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Erörterungstermin

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unumgänglich, das Gesamtvolumen der Maßnahme zu<br />

quantifizieren.<br />

Ich komme zum zweiten Teil meines Fragenkataloges,<br />

der sich auf Kosten und Erlöse bezieht. Es geht hier eigentlich<br />

um ein Hinterfragen der Arbeitsteilung bei diesem<br />

künftigen Projekt. Nach den bisherigen Gesprächen und<br />

Beiträgen verstehe ich es so: Fraport stellt die Fläche bereit,<br />

stellt die Peripherie bereit, stellt Personal bereit, stellt<br />

verschiedene Dienste - z. B. Energie, Reinigung, Bewachung,<br />

Beistellung Wartungspersonal - bereit und übernimmt<br />

vielleicht den Einkauf und macht die Lagerhaltung.<br />

Die Lufthansa sorgt für die Kapazitätsauslastung der Halle,<br />

ist für die Wartung und die Freigabe der einzelnen<br />

Maschinen verantwortlich, verwaltet die Wartungspläne<br />

und die technischen Veränderungen und disponiert die<br />

eigenen Flugzeuge und akquiriert die Wartung von anderen<br />

Fluglinien. Ist diese Arbeitsteilung in etwa richtig?<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Im Einzelnen konnte ich nicht ganz folgen. Wir stellen die<br />

Fläche zur Verfügung. Wir erschließen diese Fläche. Wir<br />

verlegen die Straße. Wir bauen auch das Tor. Wir schaffen<br />

also die Voraussetzungen dafür, dass die Lufthansa<br />

ihre Halle dort errichten kann. Sie tut das auf der Grundlage<br />

eines Erbbaurechtsvertrages, der mit der Jasen KG<br />

geschlossen wird. Dieser Vertrag regelt das Weitere.<br />

Dann wird die Lufthansa ihre Halle eigenständig betreiben.<br />

Wir machen auch keine Lagerhaltung für die Lufthansa -<br />

mir wird gerade gesagt - ich muss aufpassen -: Jasen war<br />

CCT. Deshalb habe ich eben gezögert und gezaudert. Die<br />

konkrete Erbbaurechtsgestaltung für die A380-Werft ist,<br />

wie ich das vorhin sagte, in Arbeit, steht also noch nicht<br />

konkret fest. Es wird aber ein Erbbaurechtsvertrag geschlossen.<br />

Ob das mit dem Projektentwickler, der Lufthansa,<br />

direkt geschieht, ist weder relevant noch bisher<br />

bekannt. Die Lufthansa wird dann aber auf dieser Grundlage<br />

den Wartungsbetrieb aufnehmen, ihre Flugzeuge<br />

warten, auch selbst ihre Lagerhaltungen vornehmen und<br />

alles Weitere, was zur Wartung gehört, übernehmen, wie<br />

sie es auch schon die ganze Zeit macht.<br />

Paulitsch (Einwender):<br />

Herr Amann, ich gehe doch davon aus, dass Fraport wie<br />

bisher über ihre Energie GmbH - ich glaube, sie heißt so -<br />

z. B. auch die Energie bereitstellt. Ich gehe auch davon<br />

aus, dass Fraport nicht nur die Peripherie, sondern auch<br />

das Wartungspersonal stellt. Ich gehe davon aus, dass<br />

Sie die Reinigung übernehmen. In diesem Zusammenhang<br />

noch meine Frage: Wer kauft denn Getriebe, Ersatzteile<br />

und Ähnliches ein und wartet dies?<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Noch einmal: Wir stellen möglicherweise die Energie bereit.<br />

