Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...
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Ausgangslage<br />
Die Forschungsempfehlungen des Beirats sollen<br />
zielorientiert auf <strong>die</strong> Gewinnung von Erkenntnissen<br />
und Problemlösungen <strong>im</strong> Zusammenhang mit Ursachen<br />
und Wirkungen des Globalen <strong>Wandel</strong>s ausgerichtet<br />
sein. Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> menschliche Gesellschaft<br />
wichtigen und Deutschland auch unmittelbar berührenden<br />
Phänomene des Globalen <strong>Wandel</strong>s sind<br />
• einerseits <strong>die</strong> Veränderungen in der unbelebten<br />
und belebten Umwelt des Menschen:<br />
– Veränderungen des Kl<strong>im</strong>as und des Meeresspiegels,<br />
– Störungen der ökologischen Systeme (terrestrisch<br />
und aquatisch),<br />
– Veränderungen der globalen Stoffaufnahmekapazitäten<br />
und ihrer Auslastung,<br />
– Veränderungen in den Beständen an erneuerbaren<br />
und nicht-erneuerbaren Ressourcen sowie<br />
in der Biodiversität.<br />
• andererseits <strong>die</strong> Veränderungen in der Anthroposphäre<br />
selbst:<br />
– <strong>die</strong> weltweite Bevölkerungsentwicklung, <strong>die</strong><br />
Wanderungsbewegungen, der Urbanisierungsprozeß,<br />
– der wachstumsbedingte Flächen-, Rohstoffund<br />
Energieverbrauch sowie <strong>die</strong> hierdurch induzierten<br />
Emissionen und Abfälle,<br />
– der Globalisierungsprozeß der Wirtschaft und<br />
<strong>die</strong> allgemeine Verkehrsentwicklung,<br />
– <strong>die</strong> „Überschuldung“ vieler Staaten, <strong>die</strong> zu einer<br />
Kurzfristorientierung der politischen Entscheidungen<br />
führt,<br />
– <strong>die</strong> unzureichenden Finanzierungs- und Entwicklungshilfen<br />
der meisten Industrienationen,<br />
– der Mangel an Umweltorientierung in internationalen<br />
Institutionen (WTO, <strong>Welt</strong>bank etc.)<br />
und zwischenstaatlichen Vereinbarungen,<br />
– der unterschiedliche Auf- und Ausbau der Umweltschutzgesetzgebung<br />
und der entsprechenden<br />
Verwaltung in den einzelnen Ländern,<br />
– <strong>die</strong> wachsenden großräumigen Unterschiede<br />
<strong>im</strong> Wohlstand,<br />
– <strong>die</strong> divergierende Entwicklung des Umweltbewußtseins,<br />
– Veränderungen in der Vernetzung der globalen<br />
Wissensverteilung, -reaktivierung und -erweiterung.<br />
In der Einführung zu <strong>die</strong>sem Jahresgutachten ist<br />
auf <strong>die</strong> vier Defizite der <strong>deutsche</strong>n GW-Forschung<br />
hingewiesen worden,<br />
– in der internationalen Einbindung,<br />
– in der interdisziplinären Verknüpfung,<br />
– in der organisatorischen Verflechtung und<br />
– in der Kommunikation zwischen Forschung, Politik<br />
und Gesellschaft.<br />
Die Empfehlungen richten sich einerseits auf eine<br />
gezielte Verstärkung GW-relevanter Forschung auf<br />
best<strong>im</strong>mten Feldern und andererseits auf <strong>die</strong> notwendige<br />
Entwicklung einer fachübergreifenden, integrierten<br />
(z.B. syndromorientierten) Forschung. Ergänzt<br />
wird <strong>die</strong>ser Katalog durch Aussagen zur Organisation<br />
und Koordination der <strong>deutsche</strong>n Forschung zum<br />
Globalen <strong>Wandel</strong> mit dem Ziel einer neuen und verantwortungsbewußten<br />
Verknüpfung von Forschung<br />
und umweltpolitischem Handeln.<br />
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