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Die Salzkammergut-Trophy<br />
hatte<br />
auch bei der 20.<br />
Auflage wieder<br />
spektakuläre Passagen<br />
zu bieten.<br />
MARTIN<br />
HUBER<br />
Der 49-jährige Salzburger<br />
war als Triathlet<br />
und Mountainbiker aktiv<br />
und vor 20 Jahren einer<br />
der Ideengeber der<br />
Salzkammergut-Trophy.<br />
Auch heute ist er noch<br />
leidenschaftlich auf dem<br />
Bike unterwegs.<br />
in einer deutschen Bike-Zeitschrift ist er<br />
auf die Region um Gosau im oberösterreichischen<br />
Salzkammergut aufmerksam<br />
geworden.<br />
Ein Glücksgriff, wie er auch heute<br />
noch sagt. „Die Leute stehen hinter der<br />
Veranstaltung.“ Auch das Naturerlebnis ist<br />
anders. Weil es im Bereich der Trophy kein<br />
großes Skigebiet gibt, führen die Rennen<br />
nicht über Lifttrassen und Skipisten. Das<br />
große Plus ist das Wegenetz. „Seit 1995 hat<br />
die Region einen Vertrag mit den Bundesforsten<br />
und 90 Prozent unserer Strecken<br />
führen über dieses Netz“, sagt Huber.<br />
Das Radl, eine alte Liebe<br />
Zurück in Sölden. Rund zwei Monate vor<br />
dem Ötztaler (der heuer am 27. <strong>August</strong><br />
stattfindet) beginnt der Stresspegel bei<br />
Ernst Lorenzi deutlich anzusteigen. Gerade<br />
ist er die Strecke abgefahren. Um 6 Uhr<br />
früh ging es dafür los. „Wir haben mit<br />
Garmin die Strecke neu und ganz exakt<br />
vermessen. Aber mit dem Auto, nicht mit<br />
dem Radl“. Dabei ist er früher viel im<br />
Sattel gesessen, „habe zum Beispiel Island<br />
und Irland mit dem Rad umrundet. Und<br />
bin jedes Wochenende von Innsbruck nach<br />
Sölden geradelt“, erzählt er. Den Ötztaler<br />
ist er dagegen nie selbst gefahren. Dafür<br />
reiche es heute auch nicht mehr. „Aber ich<br />
hab ein gutes Image, weil ich in Sölden jeden<br />
Tag mit dem Radl zur Post fahre.“<br />
Auch Martin Huber hat schon mehr<br />
Zeit auf dem Fahrrad verbracht als jetzt.<br />
„Meine Bikesaison beginnt jedes Jahr nach<br />
der Trophy. <strong>August</strong>, September, das ist<br />
meine Zeit.“ Dann nimmt er auch an Rennen<br />
in ganz Europa teil. Zum Beispiel in<br />
Polen oder Ungarn. „Weil die fast immer<br />
in den schönsten Gegenden einer Bikeregion<br />
stattfinden.“ Was er an Rennteilnahmen<br />
auch schätzt: „Dass ich Verpflegung bekomme,<br />
mich nicht mit der Navigation beschäftigen<br />
muss und wenn etwas passieren<br />
sollte, immer gleich jemand da ist.“ Das<br />
Ergebnis dagegen ist Nebensache.<br />
Daher kommt es vor, dass Huber bei<br />
einem Marathon mit Freunden einen Zwischenstopp<br />
einlegt, in einen See springt,<br />
oder sich die Gegend anschaut. „Dieses<br />
Genussfahren möchte ich auch bei der<br />
Trophy vermitteln, darum sind die Karenzzeiten<br />
in allen Bewerben bewusst hoch<br />
angesetzt, damit die Fahrer Zeit für solche<br />
Dinge haben.“<br />
Der Tag des Jahres<br />
Und dann ist da natürlich dieser eine<br />
spezielle Tag im Jahr, der Renntag. Den<br />
beginnen Lorenzi und Huber vor allem:<br />
unausgeschlafen. „Am Freitag dauert es<br />
immer bis nach Mitternacht mit Fahrerbesprechung<br />
und Generalprobe für die<br />
Siegerehrung“, sagt Lorenzi. Samstagfrüh<br />
steht dann schon um 4 Uhr das erste<br />
Meeting an. „Wir haben Leute auf allen<br />
vier Pässen und zwei Hüttenwirte. Um 5<br />
entscheiden wir dann, ob wir auf der Original-<br />
oder Reservestrecke fahren.“<br />
Dann geht es zum Start um 6 Uhr.<br />
„Danach bin ich eigentlich nur noch Fotograf“,<br />
sagt Lorenzi. Außer in Notfällen<br />
wie vor ein paar Jahren, als ein Carabiniere<br />
das Rennen am Timmelsjoch stoppen wollte,<br />
weil einer aus dem OK-Team mit der<br />
Fotos: Ötztal Radmarathon/Lorenzi, Trophy(Erwin Haiden<br />
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