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Pulverfließeigenschaften - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik

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Andererseits, wenn ein Pulver längere Zeit unter dem Verfestigungsdruck σ1 in<br />

Ruhe lagert, so wird sich ebenfalls die einaxiale Druckfestigkeit σct erhöhen<br />

und der ffct-Wert verringern (Folie 6.30). Ursache ist hier die zunehmende vis-<br />

kose Abplattung der Partikelkontakte (siehe Abschnitt 6.1.1.3, Gl.( 6.115)).<br />

6.2.4.2 Kompressionsfunktion<br />

Die Kompressibilität bei Schüttgütern entspricht der Druckabhängigkeit der<br />

Packungsdichte und wird beeinflusst von folgenden Mikrovorgängen:<br />

(1) Umlagerung steifer Partikeln mit steifen Kontakten zu einer dichteren Zufallspackung,<br />

(2) Deformation weicher Kontakte von harten (mineralischen) Partikeln und<br />

(3) Deformation weicher Partikeln (z.B. Biozellen).<br />

Siehe Folie 6.25, die typische Verdichtbarkeit oder Kompressibilität, d.h. die<br />

Druckabhängigkeit der Schüttgutdichte kohäsiver Pulver ist durch folgende<br />

Gleichungen beschreibbar (Herleitung siehe Kapitel 7 MVT_e_7neu-<br />

.doc#Schüttgutdichte_Sigma_Mst):<br />

n<br />

M,<br />

st<br />

b b,<br />

0 1 ⎟<br />

0<br />

⎟<br />

⎛ σ ⎞<br />

= ρ ⋅ ⎜ +<br />

σ<br />

ρ ( 6.164)<br />

⎝ ⎠<br />

Hierbei ist ρb0 ist die Schüttgutdichte der lockeren unverfestigten Packung beim<br />

mittleren Druck σM,st = 0.<br />

Diese Verdichtungs- oder Kompressionsfunktion, Gl.( 6.164), lässt sich auch<br />

durch Ersetzen von σM,st mittels der größten Hauptspannung σ1 berechnen:<br />

Die größte Hauptspannung σ1 ist am MOHR-Kreis des stationären Fließens:<br />

σ1<br />

− σ2<br />

σ1<br />

+ σ2<br />

σ 1 = + = σR<br />

, st<br />

2 2<br />

+ σM,<br />

st<br />

(6.165)<br />

Ersetzen der Radiusspannung σR,st mit Hilfe der Gl.( 6.150) des stationären<br />

Fließortes<br />

σ R = sin ϕ ⋅(<br />

σ + σ )<br />

( 6.150)<br />

, st<br />

st M,<br />

st 0<br />

und es folgt Umrechnung σ1 = f(σM,st):<br />

MVT_e_6neu <strong>Mechanische</strong> <strong>Verfahrenstechnik</strong> - Partikeltechnologie Schüttgutspeicherung Prof. Dr. J. Tomas,<br />

10.10.2012<br />

( σM,<br />

st + σ0<br />

) + M,<br />

st<br />

σ (6.166)<br />

1 = sin ϕst<br />

⋅<br />

σ<br />

1<br />

M,<br />

st<br />

( 1+ sin ϕst<br />

) + sin ϕst<br />

⋅σ<br />

0<br />

σ = σ ⋅<br />

(6.167)<br />

Addieren von σ0 auf beiden Seiten der Gleichung liefert:<br />

σ1<br />

+ σ0<br />

= σM,<br />

st ⋅ 1+ sinϕst<br />

+ sinϕst<br />

⋅ σ0<br />

+ σ0<br />

= σM,<br />

st ⋅ 1+<br />

sinϕst<br />

+ σ0<br />

⋅ 1+<br />

sinϕ<br />

σ + σ = 1+ sinϕ<br />

⋅ σ + σ<br />

1<br />

0<br />

411<br />

( ) ( ) ( st )<br />

( ) ( )<br />

st<br />

σ + σ<br />

M,<br />

st<br />

0<br />

1 0<br />

σ M,<br />

st + σ0<br />

=<br />

(6.168)<br />

1+ sin ϕst

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