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Elektrodynamik und Optik - Fachbereich Physik der Universität ...

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Elektromagnetische Schwingungen <strong>und</strong> Wellen – Überleitung zur <strong>Optik</strong> 159<br />

Dabei ist σ die Stefan-Boltzmann-Konstante, eine Naturkonstante:<br />

σ = 5,6703⋅10 −8<br />

W<br />

m ⋅ K<br />

2 4<br />

(Josef Stefan (Entdeckung), slowenischer Mathematiker <strong>und</strong> <strong>Physik</strong>er, 1835-1893, <strong>und</strong> Ludwig Boltzmann<br />

(theor. Begründung), österreichischer <strong>Physik</strong>er <strong>und</strong> Philosoph, 1844-1906)<br />

Außerdem verschiebt sich das Maximum <strong>der</strong> spektralen Energiedichte mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Temperatur zu kleineren Wellenlängen λ. Diesen Sachverhalt<br />

beschreibt das Wien’sche Verschiebungsgesetz:<br />

λmax ⋅ T = const . ≈ 2880 µm⋅ K .<br />

(Wilhelm Wien, <strong>Physik</strong>-Nobelpreis 1911, 1865-1928)<br />

Frage: Beim Schmieden von Metallen können Sie Eisen auf Rotglut o<strong>der</strong> auf<br />

Weißglut bringen. Bei welcher Farbe hat das Eisen eine höhere Temperatur?<br />

Warum? (Rotglühendes Eisen hat nur den Rotanteil des sichtbaren Spektrums, ist also nach dem Wien’schen Verschiebungsgesetz kälter; weißes Eisen hat jedoch alle Anteile des sichtbaren Spektrums, also<br />

auch die kurzwelligen blauen Anteile, <strong>und</strong> ist damit wesentlich heißer.)<br />

Auf diesem Zusammenhang beruht eine wichtige Methode zur<br />

Temperaturmessung, die beispielsweise in <strong>der</strong> Astronomie häufig benutzt wird:<br />

Man bestimmt die Wellenlänge, bei <strong>der</strong> die Temperaturstrahlung eines Körpers<br />

am intensivsten ist.<br />

Beispiel: Die Sonne strahlt am stärksten bei λmax ≈ 550 nm (grün). Daraus<br />

schließt man auf eine Temperatur von etwa 5000 K.<br />

6.5 Röntgenstrahlung<br />

Versuch: In einer evakuierten Glasröhre befinden sich eine Anode <strong>und</strong> eine<br />

Glühkathode, die durch die Spannung UH geheizt wird. Zwischen Anode <strong>und</strong><br />

Kathode liegt eine Hochspannung von U ≈ 10 kV an, die die aus <strong>der</strong> Glühkathode<br />

austretenden Elektronen stark beschleunigt. Die Anode bremst die schnellen<br />

Elektronen beim Auftreffen in wenigen Atomabständen rapide ab, wobei ein<br />

Großteil <strong>der</strong>en kin. Energie in Wärme übergeht, ein geringer Anteil jedoch als<br />

Röntgenstrahlung (d.h. EM-Strahlung mit Wellenlängen im Sub-Nanometer-<br />

Bereich) abgestrahlt wird. Mit einem Zählrohr lässt sich diese an <strong>der</strong> Anode<br />

erzeugte Röntgenstrahlung nachweisen. Deshalb spricht man bei dieser<br />

Anordnung auch von einer Röntgenröhre.<br />

.<br />

A1.3 Farbtemperatur<br />

(Wien’sches<br />

Verschiebungsgesetz)<br />

(auch als Simulation)

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