Pulverfließeigenschaften - Lehrstuhl Mechanische Verfahrenstechnik
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dazu auch im Abschnitt 6.1.1.2.3 die Tabelle 6.2. WA,ss ist im Sinne einer cha-<br />
rakteristischen Stoffkonstanten die flächenbezogene Wechselwirkungsarbeit<br />
(= Adhäsionsarbeit, siehe Gl.( 6.2)) zweier kontaktierender ebener Oberflächen<br />
des betrachteten Stoffsystems, die notwendig ist, um sie auf einen unendlichen<br />
Abstand a → ∞ zu entfernen.<br />
Andererseits sind diese Kraftwirkungen deutliche erkennbar, wenn man Körper<br />
mit ebenen und glatten Oberflächen aufeinander legt. Dies veranschaulicht die<br />
Tatsache, dass die Adhäsionskräfte FH von der Anzahl der wechselwirkenden<br />
Kontaktstellen abhängen. Letztere werden zunächst von der Größe der Haftflächen<br />
der Adhäsionspartner und weiter entscheidend von der Oberflächenrauhigkeit<br />
mitbestimmt.<br />
Die Kontakte zwischen den Partnern kann man verbessern, indem man sie mit<br />
einer Normalkraft aneinanderpresst (siehe auch Gl.( 6.51)). Dies wirkt sich für<br />
die Haftung umso stärker aus, je leichter verformbar diese sind. Für diese<br />
Haftverstärkung ist nur die inelastische Verformung wesentlich, weil sie<br />
nicht den Aufbau größerer innerer Spannungen zur Folge hat. Jedoch vollziehen<br />
sich Verformungen (elastisch oder inelastisch) auch unter der Wirkung der<br />
Adhäsionskräfte selbst, wodurch sich aus dem zunächst punktförmigen Anfangskontakt<br />
eine Kontaktfläche entwickelt.<br />
Aus dem Vorstehenden werden auch die großen Schwierigkeiten deutlich, die<br />
einer theoretischen Berechnung der Adhäsionskräfte entgegenstehen, weil diese<br />
nicht nur von<br />
� Größe und Abstand der Adhäsionspartner, sondern auch von<br />
� der Partikelform (einschließlich Oberflächenrauhigkeit),<br />
� der Verformbarkeit (Oberflächenhärte) oder Steifigkeit der Kontakte,<br />
� den Adsorptionsschichten<br />
mitbestimmt werden. Infolgedessen können die zu behandelnden vereinfachten<br />
Modelle keine zuverlässigen Angaben über deren absolute Größe liefern, weil<br />
diese schwierig erfassbaren Einflüsse die Haftkräfte für den Realfall über Größenordnungen<br />
hinweg modifizieren können.<br />
Zunächst geht es darum, auf der Grundlage des physikalischen Charakters dieser<br />
Wechselwirkungen die Kräfte zu bestimmen, mit denen Körper einfacher<br />
geometrischer Formen und ideal glatter Oberfläche aufeinander wirken. Dies<br />
geschieht, indem man die Partnersysteme<br />
- Kugel/Kugel,<br />
- Platte/Kugel (bzw. sehr große Kugel/kleine Kugel) und<br />
- Platte/Platte<br />
betrachtet (Folie 6.7). DERJAGUIN summierte alle molekularen Wechselwirkungskräftepaare<br />
des mittleren Abstandes a eines idealisierten Kontaktes zweier<br />
steifer Kugeln (ohne Deformation) und erhielt mit dem mittleren<br />
MVT_e_6neu <strong>Mechanische</strong> <strong>Verfahrenstechnik</strong> - Partikeltechnologie Schüttgutspeicherung Prof. Dr. J. Tomas,<br />
10.10.2012<br />
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