Pulverfließeigenschaften - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik
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taktes und der Oberflächenrauhigkeit darf man dabei vielfach davon ausgehen,<br />
dass die Adhäsion die Kohäsion überwiegt. Die hohe Viskosität verhindert<br />
die Ausbildung von Kapillarradien. Plastische Stoffe behalten eine beliebig<br />
vorgegebene Oberflächenform, weil die Verformungsenergie größer als der<br />
mögliche Gewinn an Grenzflächenenergie ist.<br />
Die Zugfestigkeit dürfte analog Gl.( 6.101) sich summarisch aus einem Viskositäts-<br />
und Kohäsionsanteil zusammensetzen:<br />
⎛ ηl<br />
⎞<br />
∝ S ⋅ ⎜ + σZ,<br />
⎟ . ( 6.102)<br />
⎝ t ⎠<br />
σZ l<br />
S Bindemittelanteil (-sättigungsgrad, siehe Gl.( 6.99))<br />
σZl Zugfestigkeit (Kohäsionsfestigkeit) des Bindemittels<br />
Viskosität<br />
ηl<br />
6.1.3 Bindung durch Festkörperbrücken<br />
Bei der Bindung durch Festkörperbrücken werden die Bindekräfte von festen,<br />
brückenartig ausgebildeten Verbindungen übertragen (Folie 6.16). Diese entstehen<br />
durch<br />
- das Kristallisieren gelöster Stoffe - Kristallisationsbrücken,<br />
- die verschiedenen Sintermechanismen - Sinterbrückenbindungen,<br />
- das Erhärten eines Bindemittels infolge chemischer Reaktionen - chemische<br />
Brückenbindungen,<br />
- und ggf. das Erhärten eines hochviskosen Bindemittels.<br />
6.1.3.1 Kristallisationsbrücken<br />
Enthält die Flüssigkeit eines feuchten Schüttgutes gelöste Stoffe, so kristallisieren<br />
diese beim Trocknen aus und bauen an den Berührungsstellen in Abhängigkeit<br />
von der Kristallisationszeit t Festkörperbrücken auf /3.128/ (Folie<br />
6.16). Der gelöste bzw. auskristallisierende Anteil kann aus dem gleichen oder<br />
einem anderen Stoff wie das zu agglomerierende Gut bestehen.<br />
Die Zug- oder hier besser Druckfestigkeit σct eines wasserlöslichen Materials<br />
(Salze, Zucker u.ä.) lässt sich dann wie folgt abschätzen /Diss. A/ (Folie 6.17):<br />
σ<br />
ct<br />
= σ<br />
MVT_e_6neu <strong>Mechanische</strong> <strong>Verfahrenstechnik</strong> - Partikeltechnologie Schüttgutspeicherung Prof. Dr. J. Tomas,<br />
10.10.2012<br />
Ds<br />
⎡ ⎡ t ⎤⎤<br />
⋅ 1 − . ( 6.103)<br />
( − ε)<br />
⋅ cS<br />
⋅ ( X W0<br />
− X WE ) ⋅ ⎢1<br />
− exp⎢<br />
⎥⎥ ⎣ ⎣ t 63 ⎦⎦<br />
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