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Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

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Förderwahn, Abstiegsangst, ResignationIm stern 35/09 kommt ein Bueb-Verschnitt namens Joseph Kraus zuWort, seines Zeichens Gymnasialdirektor und amtierender Präsident desdeutschen Lehrerverbandes. Frage des Interviewers: „Sie plädieren fürLeistung, Autorität und Disziplin. Diese Werte stehen (...) wieder hoch imKurs, das zeigt der Erfolg der Bücher von Ex-Schulleiter Bernhard Buebund Kinderpsychiater Michael Winterhoff. Freut sie das?“ Antwort: „ObBücher etwas ändern? Die Leistungsfeindlichkeit der 68er ist immer nochda.“Nun ja, zumindest gibt der Erfolg oder Misserfolg von Büchern einenHinweis auf die jeweilige Stimmungslage der Nation. Auch Kraus packtalso wieder das Totschlagargument aus, die Verunglimpfung des Leistungs-und Konkurrenzprinzips durch die 68er sei schuld an den Problemender heutigen Kinder. Dabei öffnen mittlerweile sogar staatstragendeMedien ihre Spalten für kritische Beiträge, in denen die wahren Gründegenannt werden. Am 30.07.09 erschien in der ZEIT ein alarmierenderArtikel über den ungeheuren Erfolgs- und Leistungsdruck, der heute aufEltern und Kindern lastet. „Das ganze Land redet von Förderung, davon,wie Kinder mithalten können im internationalen Vergleich. (...) Kindheit2009, das ist ein Leben im Überwachungsstaat, in einer Diktatur des Guten“,heißt es dort. Viele Eltern hätten Angst. Angst, dass ihre Kinder aufder Strecke bleiben. „Es ist diese Angst, die Kinder krank macht. Oder:die macht, dass wir sie krank reden.“ Anpassungs- und Leistungsdrill seidie Folge, notfalls unterstützt durch Therapien und Medikamente. „Dass(Eltern) oft nicht in der Lage sind, ihr Kind vor der Gleichmacherei zuschützen, liegt daran, dass sie selbst zu sehr unter Druck stehen. (...)Irgendwie scheinen wir Erwachsenen eine ziemlich simple Sache vergessenzu haben: Kinder wollen doch nur spielen.“Wohltuende Sätze, fürwahr! Klingen die Nachwirkungen des inszenierten„PISA-Schocks“ allmählich ab? Setzt zumindest bei den publizistischenGroßkonzernen, die einst als relativ unabhängig und maßvoll zeitkritischgalten, das klare Denken wieder ein? Man wagt es kaum zu hoffen...27

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