Wir nehmen auch Schmutzwasser, Abwasser in unsere<br />

Kanalisation. Wir stellen aber nicht die Mitarbeiter für<br />

die Wartung. Das tut die Lufthansa Technik AG. Sie wartet<br />

die Flugzeuge. Für uns endet es womöglich mit der Energiebereitstellung<br />

und der Ver- und Entsorgung. Den Wartungsbetrieb<br />

und alle damit im Zusammenhang stehenden<br />

Arbeiten übernimmt aber die Lufthansa Technik AG in eigener<br />

Regie.<br />

Paulitsch (Einwender):<br />

In der Konsequenz heißt das doch, dass die entscheidenden<br />

Schlüsselpositionen, die entscheidenden Handlungen<br />

ausschließlich von der Lufthansa übernommen werden.<br />

Sie sind dann ein ganz kleiner Subunternehmer, der wirklich<br />

nur das Allernötigste bereitstellt.<br />

Ich stelle folgenden Antrag: Der Antragsteller möge<br />

darlegen, welcher der beiden Vertragspartner der wirtschaftliche<br />

Unternehmer mit Risikoübernahme ist. Kann<br />

Fraport als einfacher Subunternehmer betrachtet werden?<br />

Der Antragsteller möge insbesondere darlegen, wie bei<br />

dieser Konstellation zwischen den Vertragspartnern ein<br />

Risikoausgleich, z. B. bei dem Investitionsvolumen, beim<br />

Marktrisiko, bei der Marge, erzielt wird.<br />

Zum Letzten noch ein kurzer Satz: Es kann ja nicht<br />

sein, dass zwei Privatunternehmen einen Deal mit großem<br />

Risiko, mit großem Investitionsvolumen machen und Fraport<br />

sich mit der Zurverfügungstellung der Fläche und<br />

kleinerer anderer Tätigkeiten begnügt, während das große<br />

Risiko - auch das finanzielle Risiko - der andere Partner<br />

übernimmt. Das widerspricht der Logik und dem normalen<br />

kaufmännischen Handeln. Dafür fehlt mir einfach die Erklärung.<br />

Jetzt habe ich noch spezielle Fragen zur Kosten-<br />

Nutzen-Rechnung. Ich beginne mit dem Thema „Wertschöpfung“.<br />

Meine Frage lautet: Wie viel Personal einschließlich<br />

der äquivalenten Personen sind der Wartung<br />

der A380-Flugzeuge zuzuordnen? Welche Wertschöpfung<br />

ist damit verbunden?<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Ich hatte mehrfach davon berichtet, dass in dieser Werft<br />

bei Vollauslastung 1 450 Arbeiter mit der Wartung der<br />

Flugzeuge beschäftigt sind und dass wir 550 Personen<br />

haben, die im administrativen Dienst beschäftigt sind.<br />

Diese 550 Personen teilen sich wiederum auf Produktionsunterstützung<br />

und Logistik, auf das Lager und alle möglichen<br />

Dinge bis hin zum Personal, der Abteilungsleitung<br />

und vielleicht auch der Kantine und dem Küchenchef - ich<br />

weiß es nicht - auf. Diese 2 000 Menschen - so viel sind<br />

es in der Summe - arbeiten dort, davon 1 450 im Dreischichtenbetrieb,<br />

diejenigen im administrativen Bereich<br />

bei ganz normaler Arbeitszeit. Das sind alles Mitarbeiter<br />

der Lufthansa Technik AG. Die Zahl der Mitarbeiter wird<br />

bei Inbetriebnahme bei ungefähr 1 350 und bei der Vollauslastung<br />

bei ca. 2 000 liegen.<br />

Paulitsch (Einwender):<br />

Meine Frage war eigentlich etwas gezielter. Ich wollte<br />

gerne wissen, wie viele von dieser großen Menge der Beschäftigten<br />

ausschließlich für die A380 zuständig sind und<br />

diesem Bereich entweder direkt oder indirekt sowohl von<br />

DHL-Seite als auch von Fraport-Seite zugeordnet werden<br />

können.<br />

15 – 36 <strong>Erörterungstermin</strong> zum Planfeststellungsverfahren betreffend A380-Werft am Flughafen Frankfurt/Main – 09.02.2004

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