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Welt im Wandel: Herausforderung für die deutsche Wissenschaft ...

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Internationale Programme zum Globalen <strong>Wandel</strong><br />

Die Untersuchung des Globalen <strong>Wandel</strong>s verlangt<br />

per se eine Herangehensweise über nationalstaatliche<br />

Grenzen hinweg. Aufgrund der zunehmenden<br />

Aktualität <strong>die</strong>ses Themas wurden in den vergangenen<br />

zwei Dekaden verschiedene internationale Programme<br />

eingerichtet. Eine Übersicht zu <strong>die</strong>sen Programmen<br />

steht daher am Anfang <strong>die</strong>ses Jahresgutachtens.<br />

Ausgewählt wurden neben reinen GW-Forschungsprogrammen<br />

auch integrative Aktivitäten<br />

(z.B. Datenmanagement, capacity building) und<br />

Monitoring-Programme.<br />

Für <strong>die</strong> Wahrnehmung, Analyse und Interpretation<br />

von weltweiten Kl<strong>im</strong>aänderungen wurden <strong>die</strong><br />

ersten überwiegend naturwissenschaftlich ausgerichteten<br />

Programme zur Erforschung des Globalen<br />

<strong>Wandel</strong>s eingerichtet. Hierzu zählt in erster Linie das<br />

World Cl<strong>im</strong>ate Research Programme (WCRP), in<br />

dessen Rahmen seit 1979 das globale Kl<strong>im</strong>asystem<br />

erforscht und <strong>die</strong> Prognose globaler und regionaler<br />

Kl<strong>im</strong>aänderungen ermöglicht werden sollten. Um<br />

<strong>die</strong> politische Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse<br />

zu verbessern, wurde 1988 durch <strong>die</strong> World<br />

Meteorological Organisation (WMO) und das United<br />

Nations Environmental Programme (UNEP) gemeinsam<br />

das Intergovernmental Panel on Cl<strong>im</strong>ate<br />

Change (IPCC) gegründet. Das IPCC als internationales<br />

Gremium erarbeitet unter Beteiligung von<br />

<strong>Wissenschaft</strong>lern und Regierungsvertretern Berichte<br />

über globale Kl<strong>im</strong>averänderungen. Die Arbeit des<br />

IPCC <strong>die</strong>nt zudem als Informationsgrundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Organe der Kl<strong>im</strong>arahmenkonvention.<br />

Mit dem International Geosphere Biosphere Programme<br />

(IGBP), das <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit des IPCC inzwischen<br />

ebenfalls zu einer wichtigen Grundlage geworden<br />

ist, wurde 1986 ein weiteres internationales Programm<br />

zur Erforschung des Globalen <strong>Wandel</strong>s<br />

gegründet. IGBP befaßt sich mit den Wechselwirkungen<br />

von Lebensgemeinschaften mit den von ihnen<br />

bewohnten und beeinflußten Atmo-, Hydro- und<br />

Lithosphären.<br />

Die Rolle des Menschen als Verursacher und Betroffener<br />

des Globalen <strong>Wandel</strong>s steht <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

des International Human D<strong>im</strong>ensions of Global Environmental<br />

Change Programme (IHDP). Das eben-<br />

falls 1986 initiierte IHDP befindet sich nach einer<br />

Neustrukturierung noch in der Aufbauphase.<br />

Die zunehmende Berücksichtigung der Rolle des<br />

Menschen <strong>im</strong> Globalen <strong>Wandel</strong> spiegelt sich darüber<br />

hinaus in einer Reihe weiterer Forschungsprogramme<br />

wider. Herausragend ist dabei das UNESCO-<br />

Programm „Der Mensch und <strong>die</strong> Biosphäre“ (Man<br />

and the Biosphere, MAB). Auch <strong>im</strong> europäischen<br />

Rahmen wurden verschiedene Initiativen zur GW-<br />

Forschung gestartet. Schließlich müssen auch wichtige<br />

Monitoring-Programme Erwähnung finden, da sie<br />

eine unentbehrliche Grundlage zur Erforschung des<br />

Globalen <strong>Wandel</strong>s darstellen. Hier werden insbesondere<br />

jene Monitoring-Programme angesprochen, <strong>die</strong><br />

Teil der Earthwatch-Aktivitäten des UNEP sind (Abbildung<br />

1, Kasten 1).<br />

1.1<br />

World Cl<strong>im</strong>ate Research Programme (WCRP)<br />

Das World Cl<strong>im</strong>ate Research Programme<br />

(WCRP), ein Teilprojekt des World Cl<strong>im</strong>ate Programme<br />

(WCP), wurde 1979 gemeinsam von ICSU<br />

(International Council of Scientific Unions) und<br />

WMO gegründet. Ziel ist es festzustellen, in welchem<br />

Umfang das Kl<strong>im</strong>a wie auch der anthropogene Einfluß<br />

auf das Kl<strong>im</strong>a vorhergesagt werden können.<br />

Dazu ist ein quantitatives Verständnis der vier<br />

Hauptkomponenten des physikalischen Kl<strong>im</strong>asystems<br />

notwendig: Atmosphäre, Ozean, polare Kryosphäre<br />

und Landoberflächen der Kontinente.<br />

1.1.1<br />

Organisation des WCRP<br />

Die Themenschwerpunkte des WCRP werden<br />

vom Joint Scientific Committee (JSC) festgelegt, einer<br />

gemeinsamen Kommission von WMO, ICSU und<br />

seit 1993 auch der (IOC) der UNESCO. Die vom JSC<br />

angeregten Hauptprojekte erhalten ein eigenes Sekretariat<br />

(Abbildung 2). In Deutschland befindet<br />

sich das Sekretariat des Cl<strong>im</strong>ate Variability and Pre-<br />

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