Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...
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74 B 3 Deutsche Forschung zum Globalen <strong>Wandel</strong><br />
Angemessener Wohnraum <strong>für</strong> Nachhaltige Siedlungsentwicklung in<br />
alle Menschen einer sich verstädternden <strong>Welt</strong><br />
Nationale Wohnungspolitik Nachhaltige Flächennutzung<br />
Organisierte Wohnraumversorgung Armutsbekämpfung und Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen<br />
Gesicherter Zugriff auf Flächenressourcen Umweltverträgliche und gesundheitssichernde<br />
Siedlungsformen<br />
Basisinfrastruktur Nachhaltiger Energieverbrauch<br />
Verbesserte Konstruktion und Wartung Nachhaltige Transport- und Kommunikationssysteme<br />
Gefährdete soziale Gruppen Erhalt und Pflege des historischen und<br />
kulturellen Erbes<br />
Stärkung der städtischen Wirtschaft<br />
Ausgewogene Entwicklung ländlicher<br />
Siedlungen<br />
Katastrophenvorbeugung, Krisenmanagement<br />
und Wiederaufbaukapazitäten<br />
nischen Minderheiten berücksichtigt werden;<br />
Siedlungspolitik und Armutsbekämpfung müssen<br />
<strong>im</strong> Zusammenhang betrachtet werden.<br />
• Zur Verbesserung der Datenbasis ist <strong>die</strong> Entwicklung<br />
eines Wohnraum-Informationssystems (housing<br />
information system) notwendig.<br />
• Es müssen verstärkt Forschungsanstrengungen<br />
zur Verbesserung von Bodenmanagement und<br />
Bodenpolitik (Gewährleistung von Landrechten)<br />
durchgeführt werden.<br />
• Die Bedrohung durch Katastrophen (man-made<br />
and natural hazards) <strong>für</strong> <strong>die</strong> menschlichen Siedlungen<br />
steigt. Solche Krisenereignisse wiegen insbesondere<br />
in jenen Ländern schwer, in denen das<br />
Krisenbewältigungspotential besonders niedrig<br />
ist. Daher sind Forschungsprojekte zu technischen,<br />
sozialen und wirtschaftlichen Aspekten von<br />
Wiederaufbaumaßnahmen und <strong>die</strong> entsprechende<br />
Entwicklung von wirksamen Strategien und<br />
Richtlinien unentbehrlich (siehe IDNDR, Kap.<br />
B 1).<br />
Die oben angeführten Forschungsfelder müssen<br />
<strong>im</strong> Systemzusammenhang betrachtet werden: so muß<br />
<strong>die</strong> Verbesserung von Bausubstanz z.B. an <strong>die</strong> physischen<br />
Bedingungen des Standortes angepaßt werden<br />
(Erdbebengefährdung). Die interdisziplinäre Forschung<br />
und Entwicklung zur Analyse kritischer<br />
Trends <strong>im</strong> Siedlungswesen, zu Siedlungspolitik und<br />
Siedlungsprogrammen wird in <strong>die</strong>ser Hinsicht eine<br />
wichtige Funktion von HABITAT bleiben. Die Bedeutung<br />
der Informationsbeschaffung und -verarbeitung<br />
<strong>für</strong> den Themenbereich Bevölkerungsentwicklung,<br />
Migration und Urbanisierung ist schon Gegenstand<br />
des <strong>Welt</strong>sozialgipfels 1995 in Kopenhagen gewesen<br />
und wird sicherlich auch den <strong>Welt</strong>ernährungsgipfel<br />
1996 in Rom beschäftigen. Die Umsetzung der<br />
<strong>im</strong> Rahmen <strong>die</strong>ser Konferenzen eingeforderten For-<br />
schungsanstrengungen wird neue Perspektiven <strong>für</strong><br />
<strong>die</strong> Erklärung der komplexen Wechselwirkungen des<br />
Globalen <strong>Wandel</strong>s und neue Wege zur Problembewältigung<br />
eröffnen.<br />
3.6<br />
Ökonomische Forschung<br />
Tabelle 2<br />
Leitthemen des Globalen<br />
Aktionsplans der<br />
HABITAT-II-Konferenz<br />
1996<br />
Quelle: UN, 1996<br />
3.6.1<br />
Relevanz der Ökonomie <strong>für</strong> den Globalen<br />
<strong>Wandel</strong><br />
In der AGENDA 21 wurde das Ziel festgeschrieben,<br />
Umweltschutz und Ökonomie so zu verknüpfen,<br />
daß eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung gewährleistet<br />
werden kann. Der Begriff der nachhaltigen<br />
Wirtschaftsentwicklung zeichnet sich hierbei <strong>im</strong>mer<br />
noch durch einen hohen Operationalisierungsbedarf<br />
aus, der auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> ökonomische Forschung<br />
eine <strong>Herausforderung</strong> darstellt. Dies gilt insbesondere<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Best<strong>im</strong>mung der essentiellen (d.h. nicht<br />
substituierbaren) Elemente des sogenannten Naturkapitals,<br />
<strong>die</strong> Untermauerung der Forderung nach intergenerationeller<br />
Gerechtigkeit sowie <strong>die</strong> Erweiterung<br />
des Nachhaltigkeitspostulats um eine soziale<br />
und ökonomische D<strong>im</strong>ension.<br />
Hauptanliegen der ökonomischen Forschung mit<br />
globaler Relevanz war und ist <strong>die</strong> Erklärung zentraler<br />
Entwicklungstendenzen der <strong>Welt</strong>wirtschaft, des<br />
Handelns relevanter Akteure einschließlich der<br />
Staaten und internationalen Institutionen sowie <strong>die</strong><br />
Suche nach Konzepten zur Sicherung der natürlichen<br />
Lebensgrundlagen. Angesichts der Globalisierungstendenzen<br />
des Wirtschaftens und der Internationalisierung<br />
der Produktion wird hierbei aus der Natio-