13.07.2015 Aufrufe

Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

● Und natürlich: Leistung, Leistung, Leistung.Auch wenn es nach abgestandener Kapitalismuskritik klingt: Das LeistungsundKonkurrenzprinzip im Verbund mit dem destruktiven Ideal des reibungslosenFunktionierens und der daraus resultierenden Feindseligkeit gegenüberSchwäche, Versagen und Devianz prägt (wenn wir nicht bewusst dagegen angehen)unser aller Leben und Denken, bestimmt somit auch die pädagogischeMarschrichtung und vergiftet das Klima in Familien und Schulen. Dadurch sinddie Kinder (auch Eltern und Lehrer, aber vor allem die Kinder!) einem Druckausgesetzt, der früher so nicht gegeben war. Und hier beißt sich die Katze inden Schwanz: Dieser Druck erzeugt immer häufiger gerade das, was mandurch ihn glaubt verhindern zu können/müssen (Schwäche, Versagen, Devianz).Und dann wird als Lösung eine Verstärkung des Drucks empfohlen.Mogelpackung: Die Abkehr von der Pädagogik wird alsRückkehr zu ihr verkauft.Obwohl führende Kindheitsforscher (es gibt glücklicherweise immer nochvernünftige Stimmen) unermüdlich darauf hinweisen, dass wir die enorme„interindividuelle Variabilität“ (Remo H. Largo) kindlicher Entwicklungsverläufeals Gegebenheit hinnehmen müssen, und vor der Falle derGleichmacherei warnen, ist eine regelrechte Normierungswut ausgebrochen.Der pädagogische Zeitgeist verschmäht Diversität und feiert Uniformität.Legionen von Experten, die es besser wissen müssten, befördernden Trend. Theoretisch bezweifelt niemand, dass die an strengenaltersspezifischen Standards orientierte Entwicklungspsychologie (respektiveEntwicklungsmedizin) längst überholt ist. In praxi wird diese Einsichtnicht nur ignoriert, sondern offensiv konterminiert.● Kinder, die durch außergewöhnliche Agilität, Verspieltheit, oder Verträumtheitimponieren, haben schlechte Aussichten, so akzeptiert zuwerden, wie sie sind.● Im Hinblick auf partielle Reifungsverzögerungen fehlt jede Gelassenheit,vor allem wenn die schulischen Kernbereiche betroffen sind.67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!