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SPORTaktiv August 2017

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IN<br />

EISIGEHÖHEN<br />

VON DeR StADt AUf<br />

DeN GletSCHeR: DeR<br />

StUbAi UltRAtRAil<br />

GlÄNZt Mit<br />

SPeKAtAKUlÄReR<br />

StReCKeNfÜHRUNG.<br />

DAS MACHt AUCH DeN<br />

WiNteR NeUGieRiG.<br />

VON KLAUS HÖFLER<br />

Wolfgang Ambros lügt. Da kann’s<br />

in seinem alpinpoppigen Klassiker<br />

noch so hymnisch heißen: „... ins<br />

Stubaital oder nach Zell am See. Weil<br />

dort auf die Berg ob’n, ham s’ immer an<br />

leiwanden Schnee.“ Das mit dem „leiwand“<br />

stimmt nicht. Zumindest nicht,<br />

wenn man bereits – je nach Streckenwahl<br />

– zwischen 25 und mehr als 50<br />

gelaufene Kilometer in den Beinen hat.<br />

Dann sind vom Himmel tanzende Flocken<br />

und gut 15 Zentimeter Neuschnee<br />

unter den Füßen eher das Gegenteil von<br />

„leiwand“. Aber „dort auf die Berg ob’n“<br />

muss man eben auch Anfang Juli mit allem<br />

rechnen. Dieses Jahr sogar erstmals<br />

mit Läufern. 500 nehmen bei der ersten<br />

Auflage des Stubai Ultratrail teil.<br />

Nächtliche Ouverüre<br />

Das Spektakel beginnt mitten in der<br />

Nacht. An einem Ort, der relativ wenig<br />

mit einem Hochgebirgstrailrun gemeinsam<br />

hat: dem Innsbrucker Landestheater.<br />

Richard Strauss’ „Capriccio“ hatte<br />

hier wenige Tage zuvor Premiere – ein<br />

Stück, in dem es um das Zusammenspiel<br />

von Musik und Text in einer Oper<br />

geht. Heute ist es ein Lauf, für den sich<br />

erstmals der Vorhang hebt und indem es<br />

um ein Duett von Stadt und Gletscher<br />

geht. „urban2glacier“ untertitelt sich der<br />

Stubai Ultratrail. Der erste Akt führt<br />

durch die schlafende Tiroler Landeshauptstadt.<br />

Der zweite Akt endet hoch<br />

oben im ewigen Eis des Stubaier Gletschers.<br />

Dazwischen: 62,5 Kilometer und<br />

5.116 Höhenmeter. Das macht diesen<br />

Ultratrail trotz einer jede Saison länger<br />

werdenden Liste an Trailruns in den<br />

Ostalpen einzigartig.<br />

Nur sieht man davon zunächst<br />

nichts. Es ist stockdunkel. Noch dazu<br />

regnet es, als es kurz nach Mitternacht<br />

aus der Stadt Richtung Bergisel geht.<br />

Der Trail schlängelt sich durch die Sillschlucht<br />

bis zum Stubaier Taleingang.<br />

Das Rauschen des Wassers mischt sich<br />

mit dem Rauschen der auf der nahen<br />

Brennerautobahn vorbeihuschenden<br />

Autos. Bis zur zweiten Labestation kurz<br />

Fotos: Stubai Ultratrail/Wisthaler (3)<br />

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