Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...
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sich aus jedem <strong>die</strong>ser Muster des Globalen <strong>Wandel</strong>s<br />
fast zwangsläufig Querschnittsfragen ergeben, <strong>die</strong> a<br />
priori interdisziplinäre Forschungsstrategien erfordern.<br />
Eine solche Vorgehensweise kann nur gelingen,<br />
wenn sich alle Kernprobleme des Globalen <strong>Wandel</strong>s<br />
in den Syndromen wiederfinden lassen. Die Zuordnung<br />
der Kernprobleme zu den Syndromen ist in Tabelle<br />
3 durchgeführt.<br />
Die Zeilen <strong>die</strong>ser Matrix entsprechen den sechzehn<br />
Krankheitsbildern der Erde, <strong>die</strong> Spalten den in<br />
Kasten 15 beschriebenen Umweltproblemen von globaler<br />
Bedeutung. In völliger Entsprechung der räumlich-konkreten<br />
Verhältnisse stellen sich <strong>die</strong> Syndrome<br />
hier als eigenständige Querschnittsphänomene<br />
dar. Die Felder der Matrix sind dann durch einen<br />
Punkt gekennzeichnet, wenn eine best<strong>im</strong>mte globale<br />
Problematik signifikant zu einem gegebenen Krankheitsbild<br />
beiträgt.<br />
Tabelle 3<br />
Zuordnung von Kernproblemen des Globalen <strong>Wandel</strong>s zu Syndromen.<br />
Quelle: WBGU<br />
Syndrom<br />
Kernproblem<br />
Kl<strong>im</strong>awandel<br />
Verlust an Biodiversität<br />
Zuordnung von Kernproblemen zu Syndromen C 2.3<br />
Tabelle 3 zeigt, daß alle globalen Kernprobleme<br />
jeweils in Bezug zu mehreren Syndromen gesetzt<br />
werden können. Offensichtlich erfassen also Syndrome<br />
als Querschnittsphänomene jeweils bedeutsame<br />
Ursachen, ihre Wirkungsmechanismen und wesentliche<br />
Beiträge zu Kernproblemen auf eine signifikante<br />
Art und Weise. Schon anhand der ersten Matrixzeile,<br />
welche das Sahel-Syndrom repräsentiert, läßt<br />
sich <strong>im</strong> Gegensatz dazu <strong>die</strong> Schwäche der traditionellen<br />
Orientierung an verkürzt wahrgenommenen Problemlagen<br />
aufzeigen: Krisenhafte Trends wie „Bodendegradation“<br />
oder „Migration“ treten als Ursachen<br />
und Folgen des Sahel-Syndroms in Erscheinung,<br />
der Verlust an Biodiversität stellt dagegen vornehmlich<br />
eine Auswirkung der betrachteten krankhaften<br />
Erscheinung dar.<br />
In der Syndromanalyse werden solche Faktoren<br />
von vornherein an den richtigen Platz in der (Rück-)<br />
Wirkungskette gerückt. Durch <strong>die</strong>se systemare Betrachtungs-<br />
und Darstellungsweise wird ein Ord-<br />
Sahel-Syndrom • • • • • • •<br />
Raubbau-Syndrom • • • • • • •<br />
Landflucht-Syndrom • • • • • •<br />
Dust-Bowl-Syndrom • • • • • •<br />
Katanga-Syndrom • • •<br />
Massentourismus-Syndrom • • • •<br />
Verbrannte-Erde-Syndrom • • • • • •<br />
Aralsee-Syndrom • • • • • • •<br />
Grüne-Revolution-Syndrom • • • • • • •<br />
Kleine-Tiger-Syndrom • • • • • • •<br />
Favela-Syndrom • • • • • •<br />
Suburbia-Syndrom • • • •<br />
Havarie-Syndrom • • •<br />
Hoher-Schornstein-Syndrom • • • • • •<br />
Müllkippen-Syndrom • • •<br />
Altlasten-Syndrom • • • •<br />
Bodendegradation<br />
Süßwasserverknappung<br />
Gefährdung der<br />
<strong>Welt</strong>gesundheit<br />
Gefährdung der <strong>Welt</strong>ernährung<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
Anthropogene<br />
Naturkatastrophen<br />
Übernutzung und<br />
Verschmutzung der<br />
<strong>Welt</strong>meere<br />
Globale Entwicklungsdisparitäten<br />
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