NeueChorszene 28 - Ausgabe 1/2018

Klarinette
Jochen Mauderer
Jochen Mauderer studierte
Klarinette an der Musikakademie
Detmold. Bereits während
des Studiums wirkte der
Stipendiat der Studienstiftung
des Deutschen Volkes in verschiedenen Ensembles
(Detmolder Bläsersextett, Detmolder
Bläserkreis) mit. Die künstlerische Reifeprüfung
legte er 1983 ab. Im selben Jahr wurde
er Klarinettist bei den Bochumer Symphonikern.
1986 wechselte er zu den Düsseldorfer
Symphonikern, deren Mitglied er bis heute ist.
Nach nur drei Jahren in Köln gingen
Sie nach Berlin an die Orchester-Akademie
der Philharmoniker, wo Sie Karl Leister
unterrichtete. Dieser hochgeachtete
Künstler und Lehrer feierte im Juni seinen
80. Geburtstag! Wie erlebten Sie ihn als
sein Schüler, was zeichnete ihn aus?
Karl Leister hat ohne Zweifel als der
Soloklarinettist der Ära Karajan stilbildende
und prägende Auswirkung für die
gesamte deutsche Klarinettenszene gehabt,
und noch heute bekommen viele
Klarinettisten leuchtende Augen, etwa
bei der Erwähnung seiner Aufnahme des
Brahms’schen Quintettes op. 115 mit dem
Amadeus-Quartett. Als Lehrer ließ er keinen
Zweifel daran, was er denn für richtig
oder falsch hielt, verstand dies aber jeweils
sehr wohl zu begründen. Der Student
bekam eine klare Richtschnur, und,
Solo-Klarinette
Nicole Schrumpf
Die Klarinettistin Nicole
Schrumpf erhielt 1982 ersten
Klarinettenunterricht bei Kurt
Karst und war von 1987-93
mehrfach bei "Jugend Musiziert"
erfolgreich. 1990 wurde sie Mitglied
des Landesjugendorchesters Rheinland-Pf alz
und studierte ab 1993 bei Hans Pfeifer an der
Staatlichen Hochschule für Musik Heidelberg-
Mannheim. Im Anschluss an ihr Studium
absolvierte sie ein einjähriges Praktikum beim
SWR Sinfonieorchester Baden-Baden. Ab
1997 war sie im Münchener Rundfunkorchester
erst als stellvertretende Soloklarinettistin,
dann als Soloklarinettistin angestellt. Seit 2005
hat sie diese Position bei den Düsseldorfer
Symphonikern inne.
was von mindestens genauso unschätzbarem
Wert ist, als Akademist Teilhabe
an der Kultur des Berliner Philharmonischen
Orchesters, mit allen berühmten
Dirigenten der damaligen Zeit.
Im April verstarb in München der zwei
Jahre jüngere Schweizer Klarinettist und
Hochschullehrer Eduard Brunner. Haben
Sie ihn vielleicht kennengelernt und verkörperte
er eine andere Schule?
Eduard Brunner durfte ich assistieren,
als er eine Masterclass in Duisburg
gab. Er war ein ausgesprochen feiner,
gebildeter und humorvoller Mensch. Als
Klarinettisten waren Brunner und Leister
jahrzehntelang quasi Antipoden der französischen
und der deutschen Schule auf
unserem Instrument.
Zurück zu Ihrer Karriere: Unmittelbar
nach dem Ende Ihrer Studien 1980 fanden
Sie - erst 23-jährig! - für vier Jahre
eine erste Anstellung als stellvertretender
Solo-Klarinettist im Orchester des Staatstheaters
Kassel, und bereits seit 1984
haben Sie die Stelle als Solo-Klarinettist
bei den Düsseldorfer Symphonikern inne.
Wie ist eigentlich die prozentuale Aufteilung
der Dienste dieses Orchesters verteilt
auf Oper und Tonhalle?
WE: Etwa zwei Drittel unserer Proben
und Aufführungen sind in der Oper zu absolvieren.
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stellv. Solo-Klarinette
Gertraud Frank
Gertraud Frank, geboren in
Lienz in Österreich, hat im
Alter von 9 Jahren begonnen
Klarinette zu spielen. Seit
August 2014 ist sie stellvertretende
Solo-Klarinettistin bei den Düsseldorfer
Symphonikern. Vorher war sie Stipendiatin
der Karajanakademie der Berliner Philharmoniker
und erhielt Unterricht bei Wenzel Fuchs,
Alexander Bader und Walter Seyfarth. Ihr Studium
hat sie an der Universität für Musik und
darstellende Künste in Wien bei Prof. Johann
Hindler abgeschlossen. Im Sommer 2010 und
2011 war sie Stipendiatin der Angelika-Prokopp
Stiftung der Wiener Philharmoniker, 2012
Mitglied des Gustav-Mahler Jugendorchesters.
Als Mitglied eines Bläsertrios ist sie Stipendiatin
der Live-Music-Now Stiftung.