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Pulverfließeigenschaften - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik

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362<br />

näherung. Die Flüssigkeitsbindungen einem körnigen Gut werden ebenfalls<br />

durch die im System vorhandenen Wechselwirkungen bestimmt. Ähnliches gilt<br />

für das Fließverhalten von Schüttgütern. Im Folgenden werden einige wich-<br />

tige Wechselwirkungen für festdisperse Systeme besprochen. Es lassen sich<br />

folgende Bindungen zwischen Feststoffpartikeln abgrenzen (Folie 6.8):<br />

a) Bindung durch Adhäsionskräfte unmittelbar zwischen den Partikeln,<br />

b) Bindung mit Hilfe benetzender Flüssigkeiten niedriger Viskosität,<br />

c) Bindung durch hochviskose Bindemittel,<br />

d) Bindung durch Festkörperbrücken,<br />

e) formschlüssige Bindung.<br />

6.1.1 Bindung durch Adhäsionskräfte zwischen den Partikeln<br />

6.1.1.1 Bindungsarten<br />

Ganz allgemein kann man bezüglich chemischer Bindungsaktivität der Stoffe<br />

unterscheiden zwischen (siehe Hütte (1991), S. B 153):<br />

- chemisch inaktiv (Edelgase):<br />

Atome mit voll gefüllter äußerer Elektronenschale, hohe Energie (Ionisierungsenergie)<br />

notwendig zum Abtrennen von Valenzelektronen (8.<br />

Hauptgruppe: He, Ne, Ar, Kr)<br />

- chemisch aktiv:<br />

Atome, die 1 oder 2 Elektronen in der äußeren Schale enthalten und sich bei<br />

Elektronenabgabe zu positiv geladenen Kationen umwandeln (1. Hauptgruppe:<br />

Li, Na, K; 2. Hauptgruppe: Mg, Ca) oder denen sie fehlen und sich<br />

bei Elektronenaufnahme zu negativ geladenen Anionen umwandeln (6.<br />

Hauptgruppe: O, S; 7. Hauptgruppe: F, Cl, B).<br />

Wenn man nun einen Festkörper unter Höchstvakuum zerbrechen würde und<br />

anschließend die Bruchstücke wieder exakt zusammenfügen könnte, so würden<br />

erneut dieselben Bindekräfte wirksam, die die Kohäsion in Festkörpern bestimmen<br />

(= chemische Bindungen). Sobald sich aber auf den Bruchflächen<br />

Adsorptionsschichten gebildet haben - und dies geschieht in einer Gasatmosphäre<br />

oder in einer Flüssigkeit sofort - werden diese starken Hauptvalenzbindungen<br />

- homöopolare (= kovalente Bindung):<br />

Bildung gemeinsamer Elektronenpaare der Partner, Überlappung von Atomorbitalen<br />

(Molekülorbitalmodelle), gerichtet mit räumlicher Vorzugsrich-<br />

MVT_e_6neu <strong>Mechanische</strong> <strong>Verfahrenstechnik</strong> - Partikeltechnologie Schüttgutspeicherung Prof. Dr. J. Tomas,<br />

10.10.2012

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