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Elektrodynamik und Optik - Fachbereich Physik der Universität ...

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138 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />

V20 Geometrische <strong>Optik</strong>: Spiegel, Linsen<br />

Wie<strong>der</strong>holung<br />

• Wellen lassen sich auch an Objekten beugen. Um die Beugung von Licht<br />

sichtbar machen zu können, muss das Objekt sehr klein sein, z.B. ein<br />

enger Spalt o<strong>der</strong> eine kleines Loch mit Abmessungen in <strong>der</strong><br />

Größenordnung <strong>der</strong> Wellenlänge des Lichts. Durch die Beugung kommt<br />

es ebenfalls zu Interferenzen, die sich als alternierende<br />

Intensitätsverteilung auf einem Schirm zeigt.<br />

• Dazu wurde angenommen, dass die Interferenzerscheinung aus sich<br />

überlagernden Wellen von punktförmig gedachten Lichtquellen im Spalt<br />

resultiert, die zu dem beobachteten Hell-Dunkelmuster (ringförmig bei<br />

Loch“spalt“, strichförmig bei Linienspalt) auf einem Projektionsschirm<br />

führen. Frage: Wieso sind bei einem Linienspalt nicht auch ausgedehnte<br />

Beugungsringe zu sehen?<br />

• Dieses Beugungsphänomen lässt sich mit <strong>der</strong> Interferenz mehrerer<br />

Strahlen aus unterschiedlichen, nebeneinan<strong>der</strong> angeordneten Spalten<br />

überlagern: Werden mehrere Spalte nebeneinan<strong>der</strong> in kleinem Abstand<br />

angeordnet, so können die aus ihnen austretenden (<strong>und</strong> jeweils<br />

gebeugten) Lichtwellen zusätzlich miteinan<strong>der</strong> interferieren. Dem<br />

Beugungsmuster <strong>der</strong> Einzelspalte ist also das Interferenzmuster <strong>der</strong><br />

Lichtwellen zwischen den einzelnen Spalten überlagert.<br />

• Da Licht unterschiedlicher Frequenzen (<strong>und</strong> damit Farben)<br />

unterschiedlich stark an einem Spalt gebeugt wird, kann ein Gitter benutzt<br />

werden, um einen weißen Lichtstrahl spektral aufzuspalten. (An<strong>der</strong>s als<br />

bei einem Prisma beruht <strong>der</strong> Effekt allerdings nicht auf unterschiedlichen<br />

Brechungsindizes.) Beispiel: CD, Schmetterlingsflügel.<br />

• Die Interferenz von Lichtwellen erscheint bei dünnen <strong>und</strong> durchlässigen<br />

Schichten, wie Seifenblasen, einer Ölschicht auf Wasserpfützen, auf <strong>der</strong><br />

Rückseite von CD-ROM's, auf Perlen, Vogelfe<strong>der</strong>n <strong>und</strong> auch auf<br />

Schmetterlingsflügel. Die an Vor<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Rückseite einer durchlässigen<br />

Schicht reflektierten Lichtwellen ergeben die Interferenzfarben.<br />

• Wird Licht von kleinen Objekten (mit Abmessungen in <strong>der</strong> Größenordnung<br />

<strong>der</strong> Wellenlänge des Lichts), Molekülen o<strong>der</strong> Atomen „reflektiert“, wird von<br />

Streuung gesprochen. Drei Streuarten werden je nach Objektgröße<br />

unterschieden: Rayleigh-, Raman- <strong>und</strong> Mie-Streuung.<br />

6.2 Geometrische <strong>Optik</strong> mit Lichtstrahlen<br />

Viele Gesetze lassen sich (phänomenologisch) ableiten, ohne den<br />

Wellencharakter des Lichtes im Detail zu beachten. In <strong>der</strong> geometrischen <strong>Optik</strong><br />

wird von einer geradlinigen Ausbreitung des Lichtes ausgegangen, die sich gut<br />

eignet, um die meisten Abbildungsphänomene zu erklären.<br />

6.2.1 Das Licht als Teilchen (Photon)<br />

Licht lässt sich bei mikroskopischer Betrachtung <strong>der</strong> optischen Prozesse<br />

entwe<strong>der</strong> als Welle beschreiben (bisher besprochene Wellenoptik) o<strong>der</strong> als<br />

Teilchen, das sog. Photon. Seine Bewegung im Raum kann wie ein<br />

Materieteilchen in <strong>der</strong> Mechanik behandelt werden. Die Bewegungsrichtung lässt<br />

sich damit vektoriell beschreiben; man spricht dann auch von einem Lichtstrahl,<br />

<strong>der</strong> den (scheinbaren) Lichtweg darstellt. (Die bei <strong>der</strong> Beugung <strong>und</strong> Interferenz<br />

besprochenen Phänomene lassen sich allerdings mit Hilfe von Lichtstrahlen<br />

allein nicht erklären.)

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