10.09.2012 Aufrufe

Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...

Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...

Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Vorrangige Aufgaben in den verschiedenen Sektoren der Forschung<br />

zum Globalen <strong>Wandel</strong><br />

2.1<br />

Kl<strong>im</strong>a- und Atmosphärenforschung<br />

Alle Themen der Kl<strong>im</strong>a- und Atmosphärenforschung<br />

haben einen Bezug zum Globalen <strong>Wandel</strong>.<br />

Der hohe Stand der <strong>deutsche</strong>n Forschung auf <strong>die</strong>sem<br />

Gebiet muß durch kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

der vorhandenen Infrastruktur erhalten werden. So<br />

ist z.B. <strong>die</strong> <strong>deutsche</strong> Kl<strong>im</strong>aforschung in den auf <strong>die</strong><br />

Erstellung von gekoppelten Ozean-Eis-Atmosphäre-Modellen<br />

ausgerichteten Sektoren dank der kontinuierlichen<br />

Förderung durch das BMBF, <strong>die</strong> Max-<br />

Planck-Gesellschaft sowie durch <strong>die</strong> DFG international<br />

führend. Diese Stellung kann nur durch eine<br />

gute Personalpolitik, <strong>die</strong> fortlaufende Modernisierung<br />

der Rechnerkapazitäten und ständige Modellpflege<br />

erhalten werden. Aufgabenfelder mit hoher<br />

GW-Relevanz sind:<br />

• Weiterentwicklung von gekoppelten Ozean-Eis-<br />

Atmosphäre-Modellen zur Kl<strong>im</strong>avorhersage in<br />

verschiedenen Raum-Zeitskalen sowie von integrierten<br />

Modellen der Kl<strong>im</strong>awirkungsforschung.<br />

• Erforschung des Paläokl<strong>im</strong>as mit Hilfe von Eisbohrkernen<br />

sowie von marinen und l<strong>im</strong>nischen<br />

Sed<strong>im</strong>enten. Hier fehlen insbesondere Daten aus<br />

den Tropen und von der Südhemisphäre.<br />

• Weiterführung bzw. Aufbau von Messungen der<br />

Zusammensetzung der Atmosphäre (verschiedene<br />

Leitsubstanzen) an ausgewählten Stationen in<br />

Deutschland und Nordeuropa (Stratosphärenbeobachtung)<br />

sowie auf See und in den Tropen (Troposphärenbeobachtung)<br />

<strong>im</strong> Rahmen internationaler<br />

Programme. Hierbei sollte der Deutsche<br />

Wetter<strong>die</strong>nst mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

und Hochschulen enger zusammenarbeiten.<br />

• Systematische Analyse bereits vorhandener Daten<br />

aus verschiedenen atmosphärischen Bereichen<br />

zum besseren Verständnis der Variabilität<br />

des Kl<strong>im</strong>as (CLIVAR).<br />

• Entwicklung und Auswertung von Satellitenexper<strong>im</strong>enten<br />

zur Messung von kl<strong>im</strong>arelevanten Parametern<br />

und Spurengasen.<br />

• Untersuchung des Einflusses von Aerosolen und<br />

Wolken auf das Kl<strong>im</strong>a.<br />

• Exper<strong>im</strong>entelle Untersuchungen der Troposphärenchemie<br />

(Flugzeugeinsatz) in niederen Breiten.<br />

Kl<strong>im</strong>a- und Atmosphärenforschung <strong>im</strong> engeren<br />

Sinne wird pr<strong>im</strong>är von den Naturwissenschaften getragen.<br />

Die Forschung zu den Wirkungen des Globalen<br />

<strong>Wandel</strong>s (insbesondere Kl<strong>im</strong>awirkungsforschung)<br />

muß dagegen weit über <strong>die</strong> Naturwissenschaften<br />

hinausgehen. Erforderlich ist<br />

– <strong>die</strong> verstärkte Entwicklung von Integrierten Regionalmodellen<br />

und<br />

– <strong>die</strong> Organisation von fach- und institutionenübergreifenden<br />

Forschungsnetzwerken zur Untersuchung<br />

sektoraler und politikrelevanter Fragestellungen.<br />

2.2<br />

Hydrosphärenforschung<br />

Die meisten Themen der Meeres- und Polarforschung<br />

haben Bezug zum Globalen <strong>Wandel</strong>. Ähnlich<br />

wie in der Kl<strong>im</strong>aforschung muß der hohe Stand der<br />

<strong>deutsche</strong>n Forschung auf <strong>die</strong>sem Gebiet durch kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung der vorhandenen Infrastruktur<br />

erhalten werden.Wichtig ist <strong>die</strong> feste Einbindung<br />

in <strong>die</strong> IGBP-Kernprojekte JGOFS, GLO-<br />

BEC und LOICZ. Aufgabenfelder mit hoher GW-<br />

Relevanz sind:<br />

• Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen<br />

eines operationellen Ozeanbeobachtungsnetzes<br />

(GOOS).<br />

• Erforschung der menschlichen Einflüsse auf<br />

Randmeere und Küstengebiete sowie <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der wissenschaftlichen Grundlagen <strong>für</strong><br />

ein integriertes Management von Küstenregionen.<br />

• Erforschung der Polarmeere unter kl<strong>im</strong>atologischen<br />

Gesichtspunkten.<br />

Globale Aspekte des Wasserhaushalts haben einen<br />

hohen Forschungsbedarf hinsichtlich der ökologischen<br />

Wirkungsgeflechte von Kl<strong>im</strong>a, Vegetation und<br />

Anthroposphäre und – darauf aufbauend – der Ent-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!