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Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

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sagt: ´Denn wir müssen zu ihrer Begriffswelt hinuntersteigen. Hinuntersteigen,uns herabneigen, beugen, kleiner machen.` Ihr irrt euch. Nichtdas ermüdet uns. Sondern dass wir zu ihren Gefühlen emporklimmenmüssen. Emporklimmen, uns strecken, auf Zehenspitzen stellen (...). Umnicht zu verletzen.“ Und an anderer Stelle: „Man fühlt sich manchmalklein und hilflos vor der kindlichen Gefühlswelt, die mächtiger ist als dieunsrige.“<strong>Korczak</strong> gilt vielen als antiquiert. Heute wird ein Winterhoff gefeiert.Wohin steuern wir?Erwachsene, die sich um einen partnerschaftlichen Erziehungsstilbemühen, sind laut Winterhoff ideologisch irregeleitet. Im Zentrum ihrerIdeologie stehe die Annahme, „dass bereits Kleinkinder ausschließlichdadurch lernen und sich fortentwickeln, indem man ihnenDinge, die sie tun sollen, erklärt“ und sie dann „selbst entscheiden“lässt. Erweist sich die Entscheidung als falsch, schreckt der partnerschaftsideologischverblendete Pädagoge nicht davor zurück, demKind „auch noch Schuldgefühle einzureden“. So denkt heute angeblichdie große Mehrheit der Eltern, Erzieher und Lehrer. Was soll man dazusagen? Welchen Zweck verfolgt Winterhoff damit, solche Gerüchte indie Welt zu setzen? Kein Mensch, der noch halbwegs bei Trost ist, behauptetim Ernst, kleine Kinder lernten und entwickelten sich ausschließlichdadurch, dass man ihnen, wenn sie etwas tun sollen (egal was), denSachverhalt auseinandersetzt und sie dann selbst entscheiden lässt.Zwar gilt es mit gutem Grund als goldene Grundregel der aufgeklärtenPädagogik, Kinder möglichst wenig zu bevormunden, aber niemand bestreitet,dass der Erwachsene, wenn nötig, ohne Zaudern und Zagen dieFührung übernehmen muss. Gewiss, es gibt Eltern, die immerfort mit ihrenKindern verhandeln, auch über Unverhandelbares. Doch dahintersteckt in der Regel weder eine „moderne“ noch irgendeine andere„Denkweise“, sondern schiere Hilflosigkeit.Emmi Pikler gilt als Modernisiererin ersten Ranges. Doch vergebenssucht man bei ihr oder anderen VerfechterInnen einer dialogischnondirektivenKleinkindpädagogik (Francoise Dolto, Anna Tardos, ElfriedeHengstenberg, Remo Largo, Bart Maris, Nicola Fels u.v.m.) nach Spurender von Winterhoff angeprangerten Einstellung. Uns ist nicht bekannt,25

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