Erörterungstermin
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Erörterungstermin
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getauscht hat, wo ich insbesondere diese grüne Fläche<br />
wiederfinde und - was für mich ganz wesentlich ist; vielleicht<br />
hören Sie einmal zu - wo ich diese Verzichtserklärung<br />
finde. Die konnte ich weder in der allgemeinen Antragsbegründung<br />
finden noch später in den Unterlagen,<br />
schon gar nicht im Gutachten. Ich gestehe Ihnen allerdings,<br />
dass ich so vom Ekel gepackt war, dass ich nicht<br />
alles durchgelesen habe.<br />
Amann (Antragstellerin):<br />
Für Ihren Ekel kann ich nichts, Herr Haldenwang. Ich hatte<br />
Ihnen gesagt, dass wir nach der Raumordnung zum<br />
Schutz des einstweilig sichergestellten Vogelschutzgebietes<br />
diese Flächenanpassung vorgenommen haben. Die<br />
entsprechende Ausarbeitung darüber werden wir auch bis<br />
zur nächsten Pause suchen und Ihnen vielleicht noch<br />
nennen. Fakt ist aber, dass diese Fläche nicht in Anspruch<br />
genommen wird. Dafür wird die andere, die blau ist, in<br />
Anspruch genommen. Vor dem Hintergrund der Landesplanerischen<br />
Beurteilung und der Raumordnung hat das<br />
zumindest aus unserer Sicht für dieses Thema keinen<br />
Belang. Aber die Einzelheiten werden wir Ihnen noch<br />
liefern, Herr Haldenwang.<br />
RA Haldenwang (Rechtsbeistand):<br />
Herr Amann, die Einzelheiten brauchen Sie mir nicht zu<br />
liefern. Ich habe nachgefragt, wo das in den Gutachten<br />
steht. Sie haben ja hier ein UVP-Gutachten, Bader-Bosch,<br />
vorgelegt, und da packt mich jetzt erst recht der Ekel,<br />
wenn ich das hier höre. Uns wird hier eine Geschichte<br />
verkauft, man habe Flächen ausgetauscht. Ich habe Ihnen<br />
in der letzten Woche nachgewiesen, dass mindestens<br />
13 ha verschwunden sind. Ich sage Ihnen jetzt einmal die<br />
Flächen nach Bader-Bosch: reine Straßenfläche, Gutachten<br />
vom 2. Mai 2003, Seite 13, 3,82 ha; Verinselungsfläche,<br />
Gutachten Seite 14, 15, 23 ha. Wo ist die Ausgleichsfläche?<br />
Bannwaldverlust, Blatt 47 des gleichen Gutachtens,<br />
16,97 ha; steht nicht im Zusammenhang, kein Ausgleich<br />
benannt, kein Tausch benannt, kein Verzicht auf die<br />
grüne Fläche. Ich sehe in dem ganzen Gutachten nichts.<br />
Ich stelle fest, dass Sie hier willkürlich, aus eigenem<br />
Ermessen handeln. Denn für Sie gilt ja das Recht nicht;<br />
das haben wir ja am Freitag bezüglich des Parkhauses<br />
wieder gehört, auf das ich später noch zu sprechen kommen<br />
werde. Für Sie gilt das alles nicht. Sie machen das<br />
eben nach eigenem Gutdünken. Ich habe letzte Woche<br />
beanstandet, dass in der UVP-Prüfung, Landesplanerische<br />
Beurteilung, hierzu nichts untersucht worden ist.<br />
Gleichwohl werden hier mit Plänen, die nicht mit Maßstab<br />
versehen sind, Dinge eingeführt, es wird gemogelt, wenn<br />
nicht - - Ich wiederhole den Vorwurf, Herr Bickel - Sie<br />
können mich gleich wieder rügen -, aus meiner Sicht sind<br />
das Lügen, die hier in den Plänen einfach bewusst aufgestellt<br />
werden. Es ist furchtbar schwierig, das nachzuvollziehen.<br />
Jeder anständige Mensch hätte gesagt, wir haben<br />
jetzt bei unserer neuen Planung etwa 16 ha - bleiben wir<br />
einmal bei 16 -, die sind problematisch, das ist eine Bannwaldfläche,<br />
die ist bisher nicht untersucht worden, da hat<br />
es keine UVP-Prüfung bei der Landesplanerischen Beurteilung<br />
gegeben, die wollen wir gerne gegen die grüne<br />
Fläche austauschen. - Ich hätte ja für alles Verständnis,<br />
