Pulverfließeigenschaften - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik
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Für die ebenfalls einfach messbare einaxiale Druckfestigkeit σc gilt entspre-<br />
chend:<br />
i σ c=<br />
⋅ σZ<br />
. ( 6.67)<br />
1−sin<br />
ϕi<br />
MVT_e_6neu <strong>Mechanische</strong> <strong>Verfahrenstechnik</strong> - Partikeltechnologie Schüttgutspeicherung Prof. Dr. J. Tomas,<br />
10.10.2012<br />
2sin<br />
ϕ<br />
Gln. ( 6.66) und ( 6.67) konnte beispielsweise experimentell für Feuchtagg-<br />
lomerate mit Kraftübertragung durch Flüssigkeitsbrücken bestätigt werden<br />
/3.132/ (siehe auch folgender Abschnitt 6.1.2.1).<br />
6.1.2 Bindung mit Hilfe benetzender Flüssigkeiten<br />
6.1.2.1 Bindung durch Flüssigkeiten niedriger Viskosität<br />
Für die Bindung durch benetzende Flüssigkeiten kommen neben den in Folie<br />
6.8 dargestellten in Abhängigkeit von der (mit zunehmender Ziffer abnehmenden)<br />
Intensität der Bindung folgende Mechanismen in Betracht:<br />
1. Chemische Reaktionen mit der Flüssigkeit, Einbau in das Kristallgitter<br />
(Chemisorption, oder z.B. Hydratation mit H20, Kristallwasserbildung),<br />
2. physikalische Adsorptionsschichtbindung bis zur Kapillarkondensation<br />
(bei Wasserdampf ab etwa pD/pDS ≈ 60..85 %),<br />
3. Flüssigkeitsbrückenbindungen,<br />
4. Übergangsbereich zur Zwischenraumflüssigkeit mit koexistierenden<br />
Flüssigkeitsbrücken einschließlich Inner-(Fein-)kapillarflüssigkeit in den<br />
Partikeln ("innere Feuchtigkeit"),<br />
5. Grobkapillarflüssigkeit in den Partikelzwischenräumen.<br />
6.1.2.1.1 Kapillarkraftmodell<br />
Bei geringen Flüssigkeitsanteilen sind - abgesehen von den<br />
Adsorptionschichten - Flüssigkeitsbrücken (Zwickelkapillaren) zwischen benachbarten<br />
Partikeln vorhanden (Folie 6.14a). Die Bindung ist hier auf den<br />
kapillaren Unterdruck in der Flüssigkeitsbrücke und auf die Randkraft längs<br />
des Dreiphasenkontaktes zurückzuführen. Wenn die Zwischenräume völlig mit<br />
Flüssigkeit gefüllt, an der Oberfläche aber noch konkave Flüssigkeitsmenisken<br />
ausgebildet sind (Folie 6.14c), so wirkt nur ein entsprechender kapillarer Unterdruck.<br />
Beide Mikrovorgänge können nebeneinander an beispielsweise einer<br />
Agglomerationsbildung beteiligt sein, wenn Teile des Agglomerates schon<br />
vollständig mit Flüssigkeit gefüllt sind, in anderen dagegen nur Flüssigkeitsbrücken<br />
existieren (Folie 6.14b).<br />
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