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Credit Suisse bulletin, 2001/03

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ECONOMICS & FINANCE<br />

FINANCIAL<br />

SERVICES<br />

Unsere Prognosen zur Konjunktur<br />

DER AKTUELLE CHART:<br />

Euroland: Wachstumstal im Sommer<br />

Dank der robusten Binnennachfrage trotzte die Eurozone bislang den<br />

schlechten Nachrichten aus Übersee. Wegen der deutlich nachgebenden<br />

Industrieproduktion gerät allerdings auch die Euroland-Wirtschaft<br />

in den Sog der Wachstumsabkühlung in den USA, und dies mit einer<br />

Zeitverzögerung von einem Quartal. Nicht nur die fallende Exportnachfrage<br />

beeinträchtigt das europäische Wachstum, auch die Investoren in<br />

der Eurozone sind im Moment zögerlich. Mit den ersten Anzeichen einer<br />

US-Erholung dürfte sich dies jedoch ändern, sodass bereits im zweiten<br />

Halbjahr 20<strong>01</strong> mit einem erneuten Wachstumsschub in der Eurozone<br />

gerechnet werden kann.<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

–1<br />

–2<br />

USA und EWU: Wirtschaftswachstum (reales BIP)<br />

%-Veränderung gegen Vorjahr<br />

USA<br />

EWU mit Lag von 1 Quartal<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 20<strong>01</strong><br />

SCHWEIZER KONJUNKTURDATEN:<br />

Wirtschaft wächst bei tiefer Inflation<br />

Das verlangsamte Wachstum in den USA hat im ersten Quartal zu<br />

weniger Schweizer Warenexporten in die USA geführt. Während im ersten<br />

Quartal die Schweizer Ausfuhren insgesamt um gut zehn Prozent<br />

expandierten, nahmen diejenigen in die USA mit gut sechs Prozent nur<br />

unterdurchschnittlich zu. Der private Konsum hat in den beiden ersten<br />

Monaten 20<strong>01</strong> weiter zugelegt. Die Teuerung ist mit einem Prozent im<br />

ersten Quartal auf bescheidenem Niveau verharrt. Binnenwirtschaftliche<br />

Faktoren (Mieten) und steigende Benzinpreise lassen die Teuerung<br />

im laufenden Quartal leicht zunehmen. In der zweiten Jahreshälfte werden<br />

die Teuerungsraten jedoch wieder zurückgehen.<br />

12.00 <strong>01</strong>.<strong>01</strong> 02.<strong>01</strong> <strong>03</strong>.<strong>01</strong> 04.<strong>01</strong><br />

Inflation 1.5 1.3 0.8 1 1.2<br />

Waren 2.4 1.4 0.4 0.3 0.6<br />

Dienstleistungen 0.8 1.2 1.1 1.5 1.6<br />

Inland 1 1.4 1.3 1.6 1.6<br />

Ausland 3.1 1 – 0.6 – 0.8 – 0.2<br />

Detailhandelsumsätze (real) – 2 4.9 – 0.6<br />

Handelsbilanzsaldo (Mrd. CHF) – 0.29 0.13 0.29 0.16<br />

Güterexporte (Mrd. CHF) 10.1 10.6 11 12.2<br />

Güterimporte (Mrd. CHF) 10.4 10.5 10.7 12.1<br />

Arbeitslosenquote 1.9 2 1.9 1.8 1.7<br />

Deutschschweiz 1.5 1.6 1.5 1.4 1.4<br />

Romandie und Tessin 3 3.1 3 2.8 2.7<br />

BIP-WACHSTUM:<br />

US-Trendwende lässt auf sich warten<br />

Die Lage hat sich stabilisiert, aber der Konjunkturmotor in den USA ist noch nicht<br />

hörbar angesprungen. Die US-Wirtschaft expandiert 20<strong>01</strong> mit rund 1,8 Prozent; von<br />