darüber kann man ja reden, und wenn es von der Sache<br />
her notwendig ist, muss man ja darüber reden, weil Sie ja<br />
öffentliches Interesse für die Bannwaldrodung in Anspruch<br />
nehmen wollen. Man kann aber nicht darüber reden, wenn<br />
solche Flächen hineingemogelt werden; und das ist noch<br />
der freundlichste Ausdruck, den ich Ihnen zu dieser frühen<br />
Morgenstunde hier bescheinigen kann. Man kommt darauf<br />
ja wirklich erst durch Nachbohren, Nachfragen und Untersuchen.<br />
Wenn mir die Grundstücke in ihrem Zuschnitt<br />
nicht aufgefallen wären, wäre es wahrscheinlich gar nicht<br />
diskutiert worden, es wäre einfach durchgegangen.<br />
Ich stelle das fest, und das wird auch gegenüber Ihrem<br />
Vorstandsvorsitzenden und gegenüber der Presse die<br />
Feststellung prägen, wie hier verfahren wird. Das ist vor<br />
allem ein Punkt, der die Bevölkerung interessieren wird,<br />
wie Fraport hier mit den Bürgern umgeht. Es ist nämlich<br />
gerade diese Fläche - wenn Sie einmal das nachlesen,<br />
was der Kollege Schmitz letzte Woche vorgetragen hat<br />
und was da vereinbart worden ist - als Teil des Schonwaldes<br />
besonders unter Schutz gestellt worden, und zwar mit<br />
der Begründung, dass diese Fläche dem Schutz der Leute<br />
in Mörfelden-Walldorf zugute kommen solle. Und jetzt wird<br />
diese Fläche einfach herausgerodet, und dann machen<br />
wir irgend etwas anderes, wir machen einen Verzicht mit<br />
der grünen Fläche; nur finden Sie diesen Verzicht nirgendwo.<br />
- Gut, ich nehme das zur Kenntnis. Das ist einer<br />
der maßgeblichen Punkte, die wir jetzt tatsächlich aufgeklärt<br />
haben.<br />
Meine nächste Frage geht an das Regierungspräsidium.<br />
Es ist von Ihrem Mitarbeiter Krämer ja der Abweichungsbescheid<br />
formuliert worden. Herr Krämer hatte alle<br />
Unterlagen. Ich habe in dem Bescheid vom 20.01.2004<br />
nichts zu der Situation gefunden, die ich Ihnen eben beschrieben<br />
habe. Ich will jetzt dem Regierungspräsidium<br />
keine Kumpanei mit Fraport unterstellen; gleichwohl meine<br />
Frage: Die Unterlagen lagen Ihnen vor, Sie hätten die<br />
Unterlagen prüfen können, warum ist das nicht geschehen,<br />
warum ist nicht aufgedeckt worden, dass Fraport hier<br />
letztendlich einen Flächentausch plant, in den Plänen<br />
vorgenommen hat, ohne dass das im Einzelnen auch nur<br />
ansatzweise in dem Bescheid vom 20.01.2004 diskutiert<br />
worden ist? Da ist von einer möglichen Flächenminimierung<br />
die Rede, da ist nirgendwo davon die Rede, dass<br />
eine grüne Austauschfläche geliefert werden soll. Da ist<br />
kein Hinweis auf eine grüne Austauschfläche! Meine Frage<br />
an das Regierungspräsidium, bevor ich meine Dienstaufsichtsbeschwerde<br />
gegen Herrn Dieke erweitere: Warum<br />
ist das nicht untersucht worden, wer hat das nicht untersucht,<br />
und wer trägt hierfür die Verantwortung?<br />
von Knebel (RP Darmstadt):<br />
Vielleicht kann ich zu diesem Punkt gleich etwas sagen,<br />
Herr Haldenwang.<br />
Es ist uns natürlich schon aufgefallen - und das war<br />
auch von vornherein klar -, dass die im<br />
Raumordnungsverfahren zur Prüfung gestellten Flächen<br />
und die hier zur Entscheidung gestellten Flächen nicht<br />
deckungsgleich sind und nicht übereinstimmen, und zwar<br />
genau bei den Flächen, die hier einmal grün und einmal<br />
blau unterlegt sind. Das war uns schon klar. Die Frage,<br />
15 – 2 <strong>Erörterungstermin</strong> zum Planfeststellungsverfahren betreffend A380-Werft am Flughafen Frankfurt/Main – 09.02.2004