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Erörterungstermin

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Sie nicht den Verlust des Ausbaus oder andere Verluste<br />

hier in Rechnung stellen.<br />

Lehmann (Einwender):<br />

Ich kann mich mit dieser Antwort nicht ganz zufriedengeben.<br />

München ist ein internationaler Hub und wird als<br />

solcher weiterhin ausgebaut. Das ist eine Erklärung des<br />

Vorstandsvorsitzenden der Münchner Flughafen AG. Es<br />

ist ein internationaler Hub, der insbesondere die interkontinentalen<br />

Flüge vom Nahen und Fernen Osten in die andere<br />

Richtung umlenken soll. Wir hätten also in Deutschland<br />

zwei internationale Hubs.<br />

Interessant ist auch, dass die Lufthansa am Flughafen<br />

München zu einem großen Teil an dem neuen Terminal<br />

beteiligt ist. Insbesondere ist auch bekannt, dass der Flughafen<br />

München diese Wartungshalle mit weitaus geringeren<br />

Kosten aufnehmen kann. Dort gibt es keine Bannwaldproblematik,<br />

dort gibt es auch nicht die von mir ins<br />

Gespräch gebrachte Problematik der 100 Millionen € für<br />

die Nutzung eines Bannwaldes, und dort sind die Kosten<br />

offensichtlich weitaus geringer als hier. Wenn also der<br />

Flughafen nicht ausgebaut wird, bietet es sich für die Lufthansa<br />

regelrecht an, ihre Wartungshalle nicht hier, sondern<br />

woanders zu bauen.<br />

Da diese beiden Dinge eng miteinander zusammenhängen,<br />

frage ich mich tatsächlich, wie Sie in der Lage<br />

sind, eine Wirtschaftlichkeitsrechnung aufzustellen, obwohl<br />

das, was Sie hier zugrunde legen, noch gar nicht<br />

geschehen ist und noch gar nicht genehmigt ist. Ihre Antwort,<br />

dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat,<br />

kann ich als Ökonom nicht nachvollziehen.<br />

Ich habe noch eine dritte Frage zu der Straße, die da<br />

verschwenkt werden soll. In einer früheren Sitzung habe<br />

ich erfahren, dass Kosten in Höhe von ca. 2,3 Millionen €<br />

angesetzt sind. Ich spreche von der Verschwenkung der<br />

Okrifteler Straße. Ist das korrekt, Herr Amann?<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Ich war gerade auf der Recherche nach weiteren Detailinformationen<br />

für Sie und habe die Frage nicht ganz verstanden.<br />

Die Kosten für die Okrifteler Straße? - Ja, 2,3<br />

Millionen €.<br />

Lehmann (Einwender):<br />

Das ist ja eine Sache, die verursachungsgerecht zugeordnet<br />

werden muss. Gehe ich recht in der Annahme, dass<br />

diese Kosten für die Verlegung dieser Straße komplett in<br />

Ihre Projektrechnungen einbezogen sind?<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Ja, das sind Kosten, die zum Projekt gehören. Die Verlegung<br />

der Okrifteler Straße ist eine Verdrängungsmaßnahme,<br />

eine Folgemaßnahme aus dem Bau der Werft. Die<br />

Kosten sind da mit drin.<br />

Lehmann (Einwender):<br />

Zu der Frage des Bodenlärms und der dadurch möglicherweise<br />

entstehenden Kosten kommen wir vielleicht<br />

später noch. Immerhin ist der Lärm noch ein separates<br />

Thema und wird hier auch noch separat behandelt werden.<br />

Ich gehe einmal davon aus, dass auch der Bodenlärm<br />

durch diese Wartungshalle nicht unerheblich sein wird. Es<br />

werden Versuchsläufe vonstatten gehen. Meine Frage an<br />

Sie, die auch mit der Wirtschaftlichkeit zu tun hat: Ist geplant,<br />

dass nachts, also von 22 bis 6 Uhr, in dieser Halle<br />

kein Lärm gemacht wird? Ich schließe da an das Mediationsverfahren<br />

an, in dem immerhin gesagt wurde, dass es<br />

dort ein Nachtflugverbot geben soll, allerdings nicht in der<br />

Zeit von 22 bis 6 Uhr, sondern von 23 bis 5 Uhr. Da sind<br />

natürlich auch Starts und Landungen von Maschinen mit<br />

inbegriffen. Folgerichtig müsste man doch sagen, Start-<br />

und Landegeräusche, soweit sie hier von der Wartungshalle<br />

ausgehen, müssten konsequenterweise mit darin<br />

enthalten sein; also dürften dort laut Mediation zumindest<br />

von 23 bis 5 Uhr keine Probeläufe stattfinden. Ist das<br />

korrekt?<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Das Nachtflugverbot, welches wir im Rahmen des Ausbaus<br />

und als Unterlage unseres Antrages für den kapazitiven<br />

Ausbau beantragt haben, sieht vor: keine Nachtflugbewegungen,<br />

also keine Starts und Landungen, in der Zeit<br />

von 23 bis 5 Uhr. Wartungsbetrieb findet in dieser Zeit<br />

nach wie vor statt. Wartungsbetrieb muss zum Teil nachts<br />

stattfinden, auch wegen der Flüge. Wir hatten darüber vor<br />

kurzem gesprochen. Nicht nur für die A380-Halle, sondern<br />

generell sind Wartungsarbeiten gerade in der Nacht notwendig<br />

und erforderlich, wenn die Flugzeuge tagsüber<br />

fliegen und nachts anwesend sind. Das heißt, die<br />

Nachtruhe von 23 bis 5 Uhr, das Nichtfliegen, bezieht sich<br />

auf die Flugbewegungen, auf die Starts und Landungen,<br />

nicht auf die Aktivitäten aus dem Werftbereich heraus.<br />

Lehmann (Einwender):<br />

Aus meiner Sicht ist der Effekt der gleiche. Ich frage mich,<br />

ob nicht, wenn Sie dieses Projekt in dem Mediationsverfahren<br />

schon mit behandelt hätten, genau das Ergebnis<br />

herausgekommen wäre, dass Probeläufe, die in der Auswirkung<br />

genau wie Starts und Landungen zu beurteilen<br />

sind, in dieses Nachtflugverbot mit einzubeziehen wären.<br />

Möglicherweise ist es Absicht gewesen, dass das damals<br />

nicht gemacht worden ist.<br />

Herr Bickel, an den Regierungspräsidenten habe ich<br />

die Bitte, dass die externen Kosten noch bestimmt werden.<br />

Ich denke insbesondere an die Vernichtung des<br />

Bannwaldes und des sonstigen Waldes. Es geht ja nicht<br />

nur um die 20 ha Bannwald, sondern es gibt noch weitere<br />

Waldgebiete, die dort vernichtet werden sollen. Diese<br />

externen Kosten sind offensichtlich weder ermittelt noch<br />

berücksichtigt worden, noch sind sie in die Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

mit einbezogen worden. Die Fraport müsste<br />

diese externen Kosten noch bestimmen, und sie müssten<br />

nach dem Prinzip der Verursachung auch der Fraport AG<br />

angelastet werden, sodass sie in die Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

mit einbezogen werden können.<br />

Eine abschließende Frage an Sie, Herr Amann: Können<br />

Sie sagen, wie hoch der Vorhabensbetrag für die<br />

<strong>Erörterungstermin</strong> zum Planfeststellungsverfahren betreffend A380-Werft am Flughafen Frankfurt/Main – 09.02.2004 15 – 53

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