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FMag 100 J Frauen

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Mut und starke Argumente: <strong>Frauen</strong> und <strong>Frauen</strong>politik in der SPD-Landtagsfraktion<br />

Einführung der Quote:<br />

<strong>Frauen</strong>politik wird gleichwertiges Politikfeld<br />

In den 90er-Jahren stieg der <strong>Frauen</strong>anteil in<br />

der SPD-Landtagsfraktion durch die Einführung<br />

der Quote auf dem Münsteraner Parteitag<br />

1988 erfreulich an. Beschlossen wurden<br />

Mindestquoten von 40 Prozent für <strong>Frauen</strong><br />

und für Männer in allen Gremien der Partei<br />

und unter den Kandidatinnen und Kandidaten<br />

für öffentliche Wahlen.<br />

Die erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende Gerda<br />

Laufer (links) und die FDP-Bildungspolitikerin Hildegard<br />

Hamm-Brücher im Plenum des Bayerischen<br />

Landtags. Foto: Bayerischer Landtag<br />

kreis Freising Stadt und Land, aus dem die SPD<br />

noch nie einen Abgeordneten entsenden<br />

konnte, gewann sie auf Anhieb, wobei ihr offensichtlich<br />

ihre Bekanntheit in der Gewerkschaft<br />

zugute kam.<br />

Westphal war über Fraktionsgrenzen hinaus<br />

hoch geschätzt, arbeitete im Sozial- und im<br />

Haushaltsausschuss. Auch sie war breit vernetzt,<br />

unter anderem 25 Jahre im Vorstand des<br />

Paritätischen Wohlfahrtsverbands und zeitweise<br />

beim Roten Kreuz. Als der bayerische<br />

SPD-Spitzenkandidat Hans-Jochen Vogel 1974<br />

ein Schattenkabinett benannte, war Hedi<br />

Westphal als Sozialministerin vorgesehen.<br />

Einen historischen Erfolg hat sie in Sachen<br />

Flughafen erreicht: Als einzige SPD-Abgeordnete<br />

stellte sie einen Antrag zur Verlegung<br />

des Flughafen von Riem nach Erding – und<br />

dieser erhielt die Zustimmung des Landtags!<br />

Als die Delegierten über die <strong>Frauen</strong>quote abstimmten,<br />

war diese innerhalb der Partei noch<br />

höchst umstritten. Der damalige SPD-Bundesvorsitzende<br />

Hans-Jochen Vogel hatte harte<br />

Überzeugungsarbeit geleistet. Für den bayerischen<br />

Politiker sollte es „nicht nur um ein<br />

Die Abgeordnete Hedi Westphal (Mitte) war 1974 als<br />

Schatten-Sozialministerin vorgesehen. Der Landesvorsitzende<br />

Waldemar von Knoeringen hatte die Gewerkschaftssekretärin<br />

für die Politik gewonnen.<br />

Foto: Bayerischer Landtag<br />

12/2017 DER FREISTAAT<br />

Bayerische Schriften für soziale Demokratie<br />

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