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Erörterungstermin

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Grundstücke gegen volle Entschädigung. Da gelten die<br />

Grundsätze, die ich Ihnen heute Morgen genannt habe, für<br />

die Gewerbegrundstücke und natürlich erst recht für die<br />

privaten Grundstücke.<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Wir haben keine Kosten für solche Entschädigungen eingestellt,<br />

weil wir die Gutachten angefertigt haben und aus<br />

den Gutachten für uns erkennbar ist, dass solche Maßnahmen<br />

nicht notwendig werden.<br />

(Lachen bei Einwendern - Zurufe)<br />

Verhandlungsleiter Bickel:<br />

Ich bitte um Ruhe!<br />

(Zuruf: Wir in Raunheim haben keine Ruhe!)<br />

RA Haldenwang (Rechtsbeistand):<br />

Herr Amann, ich danke für die klare Beantwortung meiner<br />

Frage. Das ging ja schneller als bei der offenen Baugenehmigung.<br />

Das ist immerhin schon ein Fortschritt. Der<br />

Nachteil bei der ganzen Geschichte, wenn wir den Lärm<br />

erörtern, ist, dass der Mangel einfach bei Ihren Gutachten<br />

liegt. Die Gutachten sind im Ansatz so falsch, dass man<br />

ernsthaft über das, was Sie da geliefert haben, gar nicht<br />

mehr nachdenken kann. Ihre Gutachter gehen nämlich<br />

von Annahmen aus, von Flugzeugwartungszahlen, die<br />

jenseits von gut und böse sind. Ich erinnere nur an die<br />

Geschichte mit der CCT-Wartung. Ich glaube, es ist die<br />

Seite 98, auf der steht: Wir untersuchen nicht, was da<br />

alles an Wartungen möglich ist; wir untersuchen die Auswirkungen<br />

bei einem optimalen Wartungsbetrieb - den Sie<br />

ja wollen -, aber die negativen Auswirkungen untersuchen<br />

wir selbstverständlich nicht, weil wir dann ja zu ganz anderen<br />

Ergebnissen kämen.<br />

Ich halte das an dieser Stelle nur fest, denn auch das<br />

ist für mich ein zentrales Problem der Alternativen. Es ist<br />

ein zentrales Problem der Abwägung. Sie beweisen wie in<br />

der ganzen Diskussion am heutigen Tage jetzt einmal<br />

mehr - und das ist wieder einmal ein trauriges Ergebnis -,<br />

dass Ihnen an einer Abwägung überhaupt nicht gelegen<br />

ist. Sie wollen überhaupt nicht untersuchen, was es an<br />

Problemen gibt. Das aber, nämlich Problembewältigung,<br />

ist nun einmal das zentrale Anliegen einer Abwägung. Für<br />

Sie gibt es nur ein Problem: wie Sie Ihre wirtschaftliche<br />

Macht gegen die Bürger durchsetzen können - und für<br />

mich gibt es nur ein Problem: wie ich Sie dabei stoppe. -<br />

Vielen Dank.<br />

(Beifall bei den Einwenderinnen und Einwendern)<br />

Norgall (BUND Hessen):<br />

Ich habe nur eine einzige Frage zu diesem Tagesordnungspunkt,<br />

der ja noch die Wirtschaftlichkeit der Anlage<br />

selber betrifft. Herr Amann, wenn ich es richtig verstanden<br />

habe, sind die Mitarbeiter, die die Wartung tatsächlich vornehmen,<br />

nicht entweder auf die A380 oder auf die B747<br />

spezialisiert, sondern können beide warten. Das habe ich<br />

noch nicht ganz verstanden.<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

So ist es. Deshalb werden auch die zwei Flugzeugtypen<br />

zusammen gewartet; sonst wären es zu wenig. Es sind<br />

Spezialisten, die für diese beiden Flugzeugmuster ausgebildet<br />

sind und diese beiden warten.<br />

Norgall (BUND Hessen):<br />

Dann nur noch eine Frage an Sie. Habe ich es richtig mitbekommen,<br />

dass Sie den Tagesordnungspunkt geteilt<br />

haben, und zwar in Wirtschaftlichkeit der Anlage und die<br />

Frage, wie weit man überhaupt wirtschaftliche Effekte<br />

erreichen kann? Herr Bickel, gibt es diese Teilung nach<br />

wie vor?<br />

Verhandlungsleiter Bickel:<br />

Nein, es lohnt nicht, noch untereinander zu teilen. Der Begriff<br />

„Wirtschaftliche Auswirkungen des Vorhabens“ umfasst<br />

beides. Zu diesem Thema ist, auch wenn es sehr<br />

wichtig ist, meines Erachtens nicht mehr viel an Differenziertem<br />

vorzutragen.<br />

Norgall (BUND Hessen):<br />

Das weiß ich noch nicht. Ich hoffe, es geht schnell.<br />

Verhandlungsleiter Bickel:<br />

Wir werden es sehen.<br />

Norgall (BUND Hessen):<br />

Ich will noch einmal auf die Begründung zu sprechen kommen,<br />

die ganz am Anfang Herr Diederichsen angezogen<br />

hat. Das ist das Einzige, was wir in den ganzen Antragsunterlagen<br />

haben. Ich verweise auf Band A 2, Seite 45. In<br />

dieser Begründung finden sich viele Sätze, die man eher<br />

im vagen Bereich ansiedeln muss. Erlauben Sie mir deshalb<br />

Nachfragen. Dort steht z. B. in Satz 2 unter Punkt<br />

10.3, dass die Lufthansa auf leistungsfähige Wartungskapazitäten<br />

angewiesen ist. Was meinen Sie denn eigentlich<br />

mit „leistungsfähig“?<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Mit „leistungsfähig“ meinen wir, dass die Wartungskapazitäten<br />

für die Leistung fähig sind, das heißt, dass sie in der<br />

Lage sind, die notwendigen Leistungen zu erbringen, und<br />

zwar in einer guten Art und Weise. Wie würden Sie denn<br />

„leistungsfähig“ sonst definieren?<br />

Norgall (BUND Hessen):<br />

Herr Amann, ich habe den Antrag nicht geschrieben. Was<br />

meinen Sie denn eigentlich genau mit leistungsfähiger<br />

Kapazität? Gucken Sie einmal in Ihren Antrag hinein. Ich<br />

beziehe mich ja auf die Begründung, die Sie dazu geben.<br />

Was bedeutet „leistungsfähig“? Ich sage es noch einmal:<br />

Ich hatte schon einmal ganz am Anfang - ich glaube, in<br />

der ersten Woche - gefragt, wie Sie denn überhaupt Bedarf,<br />

Defizit und so etwas fassen. Eine Erklärung dazu<br />

wurde bis heute nicht gegeben. Jetzt finde ich in der Begründung<br />

zur Wirtschaftlichkeit wieder den Ausdruck „leistungsfähig“.<br />

Nun sagen Sie mir, ich solle sagen, was leistungsfähig<br />

ist. Nein! Ich habe den Antrag nicht geschrieben.<br />

15 – 44 <strong>Erörterungstermin</strong> zum Planfeststellungsverfahren betreffend A380-Werft am Flughafen Frankfurt/Main – 09.02.2004

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