Rezession kann also keine Rede sein. Zur Lokomotive der weltweiten Konjunktur<br />

wird die mit knapp zwei Prozent robust wachsende Euro-Wirtschaft. Mit der im zweiten<br />

Halbjahr wieder erstarkenden US-Wirtschaft gewinnt zum Jahresende auch die<br />

Weltkonjunktur an Dynamik. Mit einem Wachstum von gut drei Prozent können die<br />

USA im nächsten Jahr jedoch noch nicht an die Raten von 1999/2000 anknüpfen.<br />

INFLATION:<br />

Inflationssorgen trotz besserer Konjunktur<br />

Die konjunkturelle Verschnaufpause entlastet auch die Inflationssituation in den G7-<br />

Ländern. Insbesondere über die geringer ausgelasteten Kapazitäten nimmt der<br />

zyklische Druck auf die Preise ab. Zyklisch verzögert steigt die Kernrate insbesondere<br />

in der Eurozone noch an. Hier sind weitere Überwälzungseffekte der im letzten Jahr<br />

drastisch gestiegenen Ölpreise auf die Verbraucherpreise zu erwarten. Auch die deutlich<br />

gestiegenen Lebensmittelpreise treiben die Preise in die Höhe. Kurzfristig könnte<br />

die Teuerung im Euroraum daher sogar die Dreiprozent-Marke übersteigen.<br />

ARBEITSLOSENQUOTE:<br />

Schlechte Aussichten in Japan<br />

Mit der weltwirtschaftlichen Abkühlung trüben sich die Arbeitsmarktaussichten ein.<br />

In den USA macht sich dies mit einem Anstieg der Arbeitslosenrate gegen fünf Prozent<br />

besonders stark bemerkbar. Die Japaner leiden nicht nur unter dem derzeitigen<br />

Krebsgang der Wirtschaft, sondern sehen sich durch die Reformpläne der neuen<br />

Regierung mit einem weiteren Stellenabbau konfrontiert. In Europa präsentieren sich<br />

die Arbeitsmarktverhältnisse hingegen in einem besseren Licht. Namentlich in Grossbritannien<br />

hat die Arbeitslosenrate ein historisch tiefes Niveau erreicht.<br />

Durchschnitt Prognosen<br />

1990/1999 2000 20<strong>01</strong> 2002<br />

Schweiz 0.9 3.4 2.3 2.5<br />

Deutschland 3.0 2.9 2.2 2.4<br />

Frankreich 1.7 3.2 2.6 2.7<br />

Italien 1.3 3.0 2.3 2.6<br />

Grossbritannien 1.9 3.0 2.5 2.7<br />

USA 3.1 5.0 1.8 3.1<br />

Japan 1.7 1.7 0.6 1.5<br />

Durchschnitt Prognosen<br />

1990/1999 2000 20<strong>01</strong> 2002<br />

Schweiz 2.3 1.6 0.9 1.5<br />

Deutschland 2.5 2.1 2.5 2.0<br />

Frankreich 1.9 1.8 1.8 1.7<br />

Italien 4.0 2.6 2.5 2.0<br />

Grossbritannien 3.9 2.1 2.0 2.1<br />

USA 3.0 2.2 3.5 2.8<br />

Japan 1.2 – 0.7 – 0.4 – 0.2<br />

Durchschnitt Prognosen<br />

1990/1999 2000 20<strong>01</strong> 2002<br />

Schweiz 3.4 2.0 1.9 1.8<br />

Deutschland 9.5 8.1 8.0 7.5<br />

Frankreich 11.2 8.8 9.0 8.2<br />

Italien 10.9 10.0 10.0 9.6<br />

Grossbritannien 7.3 3.7 3.4 3.5<br />

USA 5.7 4.0 4.7 4.9<br />

Japan 3.1 4.7 5.0 5.0<br />

Quelle aller Charts: Credit Suisse<br />

Credit Suisse<br />

Bulletin 3|<strong>01</strong><br />

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