Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...
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KASTEN 11<br />
Themen des EU-Forschungs- und<br />
Entwicklungsprogramms Umwelt und Kl<strong>im</strong>a<br />
1995-1998 (Auszug)<br />
1 Instrumente, Technik und Methoden der Umweltüberwachung<br />
2 Technologien und Verfahren zur Einschätzung<br />
von Umweltrisiken und zum Schutz und zur<br />
Sanierung der Umwelt<br />
2.1 Methoden der Einschätzung und des Managements<br />
von Risiken <strong>für</strong> Mensch und<br />
Umwelt<br />
und Materialeinsatz bei Rohstoffgewinnung, Produktion,<br />
Verteilung, Verbrauch und Entsorgung von<br />
Gütern sowie bei Dienstleistungen.<br />
3.9.4.1<br />
Technologien zum Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
Einen besonderen Schwerpunkt sieht der Beirat<br />
in der Erforschung und Entwicklung verbesserter<br />
Technologien zum Kl<strong>im</strong>aschutz, vor allem <strong>im</strong> Energiesektor.<br />
Der Anteil Deutschlands am rasch wachsenden<br />
<strong>Welt</strong>markt der Energietechnik beträgt derzeit<br />
etwa 20%. Die globalen energiebedingten Entwicklungen<br />
sind also auch wesentlich durch <strong>deutsche</strong><br />
Technik zu beeinflussen. Es wird vorgeschlagen, aus<br />
der Vielfalt der technologischen Forschungsfelder<br />
<strong>die</strong> <strong>im</strong> folgenden aufgeführten Themen schwerpunktmäßig<br />
zu behandeln.<br />
Rationelle Energiewandlung und<br />
Energieanwendung<br />
Der Neu- und Weiterentwicklung der Umwandlungs-,<br />
End- und Nutzenergien zur rationelleren<br />
Energiewandlung sollte unter Einbeziehung der<br />
Grundlagenforschung zur Hochtemperatur-Werkstoffphysik<br />
und der Exergie-Thermodynamik höchste<br />
Priorität eingeräumt werden. Die mit der derzeitigen<br />
Energiewandlung und -nutzung verbundenen<br />
Emissionen sind in den Industrieländern <strong>die</strong> bei weitem<br />
größte Quelle treibhausrelevanter Spurengase<br />
(Enquete-Kommission, 1995).Auf <strong>die</strong>sem Gebiet bestehen<br />
jedoch erhebliche Prognoseunsicherheiten<br />
über das realisierbare quantitative Ausmaß der technischen<br />
Reduktionspotentiale. Der Beirat ist der<br />
Auffassung, daß sich hier <strong>für</strong> <strong>die</strong> Industrieländer,<br />
Technologien zum Kl<strong>im</strong>aschutz B 3.9.4.1<br />
2.2 Analyse der Lebenszyklen industrieller<br />
und synthetischer Produkte<br />
2.3 Technologien zum Schutz und zur Sanierung<br />
der Umwelt<br />
2.3.1 Saubere Technologien und saubere<br />
Produkte<br />
2.3.2 Emissionsreduzierende Technologien<br />
2.3.3 Recycling-Technologien<br />
2.3.4 Organische Abfälle<br />
2.3.5 Gefährliche Abfallstoffe<br />
2.3.6 Sanierung kontaminierter Flächen<br />
Quelle: Europäische Kommission, 1994<br />
aber auch <strong>im</strong> Blick auf <strong>die</strong> industrielle Entwicklung<br />
in Schwellen- und Entwicklungsländern, noch ein<br />
großes Entwicklungspotential aktivieren läßt.<br />
Der Beirat verspricht sich insbesondere viel von<br />
der derzeit laufenden Weiterentwicklung der Prozeßintegrations-Methode<br />
<strong>für</strong> höhere Energieeffizienz<br />
in der Industrie (dazu auch UBA, 1994). Die Realisierung<br />
und breitere Anwendung in <strong>deutsche</strong>n Industriebetrieben<br />
verlangt <strong>die</strong> Einbeziehung einer größeren<br />
Zahl von Fallstu<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> möglichst viele Branchen<br />
abdecken sollten.Auch sollten anschließend internationale<br />
Programme zu Wissensaustausch und<br />
Technologietransfer durchgeführt werden, <strong>die</strong> eine<br />
Anpassung <strong>für</strong> Industriebetriebe in den Schwellenund<br />
Entwicklungsländern ermöglichen.<br />
Vielfach verlangen <strong>die</strong> erforschten und weiterentwickelten<br />
Komponenten und Systeme der Energieeinsparung<br />
eine Integration in bestehende Anlagen<br />
und Geräte. Diese Anpassung erfordert ingenieurwissenschaftlichen<br />
Sachverstand, der auch neue<br />
Wege und Möglichkeiten der Systemopt<strong>im</strong>ierung<br />
finden muß. Der Beirat empfiehlt, derartige Vorhaben<br />
verstärkt in das Forschungsprogramm aufzunehmen.<br />
Auch müssen bessere Voraussetzungen <strong>für</strong><br />
<strong>deutsche</strong> mittelständische Firmen geschaffen werden,<br />
damit <strong>die</strong>se an dem internationalen Projekt der<br />
IEA zur Energieeinsparung aktiv teilnehmen können.<br />
In Deutschland sollte weiterhin Forschung und<br />
Entwicklung verstärkt den Bereich des Kleinverbrauchs<br />
und der Haushalte berücksichtigen (z. B.<br />
Energiesparen). Allerdings sollten <strong>die</strong>se Projekte<br />
durch ständige Informations- und Ausbildungsprogramme<br />
begleitet werden, um gesellschaftliche Vorbehalte<br />
abzubauen und <strong>die</strong> Energiesparpotentiale <strong>im</strong><br />
Bereich des privaten Verbrauchs zu nutzen.<br />
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