sächsische Besatzung aufnehmen (die aber am 20.11.1553 abzog) und außer dem Erzbischof<br />

auch die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg anerkennen. Am 23.6.1554 gab<br />

der Kurfürst Joachim II der Stadt die Zölle, die Jahrmärkte und den Schöppenstuhl zurück.<br />

Die Stadt Magdeburg hat sich für ihr unerschütterliches Einsetzen für die Glaubensund<br />

Gewissensfreiheit unvergänglichen Ruhm erw orben! Damals hatte die Stadt gegen 40<br />

000 Einwohner. 1560 Aenderung der Stadtverfassung dahin, daß die seit 1526 aus der<br />

gemeinen Bürgerschaft zu wählenden 2 Ratsherren nunmehr unmittelbar von den neuen<br />

Ratsmitgliedern, nicht durch 10 „Köhrherren“ gewählt wurden. 1629 wurde Magdeburg<br />

durch Wallenstein belagert. 16.3.1630 Sturz des alten Rats, neue Verfassung. Bei der<br />

Erstürmung durch Tilly (20.5.1631) wurde die Stadt zerstört und durch die Soldateska<br />

entvölkert; es sollen ca. 20 000 Bürger umgekommen sein. Von den Kriegsgefangenen<br />

konnte eine Anzahl bei dem am 24.5.1631 im kaiserlichen Lager ausgebrochenen Brande<br />

fliehen, die meisten aber mußten Lösegeld zahlen. Auch sie verließen zum großen Teil die<br />

zerstörte Stadt, nachdem ihr Gesuch auf Zulassung des evangelischen Gottesdienstes im<br />

Juni 1631 vom kaiserlichen Gouverneur Wolfgang Graf von Mansfeld abgelehnt worden<br />

w ar. Die Kaiserlichen verließen 1632 die Stadt, am 4.7.1635 wurde sie von den Sachsen<br />

besetzt. 1636 erließ der Rat von Mgdb. einen Aufruf an seine Bürger zur Heimkehr, aber<br />

viele blieben dauernd dort, wo sie durch Heirat usw . eine zw eite Heimal gefunden hatten.<br />

1666 brachte der Große Kurfürst Mgdb. an Brandenburg, die Stadt wurde mit dem Erzstift<br />

im Frieden von 1680 Kurbrandenburg einverleibt. Um diese Zeit war nur die halbe Arbeit<br />

des Wiederaufbaus getan, erst durch die Einwanderung der Pfälzer, Franzosen und Wallonen<br />

1685-1705 wurde es möglich, namentlich den Nordrand und Westrand der Stadt w ieder<br />

zu besiedeln. Am 11.11.1806 fiel Mgdb. schmachvoll an die Franzosen, es gehörte<br />

1807-13 zum Königreich Westfalen. 1871 hatte die Stadt 84 000 Einwohner, 1929 rund<br />

297 000. Der Großhandel lag immer in den Händen der Altstadt, die auch ihren Handel<br />

mit den Seestädten in den schw ierigen Zeiten des 16. und 17. Jh. zu behaupten wußte. Als<br />

Mgdb. sich 2.2.1812 im Belagerungszustande befand, w urde ein großer Teil der Neustadt,<br />

die damals 5718 Einwohner hatte, niedergerissen.<br />

Magdeburger Recht, mit dem viele Städte in Brandenburg, Sachsen, Schlesien, den<br />

preußischen Ordenslanden und Polen, für die Mgdb. Ober ho f war, bewidmet w urden,<br />

w ar eine stadtrechtliche Umbildung des Sachsenspiegels, jenes ältesten deutschen Rechtsbuchs<br />

des Mittelalters (verfaßt zwischen 1198-1235 von Eicke von Repgow, lateinisch).<br />

Der Sachsenspiegel gliedert<br />

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