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44<br />
organisation & kommunikation<br />
medikamentenlogistik im LkH graz West<br />
implementierung eines modulsystems für alle Pflegestützpunkte<br />
aufgrund allgemein üblicher<br />
großer Lagermengen auf den<br />
Stationen und dem daraus resultierenden<br />
Mehraufwand bei Lagerhaltung,<br />
Bestellvorgängen<br />
und hohen Verwurfsraten abgelaufener<br />
Arzneimittel wurde im<br />
LKH Graz West die Optimierung<br />
der Stationslagerhaltung umgesetzt.<br />
umsetzung<br />
Die Voraussetzungen für eine<br />
optimierte Lagerhaltung auf den<br />
Stationen sind ein geeig<strong>net</strong>es<br />
Lagerhaltungssystem, ein systematisches<br />
Stationscontrolling<br />
vor Ort durch einen Versorgungsassistenten<br />
und ein reduziertes<br />
definiertes Arzneimittelspektrum<br />
im Haus.<br />
Die Stationen wurden mit Inbetriebnahme<br />
im Oktober 2002 mit<br />
einem entsprechenden Modulsystem<br />
(Abb.1) ausgestattet. Die<br />
Implementierung und das Controlling<br />
dieses Systems erfolgten<br />
in Kooperation zwischen Pflege,<br />
Apotheke und Versorgungsassistenten.<br />
Die Stationslagerbestände<br />
konnten mit Hilfe dieser<br />
strukturierten Lagerhaltung und<br />
der kontinuierlichen Frequentierung<br />
des Versorgungsassistenten<br />
sowohl in den Kriterien Lagerbreite<br />
als auch Lagertiefe optimiert<br />
werden. Zusätzlich wurde<br />
der Bestellmodus von „Durchsicht<br />
des Stationslagers“ auf ein<br />
„Stand-, Defekturkärtchen Bestellsystem“<br />
umgestellt (Abb.<br />
2). Damit konnte die Quote an<br />
Pflegedirektor Paul Furlan.<br />
Fehlbestellungen sowie der Zeitaufwand<br />
pro Bestellung reduziert<br />
werden.<br />
Als Versorgungsassistent wurde<br />
eine Diplomierte Gesundheits- u.<br />
Krankenschwester aus den vorhandenen<br />
Dienstposten für die<br />
Arzneimittelgebarung installiert.<br />
Zu ihren Aufgaben zählen:<br />
tab. 1: Darstellung des stationslagers vor und nach optimierung.<br />
• Einräumen der Arzneimittel in<br />
die Modulschränke nach dem<br />
Prinzip „First in – First out“<br />
(Abb.2)<br />
• Kontinuierliches Stationscontrolling<br />
bei dem der Arzneimittelbestand<br />
der Station aufgrund<br />
der Abfassstatistik laufend adaptiert<br />
wird<br />
• Lagerpflege (Ablaufdatumskonabb.<br />
1: modulsystem.<br />
trolle, Nachbestückung der<br />
Stand- und Defekturkärtchen).<br />
Die Versorgungsassistentin fungiert<br />
als Bindeglied zwischen<br />
Apotheke, den Stationen und<br />
kann durch die umfassende<br />
Kenntnis aller Stationslager,<br />
Sonderanforderungen rechtzeitig<br />
– aus vorhandenen Arzneimittelbeständen<br />
– umleiten und somit<br />
Zusatzbestellungen vermeiden<br />
Tab 1.).<br />
Erfolgskriterien<br />
Die getätigten Maßnahmen bewirken<br />
nicht nur eine kontrollierte<br />
Arzneimittelgebarung bis zur Station<br />
und damit die Minimierung<br />
von Fehlern, sondern auch eine<br />
erhebliche Kostensenkung für die<br />
Stationslagerhaltung.<br />
Ausgehend von den Inventurwerten<br />
2003 wurde eine mittlere Einsparung<br />
von 52 ± 15% erzielt (Tab.<br />
2), dies entspricht einer absoluten<br />
station vor optimierung station nach optimierung (angaben sind Durchschnittswerte)<br />
Lagermenge 600–800 artikel ca. 300–400 artikel 80% Basissortiment<br />
15% Ergänzungssortiment<br />
5% sondersortiment<br />
Lagerorte 5–6 3–4<br />
Lagerart nach Darreichungsformen generalalphabet<br />
Bestellmodus Durchsicht kärtchensystem<br />
Zeitaufwand Bestellung 1h / Bestellung<br />
Einräumen 0.75h – 1.5h / Lieferung<br />
ablaufdatumskontrolle 2h / Quartal<br />
Bestellung 1h / Bestellung<br />
Einräumen, Controlling, ablaufdatumskontrolle erfolgt<br />
durch den Versorgungsassistenten<br />
Juni 2009 Menschen helfen Menschen<br />
Fotos: LKH Graz West