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SPORTaktiv August 2017

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DER STEILEWEG NACHOBEN<br />

NICHT ZULETZT DANK DER ERFOLGE VON DOMINIC THIEM<br />

ODER SEBASTIAN OFNER TRÄUMEN VIELE TALENTIERTE KIN-<br />

DER UND JUGENDLICHE DAVON, EINMAL DEN DURCHBRUCH<br />

AN DIE TENNIS-WELTSPITZE ZU SCHAFFEN. DOCH WIE LÄUFT<br />

EIGENTLICH DER WEG AN DIE SPITZE? WIE KÖNNEN ELTERN<br />

TALENTIERTE KIDS FÖRDERN, UND WAS TRÄGT DER ÖSTER-<br />

REICHISCHE TENNISVERBAND (ÖTV) DAZU BEI?<br />

VON JENS HUIBER<br />

Drei Tage hatte sich Dominic<br />

Thiem nach seinem Einzug in<br />

das Halbfinale von Roland Garros<br />

Pause gegeben, dann ist Österreichs<br />

Ausnahmespieler schon wieder auf dem<br />

Platz gestanden. Nicht gegen Rafael<br />

Nadal wie noch in Paris, sondern mit<br />

einer Schar an talentierten Kindern, die<br />

der Niederösterreichische Tennisverband<br />

zu einer Sichtung geladen hatte.<br />

Dominic Thiem taugt zum Vorbild,<br />

kein Zweifel. Thiems Fairness ist im<br />

Tenniszirkus schon legendär, die Umgangsformen<br />

des 23-Jährigen würden<br />

jeden Vater stolz machen. Coach Günter<br />

Bresnik erfreut sich nicht nur an der<br />

Ästhetik des Spiels seines Schützlings,<br />

Thiem hat an seinem Beruf augenscheinlich<br />

Freude, immer, überall.<br />

Freude am Tun ist auch der Schlüssel,<br />

wenn es um die Förderung talentierter<br />

Nachwuchsspieler geht. „Wenn Kindern<br />

etwas Spaß macht, ist es völlig egal, ob<br />

sie zehn, 15, 20 Stunden auf dem Tennisplatz<br />

verbringen“, sagt Christopher<br />

Kas, selbst zweifacher Vater, der im<br />

Moment die Deutsche Mona Barthel<br />

auf der WTA-Tour betreut. „Wenn<br />

natürlich die Eltern sagen, die Tochter<br />

oder der Sohn muss 20 Stunden pro<br />

Woche auf den Tennisplatz, dann schaut<br />

die Sache anders aus.“ Die Motivation<br />

muss von innen kommen, externe Anreize<br />

werden auf Dauer nicht über harte<br />

Trainingseinheiten bei unwirtlichen Bedingungen<br />

oder unglückliche Erstrunden-Niederlagen<br />

hinweg helfen.<br />

Frühe Weichenstellung<br />

Der Weg unter die Top 100 wird ohnehin<br />

immer beschwerlicher. Tennisprofi<br />

ist kein Beruf für Quereinsteiger, pures<br />

spielerisches Talent ist kein Garant für<br />

eine erfolgreiche Karriere. Wer sich die-<br />

ser Profession hingeben will, muss früh<br />

wichtige Entscheidungen treffen: Wo<br />

trainiere ich, mit welchem Trainer, und<br />

vor allem – wie lässt sich die sportliche<br />

Ambition mit den schulischen Verpflichtungen<br />

verknüpfen?<br />

Unterstützung in sportlicher Hinsicht<br />

erfahren die talentiertesten Kinder vom<br />

Österreichischen Tennisverband (ÖTV).<br />

„Ab der Altersstufe U10 gibt es Workshops<br />

und Vergleichskämpfe,“ erzählt<br />

Nachwuchs-Koordinatorin Marion Maruska.<br />

„Ab der U12 folgen Entsendungen<br />

und Nationaltrainings, ab der U16<br />

stehen Leistungszentren in Linz für die<br />

Damen und in der Südstadt für die Herren<br />

zur Verfügung. Individualförderung<br />

bekommen diejenigen, die nicht in ein<br />

Leistungszentrum gehen möchten.“<br />

Jugendliche, die vom ÖTV gefördert<br />

werden, müssen umgekehrt selbstredend<br />

Leistungen liefern. „Für die Individualförderung<br />

gibt es einen Korridor, der<br />

zu erfüllen ist, damit sie diese Förderung<br />

bekommen“, so Maruska weiter. „Bei allen<br />

anderen Förderungen werden immer<br />

die Besten der einzelnen Jahrgänge zu<br />

den Turnieren entsandt oder zu Nationaltrainings<br />

eingeladen.“<br />

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