Erörterungstermin
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Verhandlungsleiter Bickel:<br />
Wir wollen fortfahren. Herr Christiansen möchte gerne<br />
Gehör haben. Bitte seien Sie so freundlich, sich auf Ihre<br />
Plätze zu begeben.<br />
Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />
Ich warte gerne auch noch einen Augenblick.<br />
Verhandlungsleiter Bickel:<br />
Ja, natürlich. - Herr Christiansen, Sie haben das Wort.<br />
Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />
Ich möchte noch einmal auf den Punkt „Alternativen“ zurückkommen.<br />
Ich hatte diesen Punkt bei dem Tagesordnungspunkt<br />
vorher zurückgestellt, weil ich davon ausgegangen<br />
bin, dass erst die Alternativen zur Halle durchgegangen<br />
werden und dann die anderen Vorhabensbestandteile<br />
auch noch einmal auf Alternativen geprüft werden.<br />
Ich konnte heute Morgen leider nicht da sein.<br />
Verhandlungsleiter Bickel:<br />
Das macht ja nichts.<br />
Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />
Ich weiß nicht, was heute Morgen dazu genau besprochen<br />
worden ist. Natürlich geht es mir zunächst einmal um die<br />
Kreisstraße, die auch zu dem Vorhaben gehört und natürlich<br />
entsprechend bei den Alternativen mit zu betrachten<br />
ist. Dazu hätte ich erst einmal eine Frage. Wir hatten bisher<br />
schon mehrfach den Fall, dass nach der Ansicht der<br />
Fraport bestimmte Rechtsvorschriften - Baugesetzbuch,<br />
Baunutzungsverordnung usw. - hier nicht zutreffen. Wie<br />
ist es nach Ansicht der Fraport zu sehen: Gelten hier die<br />
hessischen Vorschriften zum Straßenbau, insbesondere<br />
das Hessische Straßengesetz?<br />
Amann (Antragstellerin):<br />
Ja, ich gehe davon aus.<br />
Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />
Okay. Danke schön. Das hätten wir schon einmal geklärt.<br />
Die nächste Frage wäre: Welche Alternativen sind<br />
denn für die Kreisstraßenverlegung von Ihnen vorab geprüft<br />
worden? In den Unterlagen habe ich dazu nichts<br />
gefunden. Ich gehe aber davon aus, dass Sie vorab Alternativen<br />
geprüft haben.<br />
Amann (Antragstellerin):<br />
Sie müssen sich jetzt einmal die Karte vorstellen. Wir<br />
können sie auch gern einmal auflegen. Es gibt nicht viele<br />
Alternativen im östlichen Bereich, also - wenn Sie die<br />
Karte betrachten - rechts. Sie haben zwei Zwangspunkte:<br />
Sie haben zum einen die untere rechte Kante der A380-<br />
Werft und der Betriebsstraße und Sie haben zum anderen<br />
die vorhandene Straße, die Okrifteler Straße, von der Sie<br />
abzweigen müssen.<br />
(Bild 6)<br />
Jetzt gibt es Trassierungsparameter und Richtlinien bei<br />
entsprechenden Entwurfsgeschwindigkeiten, die dazu füh-<br />
ren, dass die Straße genau in diese Lage kommt. Wir<br />
haben heute früh eine Alternativtrassierung gesehen, die<br />
bei engeren Radien, Ecken oder Kurven viel weiter hoch<br />
fährt. Das geht halt nicht. Marginal könnte man diesen<br />
Bereich durch eine ungünstigere Linienführung vielleicht<br />
noch verkleinern, aber nicht nennenswert. Das, was wir<br />
auf dem Bild heute früh gesehen haben, lässt sich einfach<br />
nicht realisieren. Sie können theoretisch rechts ein bisschen<br />
weiter hoch fahren und können dann versuchen, mit<br />
oder ohne eine Gegenkurve den Zwangspunkt untere<br />
Hallendecke wieder zu erreichen. Das würde man aber<br />
nicht tun. Das ist einfach keine vernünftige Trassierung.<br />
Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />
Meine Frage war, welche Alternativen Sie geprüft haben.<br />
Sie haben jetzt erzählt, warum Sie keine geprüft haben.<br />
Ich habe Ihrer Antwort jetzt entnommen, dass Sie keine<br />
anderen Alternativen als die eben genannte geprüft haben.<br />
Das habe ich so verstanden.<br />
Verhandlungsleiter Bickel:<br />
Ja, so hat er es gesagt.<br />
Christiansen (Kreis Groß-Gerau):<br />
Ich will Ihnen dann auch ein Bild zeigen.<br />
(Bild 3)<br />
Das ist jetzt eine Skizze, die eine Mitarbeiterin von mir<br />
angefertigt hat, auf der jetzt einmal eine Alternative dargestellt<br />
wird. Gehen Sie bitte nicht davon aus, wir wollten,<br />
dass es so gebaut wird. Die Skizze soll einfach nur einmal<br />
zeigen, wie es auch sein könnte. Zur Erklärung: Wir sehen<br />
die Halle genau an dem Standort, wo Sie sie planen. Der<br />
bisherige Verlauf der Kreisstraße ist gestrichelt dargestellt.<br />
Eine Alternative ist fett dargestellt. Unten ist dünn die<br />
Planung eingezeichnet, wie sie jetzt in den Unterlagen<br />
vorliegt. Wir sehen, dass im westlichen Bereich eine erhebliche<br />
Eingriffsminimierung möglich wäre, indem man<br />
die Kreisstraße praktisch in ihrem Verlauf belässt und die<br />
Neutrassierung erst wesentlich später macht. Von den<br />
Gebäuden her gibt es keinen Unterschied. Das Tor 31<br />
wird wahrscheinlich eh nicht an der Stelle bleiben können,<br />
wo Sie es planen. Wir haben es einfach einmal rechts<br />
daneben eingezeichnet.<br />
Ich schätze, dass sich nach dieser Variante eine erhebliche<br />
Eingriffsminimierung - 40 % - ohne irgendwelche<br />
Nutzenminimierung ergibt. Das ist eine Variante - ich würde<br />
es einmal als Variante, nicht als Alternative bezeichnen<br />
-, die sich aufdrängt. Sie drängt sich deswegen auf,<br />
weil der Straßenverlauf östlich der Halle genauso im<br />
Raumordnungsverfahren dargestellt worden war. Sie<br />
haben zwar Erklärungen dazu gegeben, warum man irgendwelche<br />
Flächen verlagert hat; Herr Haldenwang hat<br />
sich darüber beschwert. Ich habe aber bis heute nicht<br />
verstanden, warum Sie es anders machen wollen, als wir<br />
es jetzt dargestellt haben, denn in diesem Bereich haben<br />
Sie jetzt ja gar keine Gebäude oder sonstige Nutzungen<br />
vorgesehen. Sie haben einfach nur die Straße verlegt.<br />
<strong>Erörterungstermin</strong> zum Planfeststellungsverfahren betreffend A380-Werft am Flughafen Frankfurt/Main – 09.02.2004 15 – 57