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SPORTaktiv August 2017

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DIE BEGRÜSSUNG<br />

SAGT SCHON VIEL ÜBER<br />

CHRISTIAN HOTTAS<br />

AUS. AUF DIE FRAGE,<br />

WIE DER MARATHON<br />

LETZTE WOCHE<br />

GELAUFEN SEI, FOLGT<br />

DIE GEGENFRAGE: „DER<br />

AM MITTWOCH ODER<br />

DER AM FREITAG?“<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

“<br />

NiCHt VeRRÜCKt<br />

iSt AUCH<br />

NiCHt GANZ<br />

NORMAl “<br />

Diese Gegenfrage ist aber nicht<br />

unlogisch, hat der 61-jährige<br />

Arzt aus Hamburg doch weltweit<br />

die meisten offiziellen Marathons<br />

absolviert. 2.560 sind es zum Zeitpunkt<br />

des Gesprächs. Bald wird Christian<br />

Hottas die 2.600er-Marke überspringen.<br />

Unglaublich. Unmöglich? Unschaffbar?<br />

Fake News? Mitnichten. Das offizielle<br />

World Megamarathon Ranking wies ihn<br />

mit Jahresende 2016 als Führenden aus.<br />

Der zweite, der Finne Kaveli Saukkonen,<br />

lag knapp 500 Läufe zurück.<br />

Schaffbar ist diese Zahl nur aus einem<br />

Grund: „Ich organisiere viele Marathons<br />

selbst“, erklärt Hottas. Zwei bis drei<br />

pro Woche sind es in Hamburg und<br />

Umgebung. „Alle AIMS vermessen und<br />

mit Ausschreibung.“<br />

17 Tage, 17 Marathons<br />

Laufen ist seit über drei Jahrzehnten sein<br />

Leben. Sein Erweckungserlebnis hatte<br />

Hottas 1986. „Da war ich in Norwegen,<br />

auf den Spuren meiner Abitur-Reise von<br />

1975“, erzählt er. „Und ich hatte nicht<br />

mehr 65 Kilogramm wie elf Jahre zuvor,<br />

sondern 98.“ Ein halbes Jahr später ist<br />

er in Hamburg seinen ersten Marathon<br />

gelaufen. Der Auftakt zu einer beispiellosen<br />

Hobbyläufer-Karriere.<br />

Jedes Jahr wurden es mehr Marathons.<br />

In seinen besten Jahren ist er 170<br />

3MARATHONS PRO WOCHE<br />

gelaufen, einmal sogar 17 Marathons in<br />

17 Tagen. Verrückt nennen das die meisten.<br />

Hottas kontert: „Nicht verrückt ist<br />

auch nicht ganz normal.“ Und liefert<br />

als Arzt auch gleich die Rechtfertigung<br />

nach. „Meine Blutwerte waren 1986<br />

grenzwertig, das Verhältnis zwischen<br />

gutem und schlechtem Cholesterin war<br />

schlecht, der Blutzucker auf dem Weg<br />

zum Diabetes und der Blutdruck zu<br />

hoch. Heute ist alles wunderbar.“<br />

Gelenke, Muskeln, Bänder, Sehnen<br />

betreffend, hat sich der Körper über die<br />

Jahre an die Belastung angepasst. „Regeneration<br />

kann man auch lernen“, sagt<br />

400<br />

fOtOS PRO StReCKe<br />

MeHR AlS<br />

2.500<br />

MARATHONS<br />

Hottas. „Ich laufe also einen Marathon,<br />

in sagen wir viereinhalb Stunden, und<br />

dann und mache die nächsten zwei, drei<br />

in sechs Stunden und hab leichter Zeit<br />

für die 400 Fotos, die ich pro Rennen<br />

mache. So regeneriere ich aktiv.“<br />

Einschneidende Erlebnisse<br />

Viele Daten hat Hottas aus dem Stegreif<br />

parat. 1989 in Schwerin ist er seinen<br />

schnellsten Marathon gelaufen. „In<br />

2:59,20. Da war ich am Höhepunkt,<br />

weil meine Frau schwanger war, und ich<br />

wusste, dass es danach mit dem intensiven<br />

Training erst einmal vorbei sein<br />

Fotos: privat<br />

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