Elektrodynamik und Optik - Fachbereich Physik der Universität ...
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Elektromagnetische Schwingungen <strong>und</strong> Wellen – Überleitung zur <strong>Optik</strong> 117<br />
Sind Materialien „durchsichtig“, heißt das nichts an<strong>der</strong>es, als dass sie nicht mit<br />
den EM-Wellen wechselwirken. D.h. diese Materialien entziehen den EM-Wellen<br />
keine Energie; die EM-Wellen werden also von diesen Materialien nicht<br />
absorbiert. Glas ist für sichtbares Licht durchsichtig, nicht aber für UV-Licht.<br />
Unser Körper ist für Röntgenstrahlen weitgehend durchsichtig. Lediglich die<br />
Knochen <strong>und</strong> Zähne absorbieren einen Teil <strong>der</strong> Strahlung.<br />
6.1.11 Reflexion <strong>und</strong> Interferenz elektromagnetischer Wellen<br />
Wie mechanische (Transversal-) Wellen können<br />
auch elektromagnetische Wellen an Objekten<br />
reflektiert werden, beson<strong>der</strong>s gut an metallischen<br />
Wänden. Dabei gilt wie in <strong>der</strong> Mechanik:<br />
Einfallswinkel = Ausfalls- bzw. Reflektionswinkel,<br />
wobei immer <strong>der</strong> Winkel bez. <strong>der</strong> Flächennormalen,<br />
d.h. dem Flächennormaleneinheitsvektor ˆn bzw.<br />
dem Lot senkrecht zur Fläche gemeint ist.<br />
Quelle: Gesamtband <strong>Physik</strong>, S.<br />
188<br />
Trifft die elektromagnetische Strahlung also senkrecht auf einen Reflektor (d.h.<br />
die Wellenausbreitungsrichtung ist parallel zu ˆn , <strong>der</strong> Einfallswinkel also 0° bez.<br />
des Flächenlots) so kann die Interferenz <strong>der</strong> einfallenden mit <strong>der</strong> reflektierten<br />
Welle<br />
führen.<br />
• zur Auslöschung (Überlagerung von Bergen mit Tälern: negative<br />
Interferenz) sowie<br />
• zur Verstärkung <strong>und</strong> Ausbildung von stehenden Wellen (Überlagerung <strong>der</strong><br />
jeweiligen Bergspitzen bzw. <strong>der</strong> Täler: positive Interferenz)<br />
Die Reflexion elektromagnetischer Wellen stellt in den verschiedenen<br />
Wellenlängenbereichen unterschiedliche Anfor<strong>der</strong>ungen an die Qualität <strong>der</strong><br />
reflektierenden Flächen. Für Radioteleskope zum Empfang von<br />
elektromagnetischen Wellen genügen wegen <strong>der</strong> großen Wellenlänge grobe<br />
Metallgitter. Im langwelligen infraroten Bereich muss die Oberfläche glatter sein.<br />
Metallplatten mit rauer Oberfläche wirken aber noch als gute Reflektoren. Im<br />
sichtbaren <strong>und</strong> ultravioletten Bereich besitzen Metallplatten <strong>und</strong> Spiegel, die die<br />
Strahlung gerichtet reflektieren sollen, eine polierte Oberfläche. Für<br />
Röntgenstrahlung <strong>und</strong> Gammastrahlung ist diese infolge des Teilchenaufbaus<br />
<strong>der</strong> Stoffe noch viel zu rau. Deshalb tritt eine Reflexion dieser sehr kurzwelligen<br />
elektromagnetischen Wellen nur bei streifendem Einfall, d.h. großen Winkeln zur<br />
Flächennormale auf. Bei einem kleineren Einfallswinkel dringen sie dagegen in<br />
die Metalle ein <strong>und</strong> durchdringen diese.<br />
E5.22 Stehende<br />
elektromagnet. Welle:<br />
Lichtintensität <strong>der</strong><br />
Glühbirne in<br />
Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />
Entfernung <strong>der</strong><br />
Reflektionswand<br />
E5.38 <strong>Optik</strong> mit cm-<br />
Wellen: Reflexion