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das oP-team bei einer epilepsie-operation.<br />
epilepsie, auch „Fallsucht“<br />
oder „Krampfleiden“ genannt,<br />
ist weltweit eine der häufigsten<br />
neurologischen Erkrankungen.<br />
Durch moderne gezielte<br />
Behandlungen (Verabreichung<br />
von Antiepileptika, Epilepsiechirurgie)<br />
kann heute ein Großteil<br />
der Betroffenen ein anfallsfreies<br />
und ganz „normales“ Leben<br />
führen.<br />
ursachen und<br />
Auswirkungen<br />
Die Ursachen der Epilepsieerkrankung<br />
sind äußerst vielfältig:<br />
ge<strong>net</strong>isch bedingte erhöhte Erregungsbereitschaft,Verletzungen<br />
des Gehirns durch Unfälle,<br />
Schädigungen durch Schlaganfälle,<br />
Tumore, Sauerstoffmangel,<br />
Stoffwechselerkrankungen oder<br />
Infektionen.<br />
Epileptische Anfälle werden<br />
durch eine plötzliche extreme<br />
Aktivitätssteigerung der Nervenzellen<br />
hervorgerufen und stellen<br />
unkontrollierbare Entladungen<br />
der Nervenzellen dar. Dadurch<br />
kommt es zu einer vorübergehenden<br />
Funktionsstörung des Gehirns.<br />
Bewusstseinsverlust, Ver-<br />
Menschen helfen Menschen<br />
krampfung der Muskulatur sowie<br />
rhythmische Zuckungen der Arme<br />
und Beine sind Symptome eines<br />
epileptischen Anfalls.<br />
diagnose und<br />
Behandlung<br />
Univ.-Doz. Dr. Michael Feichtinger<br />
von der Univ. Klinik für Neurologie<br />
und ärztlicher Leiter des<br />
Epilepsiezentrums Graz weist<br />
nachdrücklich darauf hin, dass<br />
Epilepsie weder eine Geisteskrankheit<br />
noch eine Geistesschwäche<br />
ist. Die leider immer<br />
noch weitverbreitete Meinung,<br />
dass Epileptiker geisteskrank<br />
sind, entspricht jedoch nicht den<br />
Tatsachen. Epileptiker verfügen<br />
über eine ganz normale Intelligenz.<br />
Es ist daher wichtig, bei<br />
epileptischen Anfällen unverzüglichneurologisch-fachärztliche<br />
Hilfe zu suchen, um Ursachen<br />
und Ausmaß der Krankheit<br />
festzustellen. Eine genaue Diagnose<br />
wird mittels einer gründlichen<br />
neurologischen Untersuchung,<br />
Röntgenuntersuchung<br />
des Gehirns (CT, MRT) sowie<br />
Aufzeichnung der Gehirnströme<br />
(EEG) erstellt.<br />
Medikamentöse und<br />
operative Behandlung<br />
Rund 70 Prozent aller Epilepsiekranken<br />
können mit Medikamenten<br />
derart behandelt werden,<br />
dass sie gar keine Anfälle mehr<br />
erleiden müssen. Bei den restlichen<br />
30 Prozent ist die Krankheit<br />
medikamentös allerdings nicht<br />
gut beherrschbar. Hier wiederum<br />
kann bei einer bestimmten Form<br />
der Epilepsie durch eine Operation<br />
an der Grazer Universitätsklinik<br />
für Neurochirurgie Heilung<br />
gefunden werden. Eine Operation<br />
ist bei der sogenannten fokalen<br />
Gesundheit & ForschunG 17<br />
epilepsie – operation als heilungschance<br />
epilepsiezentrum und -chirurgie am LKh-univ.Klinikum Graz<br />
univ.-Prof. dr. hans Georg eder,<br />
univ.Klinik für neurochirurgie.<br />
univ.-doz. dr. Michael Feichtinger,<br />
univ.Klinik für neurologie.<br />
Epilepsie möglich, bei der die Anfälle<br />
von einem Punkt im Gehirn<br />
ausgehen. Dieser epileptische<br />
Fokus wird operativ entfernt. Das<br />
Operationsrisiko ist bei derartigen<br />
Operationen kalkulierbar und<br />
auch akzeptierbar, da der Epilepsiepatient<br />
durch diesen Eingriff<br />
geheilt werden kann. n<br />
Weitere Informationen:<br />
Epilepsiezentrum Graz an der<br />
Univ. Klinik für Neurologie<br />
www.medunigraz.at/neurologie/<br />
epilepsie/<br />
epilepsiehp.html<br />
Juni 2009