Elektrodynamik und Optik - Fachbereich Physik der Universität ...
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E1.16 Induzierter Dipol:<br />
Graphitbälle mit<br />
verbindendem<br />
Metallbügel<br />
Ex.xx Ablenkung des<br />
Wasserstrahls mit<br />
geladenem Isolator;<br />
Ausrichtung <strong>der</strong><br />
Grießkörner im E-Feld<br />
E1.16 Permanenter<br />
Dipol: Graphitbälle über<br />
Isolator getrennt; einer<br />
aufgeladen<br />
28 Experimentalphysik 1 für Biologen & Chemiker<br />
Feld E Ladungen im Dielektrikum verschoben.<br />
5.1.10 Elektrischer Dipol, Polarisation <strong>und</strong> Suszeptibilität<br />
Da aber in Isolatoren die Ladungsträger, d.h. die Elektronen, nicht frei beweglich<br />
sind, son<strong>der</strong>n an den Atomkern geb<strong>und</strong>en sind, können sie nicht wie bei den<br />
Leitern an den Rand des Materials wan<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n nur innerhalb des Atoms<br />
o<strong>der</strong> Moleküls verschoben werden.<br />
D.h. die positiven<br />
Ladungsschwerpunkte S + innerhalb<br />
eines Moleküls o<strong>der</strong> Atoms fallen in<br />
Gegenwart eines elektrischen Feldes E<br />
nicht mehr mit den negativen<br />
Ladungsschwerpunkten S - zusammen.<br />
Man spricht von <strong>der</strong> sog. Polarisierung,<br />
die einen sog. induzierten<br />
elektrischen Dipol erzeugt (lat.<br />
inducere: herbeiführen).<br />
Ein elektrischer Dipol besteht aus einem<br />
Paar gleich großer, aber<br />
ungleichnamiger Ladungen, die im<br />
Abstand d miteinan<strong>der</strong> (leitend)<br />
verb<strong>und</strong>enen sind:<br />
Polarisation durch<br />
Verschiebung <strong>der</strong><br />
Ladungsschwerpunkte<br />
in einem Atom o<strong>der</strong><br />
Molekül. Quelle:<br />
Demtrö<strong>der</strong> 2, Abb.<br />
1.40, S. 24<br />
Elektrischer Dipol aus<br />
zwei<br />
entgegengesetzten<br />
aber gleichgroßen<br />
Ladungen im Abstand<br />
d mit dem<br />
Dipolmoment µ, das<br />
von – nach + zeigt.<br />
Das sog. elektrische Dipolmoment µel zwischen zwei Ladungen q + <strong>und</strong> q - wird<br />
definiert als:<br />
µ = q ⋅d<br />
.<br />
el<br />
Das Dipolmoment ist eine vektorielle Größe <strong>und</strong> zeigt von <strong>der</strong> negativen zur<br />
positiven Ladung (vgl. Richtung des Elektrischen Feldes E, das von + nach –<br />
zeigt).<br />
Dei Einheit des elektrischen Dipolmoments ist das Debye:<br />
[µ] = 1 D = 3,3356 · 10 -30 C · m (Peter Debye, 1884-1966, nie<strong>der</strong>ländischer<br />
<strong>Physik</strong>er)<br />
Frage: In welchem Abstand d befinden sich damit ein Elektron <strong>und</strong> ein Positron<br />
zueinan<strong>der</strong>, wenn das Dipolmoment µ genau ein Debye groß ist?<br />
Es gibt auch permanente Dipole, in denen die Ladungen ohne Einwirkung eines<br />
äußeren elektrischen Feldes bereits im Molekül aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Elektronegativitäten <strong>der</strong> Atome getrennt vorliegen. Für Moleküle mit solch einem<br />
permanenten Dipolmoment liegt µ meist im Bereich von 0 - 12 Debye.