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Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

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viele so genannte Kindheitsexperten geben sich dafür her, diesen Irrsinnabzusegnen oder gar aktiv daran mitzuwirken. Und dann wundert mansich, dass immer mehr Kinder äußern, sie wären wohl besser im Himmelgeblieben.Angesichts dieser keineswegs übertriebenen Lagebeschreibung mutetdas populäre „Erklärungs“-Modell, die Probleme der heutigen Kinderrührten in erster Linie davon her, dass sie nicht gelernt hätten, sich diszipliniertzu verhalten und Anweisungen zu befolgen, nachgerade groteskan, zumal wenn man noch die oben aufgezählten Zivilisationsfaktoren inBetracht zieht, die, relativ unabhängig von Elternhaus und Schule, zurDesorientierung der Kinder beitragen.Erziehung ohne tiefe, warme, wir sagen hier ganz bewusst: freundschaftlicheVerbundenheit zwischen Erwachsenen und Kindern wird immerweniger gelingen. Wir stehen an einem Wendepunkt. Vom alten Erziehungsparadigmazum dialogischen Prinzip, muss heute die Devise lauten.Alle Experten sind aufgerufen, durch ihr öffentliches Wirken zur Verbesserung,d.h. Erwärmung, Entspannung und Entgiftung des sozialenKlimas in Familien, Kindergärten und Schulen beizutragen. Winterhoffund Bueb tun das Gegenteil, wenn auch wohl unabsichtlich.Siehe, ein Mensch!Abschließend noch ein Wort zu Winterhoffs, wie wir meinen, grenzwertigjustiziabler und keineswegs wissenschaftlicher Behauptung, vor demachten Lebensjahr verfügten Kinder noch über keinerlei Merkmale einermenschlichen Persönlichkeit. Im ersten Buch behauptet er dies kategorisch,im zweiten relativiert er es scheinbar ein wenig und spricht voneinem „tragischen Definitionsproblem“, welches darin bestehe, dass„Menschen, (die) schon Säuglingen eine eigene Persönlichkeitzuschreiben, (...) etwas anderes (meinen) als das, was im psychiatrischenSinne die Persönlichkeit eines Menschen ausmacht.(...) Die Persönlichkeitsentwicklung im engeren Sinne setzt (...)erst im Alter von etwa acht oder neun Jahren ein.“ Was immer72

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