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NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Zeitschrift des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf e.V. Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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Konzertchor der Landeshauptstadt Düsseldorf

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1910 bis 1912 durch Panzner immer wieder<br />

Werke Regers aufgeführt, zuletzt am 8. Januar<br />

1916 die Mozart-Variationen op.132,<br />

Reger selbst spielte Klavier.<br />

Mit seinem Klavierquintett hatte der junge<br />

Reger 1898 dem ein Jahr zuvor verstorbenen<br />

Vorbild Johannes Brahms und seinem<br />

Klavierquintett op. 34 gehuldigt. Regers<br />

Frühwerk, als op.21 geplant, hatte sein Verlag<br />

nicht angenommen und wurde in Düsseldorf<br />

aus dem Manuskript uraufgeführt.<br />

Es erregte umso mehr Aufmerksamkeit als<br />

Reger eigentlich durch sein Klavierquintett<br />

op.64 mit seiner orchestralen Klangfülle bekannt<br />

war, das er 1903 in München uraufgeführt<br />

hatte.<br />

Auch in Düsseldorf spielte 1922 das renommierte<br />

Streichquartett von Prof. Gustav<br />

Havemann aus Berlin „mit der temperamentvoll<br />

ihren Ibach-Flügel meisternden Karin<br />

Dayas“. Ihr Vater, der amerikanische Pianist<br />

William Humphrey Dayas, war 1893 auch<br />

in Düsseldorf tätig gewesen. Das Quintett<br />

war als Abschluss des II. Kammermusik-<br />

Abends nach den modernen Werken „jetzt<br />

der geradezu demonstrative Erfolg des Festes“,<br />

es hatte „einen Sensationserfolg“, wie<br />

die Fachpresse berichtet. Der 100. Psalm<br />

war 1908 entstanden und zum 350jährigen<br />

Jubiläum der Universität Jena, die Reger<br />

die Ehrendoktorwürde verlieh, beim Festgottesdienst<br />

in der Stadtkirche aufgeführt<br />

worden. Den ergänzenden II. Teil der viersätzigen<br />

Chorsinfonie führte Reger 1910 in<br />

Chemnitz auf.<br />

Auf briefliche Ermunterung von Reger hin<br />

führte Panzner den 100. Psalm am 5. Juni<br />

1911 auf dem 87. Niederrheinischen Musikfest<br />

auf. Der Psalm sei nicht leicht, „aber er<br />

geht im Tempo maestoso, sodaß alle Koloraturen<br />

(nicht Choleraturen) alle zu machen<br />

sind“, zudem werde der Chor immer<br />

von der Orgel unterstützt. 1922 spielte der<br />

Organist der evangelischen Rochus-Kirche<br />

Hubert Weisen die große Orgel von W. Sauer<br />

(Frankfurt/O.) im Kaisersaal. Ein Paukenwirbel<br />

zum Orgel-Bass anschwellend<br />

vom pp zum ff leitet die Unisono-Chorrufe<br />

„Jauchzet“ ein. Reger forderte: „Die Hörer<br />

des Psalms müssen nachher als ‚Relief‘ an<br />

der Wand kleben; ich will, daß der Psalm<br />

eine niederschmetternde Wirkung bekommt.“<br />

Obwohl Panzner in zwei Kürzungen<br />

auch die abschließende große Chorfuge<br />

gestrichen hatte, litt „die demonstrative<br />

Aufnahme [im Publikum] unter allgemeiner<br />

Ermüdung“, „wegen der Hitze im Saal fehlte<br />

dem Chor etwas Temperament“, urteilte ein<br />

Rezensent.<br />

Von Rang und Namen<br />

Das Programmbuch führt für den „Presseausschuß“<br />

nicht weniger als 13 Namen von<br />

Schriftleitern auf, die laut Musiker-Kalender<br />

auch regionale Tageszeitungen vertraten.<br />

Leider steht die Zeitungsausschnittsammlung<br />

im Stadtarchiv wegen des schlechten<br />

Erhaltungszustandes z.Zt. nicht zur Verfügung.<br />

Für das große Aufsehen, das dieses<br />

Tonkünstlerfest in ganz Deutschland und<br />

Österreich hervorrief, sorgten sieben Berichte<br />

in der musikalischen Fachpresse, von<br />

der Allgemeinen Musik-Zeitung, dem Organ<br />

des ADMV, angefangen. Mehrfach konnte<br />

aus ihnen zitiert werden. Es waren immer<br />

die Chefredakteure selbst, die zu diesem<br />

Großereignis nach Düsseldorf gekommen<br />

waren. Besonders bemerkenswert ist der<br />

Bericht von Paul Stefan in den Wiener Musikblättern<br />

des Anbruchs. Er beginnt mit<br />

NC<strong>28</strong> Seite 24<br />

Havemann-Quartett

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