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FMag 100 J Frauen

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Perspektiven für <strong>Frauen</strong>politik in Bayern | Eine Quote für Filmerinnen<br />

für mehr <strong>Frauen</strong> in wichtigen Positionen sind,<br />

wie man daran sehen kann, keine Bevormundung<br />

oder gar Einschränkung, sondern ein<br />

Gewinn für das gesamte Filmgeschäft.<br />

Situation in Deutschland<br />

Die deutsche Filmförderung benachteiligt<br />

<strong>Frauen</strong>. 2013 hat der Deutsche Filmförderfonds<br />

115 Produktionen unterstützt – bei gerade<br />

mal 13 davon führten <strong>Frauen</strong> Regie. Pro<br />

Quote Regie fordert wirksamere Gesetze und<br />

eine andere Förderpolitik. Der erste Schritt<br />

wäre eine Gleichstellungspräambel im Filmfördergesetz<br />

gewesen, doch diese fehlt in der<br />

im Dezember 2016 vorgelegten Fassung des<br />

Gesetzes noch immer. Inzwischen sind die<br />

Gremien der Filmförderungsanstalt geschlechtergerecht<br />

besetzt. Doch nach wie vor<br />

fehlt eine Regelung dafür, dass Regie, Drehbuch<br />

und Produktion ebenso gerecht auf die<br />

Geschlechter verteilt werden.<br />

Noch immer sind die Verantwortlichen davon<br />

überzeugt, bei der Förderung von Filmen und<br />

Regisseuren individuell und ausschließlich<br />

nach Qualität zu entscheiden. Sie merken<br />

nicht, welche Rolle Angst oder auch einfach<br />

nur Gewohnheit bei ihren Entscheidungen<br />

spielt. Immer noch gilt eine Quote als Eingriff<br />

in die künstlerische Freiheit. Aber welche künstlerische<br />

Freiheit, wenn die weibliche Hälfte der<br />

Bevölkerung darin nicht vorkommt? Es ist<br />

doch längst klar: Ohne gesetzliche Starthilfe<br />

wird und kann sich an der Situation weiblicher<br />

Führungskräfte nichts ändern. Für die<br />

Filmbranche bedeutet das: Erst wenn es<br />

normal ist, <strong>Frauen</strong> als Regisseurinnen zu beschäftigen,<br />

ist eine Regisseurin für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg eines Films kein Risiko<br />

mehr.<br />

Ein Blick in die Zukunft<br />

Wie geht es weiter? Fragt man Pro Quote<br />

Regie, dann so:<br />

2018: Bei 30 Prozent der Filme öffentlichrechtlicher<br />

Sender führt eine Frau Regie. –><br />

2020: Bei 42 Prozent der Filme öffentlichrechtlicher<br />

Sender führt eine Frau Regie. –><br />

2025: Die bundesweiten Filmfördermittel<br />

gehen zu 50 Prozent an <strong>Frauen</strong>. Die Quote ist<br />

überflüssig. Im Fernsehen und in den Förderbescheiden<br />

spiegelt sich die kulturelle Vielfalt.<br />

–><br />

Pro Quote Regie ist abgeschafft.<br />

Isabell Zacharias (rechts), hier beim Münchner Filmfest,<br />

ist seit 2008 Mitglied im Bayerischen Landtag<br />

und kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.<br />

Foto: LTF<br />

12/2017 DER FREISTAAT<br />

Bayerische Schriften für soziale Demokratie<br />

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