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Dressurpädagogik? Nein danke! - Janusz Korczak Institut

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der Selbstbewahrung kontinuierlich scheiternde Individuum befasst sichletztlich auch die Stressforschung. Das Thema ist also nicht neu.Außengesteuertheit in einem zu hohen Maße bedroht das Selbstempfinden,schwächt die autoperzeptiven Funktionen bis hin zu Auflösungserscheinungendes Körperbildes, ruft Unwirklichkeitsgefühle hervor, erzeugteine permanente unterschwellige Alarmstimmung, die zum Panischentendiert. Dieser Zustand kann sich unterschiedlich äußern, etwadurch Unruhe, erhöhte Reizbarkeit, Aggressionen, Konzentrationsstörungen,Aufforderungs- und Versagensangst, Phobien, Zwänge, Schlaflosigkeit,Verweigerungshaltungen, depressive Verstimmungen, diverse körperlicheBeschwerden. Manchmal bleibt es bei krisenhaften Episoden, dieKinder verfügen über ausreichende Bewältigungsressourcen und stabilisierensich wieder, bis zum nächsten Einbruch. Überschreiten die Belastungenanhaltend das noch kompensierbare Maß, ist mit dramatischenWesensveränderungen zu rechnen.Die Prädominanz äußerer Einwirkungen auf das Denken, Fühlen und Handelnspielt bei der Entstehung so genannter Verhaltensstörungen wie auch psychosomatischerBeschwerden eine wesentlich prominentere Rolle als jene tatsächlichenoder vermeintlichen pädagogischen Fehlhaltungen, auf die sich Winterhoffkapriziert. Das Hauptproblem ist heute nicht der Mangel an Reglementierungen,sondern das überreglementierte, enteignete Leben, an dem Kinderund Eltern gleichmaßen leiden. Es gehört gegenwärtig zu den wichtigsten Aufgabenverantwortungsvoller pädagogischer Beratung, verunsicherte Eltern behutsam,aber beharrlich darauf hinzuweisen, dass niemandem geholfen ist,wenn sie den Druck des Funktionierenmüssens, der auf ihnen lastet, und diedamit verbundene Zukunftsangst an ihre Kinder weiterreichen. Denen nützennämlich die besten formellen Startchancen nichts, wenn sie schließlich kraftlos,desillusioniert und ausgebrannt in den Startlöchern stehen. Wir lebenschon jetzt in einer Gesellschaft, die ohne legale Drogen und einen riesigenDienstleistungsmarkt zur vorübergehenden Wiederherstellung früh erschöpfterMenschen augenblicklich zusammenbrechen würde. Unter den Konsumentenleistungsfördernder Drogen und sonstiger Angebote zur Linderung oder Zudeckungvon Stressfolgen finden sich immer mehr Kinder und Jugendliche. AproposDrogen: Gerade unter dem Gesichtspunkt der Suchtprävention ist über-39

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