Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...
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das bis Oktober 1996 gefördert wird, hat <strong>die</strong> Funktion<br />
einer Anlaufstelle, über <strong>die</strong> Kontakte zwischen<br />
<strong>Wissenschaft</strong>lern zustandekommen, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Rahmen<br />
des Reg<strong>im</strong>eansatzes über globale Umweltveränderungen<br />
forschen. Es ist nach Auffassung des Beirats<br />
unbedingt erforderlich, <strong>die</strong> umweltpolitische Forschungskompetenz<br />
des IIASA zu erhalten bzw. zu<br />
verbessern.<br />
3.7.4<br />
GW-relevanter Forschungsbedarf in der<br />
<strong>deutsche</strong>n politikwissenschaftlichen Forschung<br />
3.7.4.1<br />
Forschung zu konkreten Umweltproblemen<br />
Die Kl<strong>im</strong>aproblematik erscheint nach wie vor als<br />
wichtigster politik- und rechtswissenschaftlicher Gegenstand<br />
der Erforschung globaler Veränderungen.<br />
Angesichts der auf <strong>die</strong>ses Problemfeld (einschließlich<br />
der Ozon-Problematik) beschränkten Problemwahrnehmung<br />
vieler Akteure muß dringend auf <strong>die</strong><br />
Notwendigkeit einer problemfeldbezogenen Weitung<br />
der Forschung hingewiesen werden. Es gibt, wie<br />
der Beirat in seinen früheren Gutachten aufgezeigt<br />
hat, eine Reihe globaler Umweltprobleme von hoher<br />
Dringlichkeit, <strong>für</strong> deren politik- und rechtswissenschaftliche<br />
Analyse bisher keine institutionell gesicherten<br />
Forschungskapazitäten bestehen. Beispielsweise<br />
wäre zu untersuchen, wie <strong>die</strong> vom Beirat <strong>im</strong><br />
Jahresgutachten 1995 empfohlene Meeresschutzkonvention<br />
bzw. das Waldprotokoll <strong>im</strong> zukünftigen politischen<br />
Prozeß auf den Weg gebracht werden oder inwieweit<br />
alternative Arrangements den gleichen Effekt<br />
in der globalen Umweltpolitik haben könnten.<br />
Insgesamt sollte <strong>die</strong> politik- und rechtswissenschaftliche<br />
Erforschung der bislang eher vernachlässigten<br />
Problemfelder intensiviert werden, insbesondere<br />
Forschungen über <strong>die</strong> Kernprobleme des Globalen<br />
<strong>Wandel</strong>s (Kasten 15) und alle Fragen, <strong>die</strong> das<br />
Verhältnis von Umwelt und Entwicklung über lokale<br />
Bezüge hinaus betreffen. Rasch wachsende Bedeutung<br />
erhalten dabei Querschnittsprobleme umweltgerechten<br />
Verhaltens, d. h. <strong>die</strong> Umweltbezüge<br />
des Alltagsverhaltens und der laufenden politischen<br />
Gestaltung. Vor allem <strong>die</strong> Beziehung zwischen Ausweitung<br />
des <strong>Welt</strong>handels und Umweltbelastung erscheint<br />
angesichts der weiter voranschreitenden Globalisierung<br />
der Wirtschaft von überragender Bedeutung<br />
(siehe Kap. B 3.6.4.2).<br />
Forschungsbedarf in der <strong>deutsche</strong>n politikwissenschaftlichen Forschung B 3.7.4<br />
3.7.4.2<br />
Politische Prozeßanalyse<br />
Da <strong>die</strong> grundlegende Notwendigkeit des Umweltschutzes<br />
und der pfleglichen Umweltgestaltung in<br />
vielen Ländern von der Mehrheit der Bevölkerung<br />
anerkannt sind, <strong>die</strong> „Sachpolitik“ aber <strong>im</strong>mer noch<br />
gegenläufig zu den Umwelterfordernissen verläuft,<br />
stellt sich weiterhin <strong>die</strong> Aufgabe, Prozesse der politischen<br />
Willensbildung und der Implementierung von<br />
Umweltpolitik und -recht systematisch zu untersuchen.<br />
Hierbei müssen statt langer Auflistungen von<br />
Handlungspotentialen und leicht produzierbaren<br />
Handlungserfordernissen <strong>die</strong> Handlungsrestriktionen<br />
sorgfältig ausgeleuchtet werden, <strong>die</strong> unter den<br />
gegebenen gesellschaftlichen Bedingungen bestehen.<br />
Vergleichende Prozeßanalysen sollten insbesondere<br />
Fälle einbeziehen, in denen bei unterschiedlichen<br />
Bedingungen ähnliche Ergebnisse oder unter<br />
gleichen Bedingungen unterschiedliche Ergebnisse<br />
eintraten.<br />
3.7.4.3<br />
Institutionenforschung<br />
Die Institutionenforschung ver<strong>die</strong>nt nach Auffassung<br />
des Beirats besondere Aufmerksamkeit. Die<br />
Analyse der Wirkungen internationaler Reg<strong>im</strong>es hat<br />
trotz aller Fortschritte noch viele Fragen offen gelassen.<br />
Der Beirat regt Forschung zu folgenden Themen<br />
an:<br />
• Kulturvergleichende Untersuchung der Erfolgsbedingungen<br />
institutioneller Regelungen.<br />
• Analyse des Verhältnisses verschiedener Institutionenformen<br />
auf unterschiedlichen Ebenen (international,<br />
supranational, national, subnational).<br />
• Umsetzung umweltvölkerrechtlicher Übereinkommen<br />
(Konventionenforschung).<br />
• Interdisziplinäre Forschung zu den Möglichkeiten<br />
internationaler Regelungen <strong>für</strong> den Umgang mit<br />
den globalen Umweltgütern (global commons).<br />
• Erarbeitung von Reformvorschlägen <strong>für</strong> GW-relevante<br />
Institutionen unter umweltpolitischen Gesichtspunkten<br />
(z. B.WTO, internationale Entwicklungsbanken<br />
etc.).<br />
• Forschung zum Problem der compliance: Entwicklung<br />
von Instrumenten zur Duchsetzung internationaler<br />
Konventionen.<br />
3.7.4.4<br />
Kommunikationsforschung<br />
Die politikwissenschaftliche Forschung zur globalen<br />
Umweltpolitikformulierung und -<strong>im</strong>plementie-<br />
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