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Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...

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156 C 7 Vertikale Integration: Forschung zum Problemlösungsprozeß<br />

anderen sind bei der Entscheidungsfindung häufig<br />

keine gesicherten Erkenntnisse verfügbar (siehe <strong>die</strong><br />

Hinweise zur Unsicherheit der Wissensbasis auch <strong>im</strong><br />

jüngsten IPCC-Bericht, 1996).<br />

Diese den Problemlösungsprozeß erschwerenden<br />

Aspekte werden vor allem von der Risiko- und Entscheidungsforschung<br />

genauer untersucht. So beschäftigt<br />

sich <strong>die</strong> Risikoforschung mit der Wahrnehmung,<br />

Bewertung und Akzeptanz von Risiken. Im<br />

Rahmen des Problemlösungsprozesses spielt sie somit<br />

bereits bei der Identifizierung von Umweltproblemen<br />

eine wichtige Rolle. Des weiteren ist <strong>die</strong><br />

Wahl der Instrumente und Träger von der jeweiligen<br />

Einschätzung der Risiken abhängig. Zu <strong>die</strong>sen Problemkomplexen<br />

sieht der Beirat noch großen Forschungsbedarf,<br />

der neben der expliziten Risikoforschung<br />

auch Dilemma- und Werteforschung, Forschung<br />

zu Verhaltensdeterminanten, zu Steuerungsund<br />

Interventionssystemen, zur Wirkung von Me<strong>die</strong>n-<br />

und Kommunikationsstrategien sowie zu umweltbezogenen<br />

Bewertungsmethoden umfaßt.<br />

In der Entscheidungsforschung lassen sich zwei<br />

Ansätze unterscheiden. Zum einen gibt es sozialund<br />

verhaltenswissenschaftliche Ansätze, z.B. Forschung<br />

zu Wirkungen von Mediationsverfahren oder<br />

zur „Entscheidung unter Unsicherheit“, wobei der<br />

Aspekt des ungesicherten Wissens und sein Einfluß<br />

auf Entscheidungssituationen analysiert wird (siehe<br />

Kap. B 3.8.2.3 und B 3.8.4.1). Zum anderen gibt es<br />

eine normativ geprägte und eher formal ausgerichtete<br />

Entscheidungstheorie, <strong>die</strong> insbesondere von Wirtschaftswissenschaftlern<br />

entwickelt worden ist. Für<br />

beide Ansätze gilt es, den Stand der Anwendung der<br />

jeweiligen Methoden und Verfahren bei Entscheidungsprozessen<br />

zu globalen Problemen zu untersuchen.<br />

Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollten bei<br />

der Weiterentwicklung der vorliegenden Ansätze berücksichtigt<br />

werden. Dabei ist eine verstärkte Zusammenarbeit<br />

von Wirtschafts-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften<br />

sowie Ethik anzustreben.

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