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Erörterungstermin

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Jetzt kommen wir zu den Radien. Darüber können wir<br />

vielleicht später noch einmal sprechen, wenn es um das<br />

Straßen-Thema geht. Wir haben jetzt einfach einmal Radien<br />

so eingeplant, wie sie eigentlich nach den Vorschriften<br />

sein müssten. Den westlichen Teil haben wir im Gegensatz<br />

dazu so gelassen, wie Sie ihn hatten. Dazu sage<br />

ich gleich noch etwas. Jetzt hätten wir eine Alternative, die<br />

sich aufdrängt.<br />

Der nächste Schritt wäre folgender: Wenn Sie sich<br />

einmal das Hessische Straßengesetz angesehen haben,<br />

haben Sie vielleicht auch § 33 Abs. 3 gefunden. Er enthält<br />

Aussagen dazu, was geprüft werden muss. UVP-pflichtig<br />

sind dabei Vorhaben, insbesondere Kreisstraßen, die sich<br />

auf FFH- und auf Vogelschutzgebiete auswirken. „Auswirken“<br />

heißt nicht unbedingt beeinträchtigen; es ist einfach<br />

von „auswirken“ die Rede. Jetzt ist die Frage: Haben Sie<br />

eine UVP für diese Straßenplanung gemacht, so wie es<br />

hier im Hessischen Straßengesetz vorgesehen ist?<br />

Verhandlungsleiter Bickel:<br />

Ich bitte nur diese Frage zu beantworten.<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Die Radien gehen so nicht. Sie haben auch die Fläche der<br />

Werft verändert. Deshalb passt es nicht.<br />

Verhandlungsleiter Bickel:<br />

Herr Amann, hier wurde nach einer UVP gefragt.<br />

Amann (Antragstellerin):<br />

Wir haben eine Gesamt-UVP für das A380-Vorhaben gemacht.<br />

Im Rahmen dieser Gesamt-UVP sind auch die<br />

Straße und die Auswirkungen der Straße behandelt.<br />

Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />

Gut. Aber ich gehe jetzt einmal davon aus: Selbst wenn<br />

Sie das jetzt in einem Verfahren zusammenfassen, gelten<br />

hier genau die gleichen Vorschriften wie dann, wenn Sie<br />

eine Planfeststellung nur für die Straße machen würden.<br />

Das heißt, wenn Sie jetzt nur für die Straße eine Planfeststellung<br />

machen würden, müssten Sie für diese Straße<br />

eine UVP machen.<br />

Ich habe speziell zur Straße nichts gefunden. Auf jeden<br />

Fall müssen Sie Alternativen einstellen. Das haben<br />

Sie nicht gemacht. Das heißt, nach meinem Dafürhalten<br />

ist diese Planung absolut unvollständig. Ich habe jetzt zumindest<br />

einmal eine Alternative aufgezeigt, die sich aufgedrängt<br />

hat und die Sie hätten untersuchen müssen. Sie<br />

hätten sie nachher dann verwerfen können, aber Sie haben<br />

sie noch nicht einmal untersucht. Das heißt, die Unterlagen<br />

sind in Bezug auf diese Straßenplanung unvollständig<br />

und entsprechen auch nicht den gesetzlichen Vorschriften.<br />

Deswegen möchte ich den Antrag stellen, dass<br />

dieses Verfahren in Bezug auf diese Kreisstraßenverlegung<br />

eingestellt wird und dann möglicherweise neu begonnen<br />

wird, wenn Sie die Unterlagen vollständig vorlegen.<br />

Verhandlungsleiter Bickel:<br />

Ich darf dazu bemerken, dass eine ganz ähnliche<br />

Trassenführung - wenn sie nicht sogar identisch ist - heute<br />

Vormittag bereits vorgestellt worden ist. - Ich höre, es war<br />

sogar dieselbe. Fotografisch genau hatte ich es natürlich<br />

nicht im Gedächtnis. Ich hatte das Gefühl, es war dieselbe.<br />

Sie ist heute Morgen auch erörtert worden. Weil Sie<br />

nicht da waren, was nicht besonders schlimm ist, haben<br />

Sie die Erörterung im Näheren nicht mitbekommen. Wir<br />

haben daraus aber mitgenommen, dass wir diese Straßenführung<br />

natürlich auf ihre Tauglichkeit untersuchen<br />

müssen und feststellen müssen, ob sie mit den übrigen<br />

Parametern, die dazugehören - ich nenne z. B. die Verlagerung<br />

von Tor 31 und der Eingangsstelle -, zusammenpasst.<br />

Das ist heute Morgen angesprochen worden. Wir<br />

haben das auch aufgenommen. Wir werden dieser Sache<br />

nachgehen.<br />

Was Ihren Antrag auf Einstellung des Verfahrens hinsichtlich<br />

der Straße betrifft, so verweise ich Sie, sofern Sie<br />

wirklich wieder einen echten Abbruchsantrag stellen, auf<br />

das Ministerium. Ich sage Ihnen aber gleich, dass die<br />

teilweise Einstellung eines Verfahrensstückes im Rahmen<br />

eines Verfahrens, das ein komplexes Gesamtes in der<br />

Planung darstellt, aus rechtlichen Gründen so ohne weiteres<br />

nicht geht. Wenn schon, dann müssten Sie alles umplanen.<br />

Das heißt, Sie können immer nur en bloc Ja oder<br />

Nein sagen. Man kann aber nicht zur Halle Ja, zum Tor 31<br />

vielleicht auch noch Ja, zur Straße aber Nein sagen. Das<br />

wird so wahrscheinlich nicht gehen. Sie müssten sonst<br />

nämlich noch lauter Anschlussfragen klären, damit das<br />

Gesamtproblem dann wieder gelöst ist, das da hätte gelöst<br />

werden sollen. Deswegen habe ich in dieser Hinsicht<br />

Zweifel. Gleichwohl habe ich den Antrag jetzt aufgenommen,<br />

so wie Sie ihn gestellt haben. Er wird dann entsprechend<br />

weitergeleitet. - Sie haben weiterhin das Wort.<br />

Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />

Wir hatten auch den Antrag gestellt, diese Verfahren zu<br />

trennen und die Kreisstraße in einem gesonderten Planfeststellungsverfahren<br />

zu behandeln. Von daher wäre es<br />

natürlich schon möglich, das gesondert zu machen.<br />

Verhandlungsleiter Bickel:<br />

Wenn man das trennt, dann haben Sie Recht.<br />

Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />

Es zeigt sich ja hier auch wieder, dass die Fraport gar<br />

nicht in der Lage ist, so ein Verfahren entsprechend den<br />

Vorschriften durchzuführen. Sie hat noch nicht einmal die<br />

Unterlagen komplett vorgelegt und auch die entsprechenden<br />

alternativen Planungen nicht gemacht.<br />

Ich möchte bei dieser Straßenplanung jetzt noch einen<br />

anderen Punkt ansprechen. Der Bereich westlich der<br />

Halle, über den ja schon mehrfach gesprochen worden ist,<br />

ist meiner Meinung nach so überhaupt nicht möglich. Wir<br />

hatten bisher bei etlichen Alternativen die Aussage von<br />

Fraport gehört: Die Alternative ist nicht möglich, weil die<br />

Ausbauplanung dem entgegensteht. - Genau das ist bei<br />

dieser Planung der Fall. Wenn Sie sich einmal die Aus-<br />

15 – 58 <strong>Erörterungstermin</strong> zum Planfeststellungsverfahren betreffend A380-Werft am Flughafen Frankfurt/Main – 09.02.2004

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