Pulverfließeigenschaften - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik
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388<br />
Der dritte mögliche Mikroprozess, bei dem feine Partikeln in Flüssigkeits-<br />
tropfen eingebettet sind, spielt zwar für die Nassentstaubung eine Rolle, soll<br />
aber an dieser Stelle nicht weiter erörtert werden.<br />
In Folie 6.14 ist eine Flüssigkeitsbrücke zwischen zwei gleich großen Kugeln<br />
unter der vereinfachenden Annahme dargestellt, dass die Meridiankurven der<br />
Brücke einen Kreisbogen darstellen. Für den Beitrag der Randkraft FR zur<br />
Haftkraft FH gilt somit entsprechend der Ausbildung des Dreiphasenkontaktes –<br />
Kraftterm hier π / 2 ⋅ d ⋅ WA<br />
≡ π ⋅ d ⋅ σlg<br />
siehe Gl.( 6.1):<br />
= σ ⋅ cos(<br />
90°<br />
−α−θ)<br />
⋅ π ⋅d⋅<br />
sin α = π ⋅ d ⋅ σ ⋅ sin(<br />
α + θ)<br />
⋅ sin α . ( 6.68)<br />
FR lg<br />
lg<br />
α Benetzungswinkel (Brückenöffnungswinkel)<br />
θ Randwinkel<br />
Die Oberflächenspannung der Flüssigkeit gegen Gas σlg (svw. flächenbezogene<br />
Bindungsenergie) lässt sich gemäß Gln.( 6.6) und ( 6.54) auch in Abhängigkeit<br />
von den VAN-DER-WAALS-Anziehungskräften in der kondensierten Phase<br />
einer Flüssigkeitsoberfläche wie folgt ausdrücken:<br />
CH, lvl pVdW,<br />
lgl<br />
⋅ a F=<br />
0<br />
σ lg = =<br />
. ( 6.69)<br />
2<br />
24 ⋅ π ⋅ a 4<br />
MVT_e_6neu <strong>Mechanische</strong> <strong>Verfahrenstechnik</strong> - Partikeltechnologie Schüttgutspeicherung Prof. Dr. J. Tomas,<br />
10.10.2012<br />
F=<br />
0<br />
Der Kapillardruck pK ist die Differenz der äußeren Drücke in zwei benachbar-<br />
ten Phasen, der durch die Grenzflächenspannung aufgenommen wird und sich<br />
mit einem mittleren Krümmungsradius gemäß Gl.( 6.38)<br />
r<br />
1,<br />
2<br />
−1<br />
⎛ 1 1 ⎞<br />
= ⎜ +<br />
r1<br />
r ⎟<br />
( 6.38)<br />
⎝ 2 ⎠<br />
nach LAPLACE berechnet:<br />
⎛ 1 1 ⎞<br />
p = σ ⋅ ⎜ + ⎟<br />
K lg<br />
. ( 6.70)<br />
⎝ R1<br />
R 2 ⎠<br />
R1, R2 Hauptkrümmungsradien der Flüssigkeitsoberfläche<br />
Eine Herleitung der beiden Hauptkrümmungsradien für die kreisförmig gekrümmten<br />
Menisken liefert für den Brückenradius R1 (siehe Sem.)<br />
R 1<br />
( 1−cos<br />
α)<br />
a + d ⋅<br />
= ( 6.71)<br />
2 ⋅ cos( α+<br />
θ)<br />
a Oberflächenabstand beider Kugeln<br />
und für den Kontaktkreisradius R2:<br />
d<br />
R 2 = ⋅ sin α − R1⋅<br />
[ 1−<br />
sin( α+<br />
θ)<br />
] . ( 6.72)<br />
2<br />
Die konkave Krümmung des Brückenradius R1 bewirkt einen kapillaren Unterdruck,<br />
die konvexe des Kontaktkreisradius R2 dagegen einen Überdruck. Im<br />
vorliegenden Fall eines positiv definierten Unterdruckes ∆pK besitzen folglich