Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...
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106 B 3 Deutsche Forschung zum Globalen <strong>Wandel</strong><br />
treffen, teilweise auch innerhalb der Naturwissenschaften.<br />
Zwar gibt es erste Ansätze <strong>für</strong> Interdisziplinarität<br />
(z.B. in der Waldschadensforschung), <strong>die</strong>se<br />
müssen in Zukunft jedoch verstärkt und ergänzt werden.<br />
Ein generelles Problem der <strong>deutsche</strong>n Forschung<br />
zum Globalen <strong>Wandel</strong> ist ihre mangelnde Problemlösungskompetenz<br />
und damit Politikrelevanz. Auch<br />
hervorragende wissenschaftliche Leistungen allein<br />
können keine Bewältigung der Umweltprobleme<br />
herbeiführen. Die Forschung muß vielmehr anwendungsorientiert<br />
sein, eine Aufarbeitung in politische<br />
Lösungsschritte und <strong>die</strong> Formulierung von Umweltzielen<br />
in Form praktisch umsetzbarer Vorgaben ist<br />
notwendig. Dies ist vor allem deshalb erforderlich,<br />
damit <strong>die</strong> Politik dem Vorsorgeprinzip gerecht werden<br />
kann: Nur wenn wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
in politische Vorgaben umgewandelt werden, kann<br />
<strong>die</strong> Politik aktiv werden. Die <strong>Wissenschaft</strong> wiederum<br />
muß eine politikunterstützende Funktion erfüllen,<br />
indem sie ihre Forschung am Bedarf ausrichtet, also<br />
den Erfordernissen, <strong>die</strong> aufgrund aktueller politischer<br />
Prozesse (z.B. Verhandlungen zu den Umweltkonventionen)<br />
entstehen.<br />
Generell bleibt festzustellen, daß in Deutschland<br />
Forschung zum Globalen <strong>Wandel</strong> bisher weitgehend<br />
eine Domäne der Naturwissenschaften ist.Weiterhin<br />
fehlt es an Interdisziplinarität, an internationaler Zusammenarbeit<br />
sowie an Problemlösungskompetenz<br />
zur Behebung akuter und potentieller Gefährdungen<br />
der globalen Umwelt. Im folgenden wird der Beirat<br />
daher Vorschläge unterbreiten, wie <strong>die</strong>se Defizite behoben<br />
werden können.