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Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

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Key in ihrem Buch Das Jahrhundert des Kindes den Primat der Kinderrechteals Voraussetzung für eine humane Gesellschaft deklariert. 1919formulierte Rudolf Steiner die mantrischen Sätze, man solle das Kind „inEhrfurcht empfangen, in Liebe begleiten, in Freiheit entlassen.“ Winterhoffwürde das wohl als weltfremde Botschaft aus dem Bewusstseinkäfigdes modernen Denkens deuten. Er streitet für die Rehabilitation einerinterventionistischen Pädagogik unter Ausnutzung des „natürlichenMachtgefälles“ (sic) zwischen Erwachsenen und Kindern und punktetmit der populistischen Behauptung, „dass die modernen Kinder frech,unhöflich (...) und überhaupt eine verdorbene Generation“ seien. Sofasst der bekannte Erziehungsberater Wolfgang Bergmann, dessen herzhafteGegenschrift Warum unsere Kinder ein Glück sind wärmstens empfohlensei, denKern der Botschaft Winterhoffs treffend zusammen.Die Erziehungsfrage als MachtfrageEhrfurcht? Liebe? Freiheit? Schluss mit der Kindheitsverklärung! „DasKind an sich erscheint uns heute geradezu als Heilsbringer“,schimpft Winterhoff. Wo doch Kinder im allgemeinen das genaue Gegenteilsind: Unheilsbringer, Störenfriede, wandelnde Ärgernisse! Da kannman doch nicht hergehen und sie „an sich“ quasi heilig sprechen! „Kinderwerden geliebt, das scheint außer Frage zu stehen“, fügt derAutor säuerlich hinzu, sie „genießen einen hohen gesellschaftlichenStellenwert“. Eine geradezu messianische Verehrung eben, wir habenverstanden. Nun erfährt aber der erstaunte Leser an einer anderen Stelledesselben Buches, wir stünden „vor einer totalen Umkehr jeglicherhistorischen Überlieferung, nach der Kinder das höchste Gut(...) einer Gesellschaft darstellen“ und seien unterwegs „in einLand, in dem Kinder gehasst werden.“ Fassen wir zusammen: Erstensgenießen die Kinder aufgrund der Heiligenverehrung, die man ihnenzollt, einen unangemessen hohen gesellschaftlichen Stellenwert undwerden geliebt. (Ob mit der Wendung „das scheint außer Frage zustehen“ angedeutet werden soll, es sei mit der Liebe vielleicht doch5

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