FMag 100 J Frauen
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Sozial – demokratisch – stark: <strong>100</strong> Jahre Politik von <strong>Frauen</strong> für Bayern<br />
Mehr <strong>Frauen</strong> in die Parlamente!<br />
Inge Aures<br />
Als langjährige Oberbürgermeisterin der Stadt Kulmbach weiß ich<br />
noch zu gut, wie es ist, mit einem Stadtrat zusammenzuarbeiten,<br />
dessen Mitglieder hauptsächlich Männer sind. Das ist im Laufe der<br />
letzten Jahre ein bisschen besser geworden. Immer mehr <strong>Frauen</strong><br />
bewerben sich auch um kommunalpolitische Ämter, nicht nur in<br />
der SPD, sondern auch bei anderen Parteien und Wählergruppen.<br />
Nichtsdestotrotz gilt weiterhin: Die Hälfte der Wahlberechtigten<br />
sind zwar <strong>Frauen</strong>, dennoch sind <strong>Frauen</strong> in allen Parlamenten nach<br />
wie vor unterrepräsentiert. Das muss sich auf jeden Fall ändern!<br />
Der Stadt- und Gemeinderat beziehungsweise der Kreistag sind die<br />
Entscheidungsgremien, die vor Ort die wichtigsten Beschlüsse fassen.<br />
Egal ob Bebauungspläne, Sanierungsmaßnahmen oder Innenstadtentwicklungen:<br />
Alle kommunalen Entscheidungsprozesse<br />
betreffen auf jeden Fall zur Hälfte immer <strong>Frauen</strong>. <strong>Frauen</strong> müssen<br />
sich also einmischen und die Bereitschaft für Kandidaturen erkennen<br />
lassen. Wir in der SPD haben ja bereits seit Langem die Quote<br />
bei der Aufstellung unserer Listen. Da gibt es bei anderen Parteien<br />
noch sehr viel Nachholbedarf.<br />
In den Kommunalparlamenten ist die Parteipolitik oftmals nur Nebensache,<br />
hier geht es überwiegend um die Probleme vor Ort. Das<br />
Kommunalparlament darf auch in Zukunft kein reiner „Männerstammtisch“<br />
sein. <strong>Frauen</strong> bringen oft neue Ansätze und Ideen in<br />
die Gemeinde- und Stadträte, und man sollte auf ihre Sichtweise<br />
keinesfalls verzichten.<br />
Die Argumente, die für eine stärkere Einbindung von <strong>Frauen</strong> in die<br />
Kommunalpolitik sprechen, liegen deutlich auf der Hand: Bei den<br />
Bildungsabschlüssen liegen weibliche Absolventen mit männlichen<br />
längst gleichauf bzw. haben schon die Nase vorn. Aber weder im<br />
Beruf noch beim Gehalt spiegelt sich diese Leistung wider.<br />
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12/2017 DER FREISTAAT<br />
Bayerische Schriften für soziale Demokratie