Elektrodynamik und Optik - Fachbereich Physik der Universität ...
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78 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />
Jedes Elektron hat klassisch gesehen damit einen<br />
Drehimpuls (Bahndrehimpuls) ur<br />
l = R x p = R x m · v<br />
o<strong>der</strong> betragsmäßig l = R · m · v (für v ⊥ R) (s. <strong>Physik</strong><br />
1). Damit ergibt sich für das magnetische Dipolmoment<br />
µmag eines Elektrons mit <strong>der</strong> Ladung q = -e:<br />
μmag<br />
−e⋅v 2⋅π⋅ R<br />
−e 2⋅m −e<br />
2⋅m<br />
o<strong>der</strong> vektoriell<br />
2<br />
= I⋅ A= ⋅π⋅ R = ⋅v ⋅R⋅ m = ⋅<br />
µ<br />
mag<br />
e ur<br />
=− ⋅l<br />
.<br />
2 ⋅ m<br />
Das Postulat stabiler Elektronenbahnen führt zu einer<br />
Quantisierung des Bahndrehimpulses ur<br />
l , <strong>der</strong> nur ein<br />
Vielfaches <strong>der</strong> Größe h = h/(2·π) sein kann. Das<br />
magnetische Dipolmoment<br />
ur<br />
eines Elektrons mit dem<br />
Bahndrehimpuls l = h wird auch Bohr’sche<br />
Magneton µB genannt <strong>und</strong> hat den Betrag<br />
e h e<br />
µ B = ⋅ = ⋅ = ⋅ A⋅m 2⋅m 2⋅π2⋅m −24<br />
2<br />
h 9,273 10 ,<br />
wobei h = 6,626 075 5 · 10 -34 J·s das Planck’sche<br />
Wirkungsquantum ist.<br />
Frage: Überprüfen Sie anhand <strong>der</strong> Einheiten von l <strong>und</strong><br />
h, ob die Gleichsetzung von Drehimpuls <strong>und</strong><br />
Wirkungsquantum statthaft ist.<br />
l<br />
Ein Elektron bewegt sich mit <strong>der</strong><br />
Tangentialgeschwindigkeit v auf<br />
einer Kreisbahn im Abstand R<br />
um den positiven Atomkern <strong>und</strong><br />
hat daher einen Bahndrehimpuls<br />
ur<br />
l , <strong>der</strong> als Vektor senkrecht aus<br />
<strong>der</strong> Papierebene zeigt.<br />
Quelle: Tipler, Abb. 27.2, S.917<br />
Der Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> magnetischen Größe µmag <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
mechanischen Größe ur<br />
l heißt magneto-mechanischer Parallelismus.<br />
Der Quotient aus beiden Größen<br />
µ mag e<br />
γ l = r =−<br />
l 2 ⋅ m<br />
wird magnetogyrisches o<strong>der</strong> gyromagnetisches Verhältnis (hier des<br />
Elektrons) genannt.<br />
Für den Spin eines jeden e - gilt analog:<br />
µ e<br />
= ,<br />
s m<br />
mag<br />
γ =−<br />
wobei sich experimentell ergibt, dass γ doppelt so groß wie im Fall des<br />
Bahndrehimpulses ist. Allgemein lässt sich dieser Zusammenhang formulieren<br />
als<br />
mit den g-Faktoren gl = 1 <strong>und</strong> gs = 2.<br />
µ e<br />
γ = =−g⋅ L 2 ⋅ m