08.12.2012 Aufrufe

PDF-Ausgabe - G'sund.net

PDF-Ausgabe - G'sund.net

PDF-Ausgabe - G'sund.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Grafik: LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

an, die Wirkung des Alkohols<br />

unterschätzt und keinerlei<br />

Absicht gehabt zu haben, sich<br />

zu betrinken und weisen einen<br />

stabilen psychosozialen<br />

Hintergrund auf.<br />

Bei 15-20% der Kinder und<br />

Jugendlichen, meist jenen,<br />

die Alkohol als Problemlöser<br />

bewusst einsetzen, werden<br />

- abhängig von den sozialen-<br />

familiären Ressourcen und<br />

den individuellen psychischen<br />

Problemen - entweder über<br />

die Kliniksozialarbeiterin das zuständige Jugendamt<br />

verständigt (in Risikofällen erfolgt<br />

eine schriftliche Meldung) oder ein ambulantes<br />

Betreuungsangebot vereinbart. Bei einem<br />

geringen Teil (unter 5%) der Jugendlichen, ist<br />

der Alkoholkonsum bereits selbst zum Problem<br />

geworden (chronischer Alkoholabusus; es<br />

besteht bereits eine Sucht oder eine deutliche<br />

Suchtgefährdung). Diese Jugendlichen werden<br />

an suchtspezifische Einrichtungen weitervermittelt,<br />

mit den Eltern wird ein ausführliches<br />

Beratungsgespräch geführt.<br />

Zusammenarbeiten statt bagatellisieren<br />

oder dramatisieren<br />

Trotz des bevölkerungsweiten Rückganges<br />

des Alkoholdurchschnittkonsums in Österreich<br />

seit 1975, ist europaweit seit 1992<br />

eine deutliche Steigerung des missbräuchlichen<br />

Konsums bei Jugendlichen zwischen<br />

15-19 Jahren - dabei eine verstärkte Steigerung<br />

bei den Mädchen - zu beobachten.<br />

Medienberichte über rauschhaft trinkende<br />

Heranwachsende, über mögliche Gefahren<br />

Fälle<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Foto: LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

dr. elisabeth Fandler.<br />

durch neue, speziell für den<br />

Jugendmarkt hergestellten<br />

Designerdrinks wie die<br />

Alcopops und Geschäftsstrategien<br />

mancher Gastronomen<br />

(Flat-rates, Happy<br />

Hour, Kübeltrinken, Pisserpartys...),<br />

schaffen ein<br />

öffentliches Bewusstsein<br />

dafür, dass die Gesundheit<br />

und das Wohlergehen<br />

junger Menschen vielfach<br />

und zunehmend gefährdet<br />

scheint.<br />

In diesem Zusammenhang sind professionelle<br />

Helfer mit der Bezeichnung „Komatrinken“<br />

höchst unzufrieden, da sie einerseits<br />

einen Sensationalisierungseffekt enthält,<br />

der die betroffenen Jugendlichen wohl eher<br />

anspornt als sie davon abzuhalten und andererseits<br />

auch oft fälschlich für alle alkoholisierten<br />

Jugendlichen verwendet wird.<br />

Einfache Lösungen wie Strafen oder Verbote<br />

können das komplexe Phänomen alleine nicht<br />

lösen. Unabdingbar ist interdisziplinäre Zusammenarbeit.<br />

Wesentlich scheint frühe Prävention und das<br />

Vorbild der Erwachsenen. n<br />

Kontakt:<br />

Dr. Elisabeth Fandler<br />

Klinische Psychologin, Psychotherapeutin<br />

(Syst. Famth.)<br />

LKH Univ. Klinikum Graz<br />

Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Auenbruggerplatz 30, 8036 Graz<br />

Tel.: +43/0316-385/84138<br />

E-Mail: elisabeth.fandler@klinikum-graz.at<br />

Alkoholabusus im Kindes- und Jugendalter<br />

univ.Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz<br />

hauptdiagnosen<br />

0<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Jahr<br />

n männlich n weiblich n gesamt<br />

tabelle über Alkoholabusus im Kindes- und Jugendalter zeigt leider eine steigende tendenz.<br />

Gesundheit & ForschunG 21<br />

Ihrer<br />

Gesundheit<br />

zuliebe<br />

sommerzeit ist gleich<br />

Grillzeit<br />

Was können Sie tun, damit das Grillvergnügen<br />

der Gesundheit zugute kommt?<br />

• Essen Sie reichlich frischen Salat zum<br />

Gegrillten.<br />

• Mageres Fleisch und Fisch trocknen<br />

beim Grillen aus und sollten daher für<br />

einige Stunden in Öl mit Gewürzen mariniert<br />

werden.<br />

• Verwenden Sie niemals Gepökeltes<br />

(Speck, Berner Würstchen…). Beim<br />

Grillen können sich krebserregende Nitrosamine<br />

bilden.<br />

• Lassen Sie kein Fett in die Glut tropfen<br />

und das Grillgut nicht zu dunkel werden.<br />

Es entstehen krebserregende Stoffe.<br />

Abhilfe schaffen Grilltassen.<br />

• Seien Sie großzügig mit typischen Grillwürzen<br />

wie Thymian, Oregano, Rosmarin, Salbei<br />

und Senf. Diese enthalten Stoffe (Flavonoide),<br />

die krebserregende Stoffe binden<br />

können und sie unschädlich machen.<br />

• Verwenden Sie nur harzfreies Holz oder<br />

Grillkohle, niemals Altpapier oder behandeltes<br />

Holz. Legen Sie das Grillgut<br />

erst auf, wenn sich ein weißer Aschebelag<br />

gebildet hat.<br />

• Trinken Sie ausreichend Wasser. Säfte<br />

und Alkohol sollten nicht als Durstlöscher<br />

fungieren.<br />

• Probieren Sie mal was anderes: Tomaten,<br />

Champignons, Zucchini, Folienkartoffeln…<br />

• Selbst die Nachspeise können Sie am<br />

Griller zubereiten: Bananen, Ananas,<br />

Mango…<br />

• Machen Sie während des Wartens Spiele<br />

wie Federball, Fußball, Frisbee… n<br />

Ihr Ernährungsmedizinischer Dienst,<br />

LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Juni 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!